Tierseuchenverordnung
(TSV)


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Art. 180b Seuchenfall 515

1 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net bei Fest­stel­lung von Tra­b­er­krank­heit im Be­stand, in dem das ver­seuch­te Tier ge­hal­ten wur­de, oder in den Be­stän­den, die nach Ab­spra­che mit dem BLV epi­de­mio­lo­gisch ab­ge­klärt wur­den und sich als ver­seucht her­aus­stell­ten, an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des und die Re­gis­trie­rung al­ler Tie­re des Be­stan­des;
b.
die di­rek­te Ver­bren­nung des ver­seuch­ten Tier­kör­pers;
c.
die Ver­nich­tung von Ei­zel­len oder Em­bryo­nen des ver­seuch­ten Tie­res;
d.
die Er­mitt­lung und Tö­tung der Mut­ter des ver­seuch­ten Tie­res;
e.
die Er­mitt­lung und Tö­tung al­ler di­rek­ten Nach­kom­men von ver­seuch­ten Mut­ter­tie­ren;
f.
die Tö­tung der Tie­re, die äl­ter sind als zwei Mo­na­te, und die Schlach­tung der jün­ge­ren Tie­re;
g.
das Ein­sen­den des Kopfs ein­sch­liess­lich der Ton­sil­len al­ler ge­tö­te­ten oder um­ge­stan­de­nen Tie­re in das Re­fe­renz­la­bo­ra­to­ri­um.

2 Die Sper­re wird zwei Jah­re nach der Tö­tung der Tie­re so­wie der Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Stal­lun­gen auf­ge­ho­ben.

3 Wer­den die in Ab­satz 1 Buch­sta­be f er­wähn­ten Tie­re ei­ner Ge­no­ty­pi­sie­rung un­ter­zo­gen, müs­sen die­je­ni­gen Tie­re, die min­des­tens ein ARR-Al­lel und kein VRQ-Al­lel auf­wei­sen, nicht ge­tö­tet oder ge­schlach­tet wer­den. So­bald der Be­stand nur noch aus Tie­ren be­steht, die min­des­tens ein ARR-Al­lel und kein VRQ-Al­lel auf­wei­sen, wird die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des auf­ge­ho­ben.

4 Wer­den Tie­re ge­schlach­tet, die jün­ger sind als zwei Mo­na­te (Abs. 1 Bst. f), so müs­sen de­ren Kopf und Or­ga­ne des Bauch­rau­mes nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 VT­NP516 ent­sorgt wer­den.517

5 Nach Ab­spra­che mit dem BLV kann der Kan­tons­tier­arzt aus­nahms­wei­se bei sel­te­nen Ras­sen auf die Tö­tung des Be­stan­des (Abs. 1 Bst. f) ver­zich­ten. In die­sem Fall ist der Be­stand wäh­rend der Dau­er der Sper­re zwei­mal jähr­lich amt­s­tier­ärzt­lich zu un­ter­su­chen. Die Sper­re wird auf­ge­ho­ben, wenn nach zwei Jah­ren kein wei­te­rer Fall von Tra­b­er­krank­heit auf­ge­tre­ten ist. Wer­den wäh­rend der Sper­re Tie­re zur Tö­tung ab­ge­ge­ben, so sind de­ren Köp­fe ein­sch­liess­lich der Ton­sil­len im Re­fe­renz­la­bo­ra­to­ri­um zu un­ter­su­chen.

515 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

516 SR 916.441.22

517 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 8 Ziff. II 4 der V vom 25. Mai 2011 über die Ent­sor­gung von tie­ri­schen Ne­ben­pro­duk­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2699).

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