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Bundesgesetz
über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte
(Urheberrechtsgesetz, URG)

vom 9. Oktober 1992 (Stand am 1. Januar 2022)

Art. 35a Zugänglichmachen von Darbietungen in audiovisuellen Werken 39

1 Wer ein au­dio­vi­su­el­les Werk er­laub­ter­wei­se so zu­gäng­lich macht, dass Per­so­nen von Or­ten und Zei­ten ih­rer Wahl Zu­gang da­zu ha­ben, schul­det den aus­üben­den Künst­lern und Künst­le­rin­nen, die an ei­ner dar­in ent­hal­te­nen Dar­bie­tung mit­ge­wirkt ha­ben, hier­für ei­ne Ver­gü­tung.

2 Kei­ne Ver­gü­tung ist ge­schul­det, wenn:

a.
die aus­üben­den Künst­ler und Künst­le­rin­nen oder de­ren Er­ben das aus­sch­liess­li­che Recht per­sön­lich ver­wer­ten; oder
b.
es sich bei dem au­dio­vi­su­el­len Werk um Fol­gen­des han­delt:
1.
Fir­men­por­traits, In­dus­trie­fil­me, Wer­be- oder Pro­mo­ti­ons­fil­me, Com­pu­ter­spie­le, Mu­sik­vi­deos, Kon­zert­auf­nah­men, Dienst- oder Auf­trags­wer­ke von Sen­de­un­ter­neh­men oder an­de­re jour­na­lis­ti­sche Dienst- und Auf­trags­wer­ke,
2.
Ar­chiv­wer­ke von Sen­de­un­ter­neh­men (Art. 22a),
3.
ver­wais­te Wer­ke (Art. 22b).

3 Der Ver­gü­tungs­an­spruch ist un­über­trag­bar und un­ver­zicht­bar und steht nur den aus­üben­den Künst­lern und Künst­le­rin­nen zu; er tritt an die Stel­le ei­ner Ver­gü­tung für die ver­trag­lich ver­ein­bar­te Ver­wen­dung der Dar­bie­tung. Er kann nur von zu­ge­las­se­nen Ver­wer­tungs­ge­sell­schaf­ten gel­tend ge­macht wer­den.

4 Aus­üben­den Künst­lern und Künst­le­rin­nen steht für ih­re Dar­bie­tun­gen in ei­nem au­dio­vi­su­el­len Werk, das nicht von ei­ner Per­son mit Wohn­sitz oder Sitz in der Schweiz pro­du­ziert wur­de, ein An­spruch auf Ver­gü­tung nur zu, wenn das Land, in dem das au­dio­vi­su­el­le Werk pro­du­ziert wur­de, für des­sen Zu­gäng­lich­ma­chung eben­falls einen kol­lek­tiv wahr­zu­neh­men­den Ver­gü­tungs­an­spruch für aus­üben­de Künst­ler und Künst­le­rin­nen vor­sieht.

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. April 2020 (AS 2020 1003; BBl 2018 591).