Bundesgesetz
über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte
(Urheberrechtsgesetz, URG)

vom 9. Oktober 1992 (Stand am 1. Juli 2023)


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Art. 34 Mehrere ausübende Künstler und Künstlerinnen 38

1 Ha­ben meh­re­re Per­so­nen an ei­ner Dar­bie­tung künst­le­risch mit­ge­wirkt, so ste­hen ih­nen die ver­wand­ten Schutz­rech­te nach den Re­geln von Ar­ti­kel 7 ge­mein­schaft­lich zu.

2 Tre­ten aus­üben­de Künst­ler und Künst­le­rin­nen als Grup­pe un­ter ei­nem ge­mein­sa­men Na­men auf, so ist die von der Künstler­grup­pe be­zeich­ne­te Ver­tre­tung be­fugt, die Rech­te der Mit­glie­der gel­tend zu ma­chen. So­lan­ge die Grup­pe kei­ne Ver­tre­tung be­zeich­net hat, ist zur Gel­tend­ma­chung der Rech­te be­fugt, wer die Dar­bie­tung ver­an­stal­tet, sie auf Ton-, Ton­bild- oder Da­ten­trä­ger auf­ge­nom­men oder sie ge­sen­det hat.

3 Bei ei­ner Chor-, Or­che­s­ter- oder Büh­nen­auf­füh­rung ist für ei­ne Ver­wen­dung der Dar­bie­tung nach Ar­ti­kel 33 die Zu­stim­mung fol­gen­der Per­so­nen er­for­der­lich:

a.
der So­lis­ten und So­lis­tin­nen;
b.
des Di­ri­gen­ten oder der Di­ri­gen­tin;
c.
des Re­gis­seurs oder der Re­gis­seu­rin;
d.
der Ver­tre­tung der Künstler­grup­pe nach Ab­satz 2.

4 Wer das Recht hat, ei­ne Dar­bie­tung auf Ton­bild­trä­gern zu ver­wer­ten, gilt als be­fugt, Drit­ten zu er­lau­ben, die auf­ge­nom­me­ne Dar­bie­tung so zu­gäng­lich zu ma­chen, dass Per­so­nen von Or­ten und zu Zei­ten ih­rer Wahl da­zu Zu­gang ha­ben.

5 Feh­len ent­spre­chen­de sta­tu­ta­ri­sche oder ver­trag­li­che Be­stim­mun­gen, so fin­den auf das Ver­hält­nis zwi­schen den nach den Ab­sät­zen 2 und 4 be­fug­ten Per­so­nen und den von ih­nen ver­tre­te­nen Künst­lern und Künst­le­rin­nen die Re­geln über die Ge­schäfts­füh­rung oh­ne Auf­trag An­wen­dung.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2421; BBl 2006 3389).

BGE

129 III 715 () from 25. August 2003
Regeste: Art. 34 und 62 URG; Aktivlegitimation eines Filmschauspielers zur Geltendmachung von Ansprüchen aus verwandten Schutzrechten. Haben bei einer Filmproduktion mehrere Personen als darbietende Künstler mitgewirkt, stehen ihnen die Schutzrechte nach Art. 33 ff. URG gesamthandschaftlich zu. Sie können Ansprüche aus der Verletzung dieser Rechte nur gemeinsam geltend machen. Keine analoge Anwendung von Art. 7 Abs. 3 URG (E. 3). Art. 28 f. ZGB, Art. 41 und 49 OR, Art. 33 f. und 62 URG; Ansprüche aus Persönlichkeitsverletzung wegen unbefugter Verwendung von Filmaufnahmen. Die Persönlichkeitsrechte der Künstler werden verletzt, wenn ihre Darbietung ohne Einwilligung zu Werbezwecken verwendet wird (E. 4.1). Die spezialgesetzlichen Normen des URG schliessen in ihrem Geltungsbereich Ansprüche aus dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht aus. Dies betrifft Ansprüche auf Schadenersatz, nicht aber solche auf Genugtuung (E. 4.2 und 4.3). Verneinung einer schweren, eine Genugtuung rechtfertigenden Persönlichkeitsverletzung (E. 4.4).

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