Bundesgesetz
über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte
(Urheberrechtsgesetz, URG)

vom 9. Oktober 1992 (Stand am 1. Juli 2023)


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Art. 43a

1 Ei­ne Ver­wer­tungs­ge­sell­schaft kann für die Ver­wen­dung ei­ner grös­se­ren An­zahl ver­öf­fent­lich­ter Wer­ke und ge­schütz­ter Leis­tun­gen die aus­sch­liess­li­chen Rech­te, für de­ren Ver­wer­tung sie nicht der Be­wil­li­gungs­pflicht von Ar­ti­kel 41 un­ter­steht, auch für Rechts­in­ha­ber und -in­ha­be­rin­nen wahr­neh­men, die nicht von ihr ver­tre­ten wer­den, so­fern die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Die li­zen­zier­te Ver­wen­dung be­ein­träch­tigt nicht die nor­ma­le Ver­wer­tung von ge­schütz­ten Wer­ken und ge­schütz­ten Leis­tun­gen.
b.
Die Ver­wer­tungs­ge­sell­schaft ver­tritt im An­wen­dungs­be­reich der Li­zenz ei­ne mass­ge­ben­de An­zahl von Rechts­in­ha­bern und -in­ha­be­rin­nen.

2 Wer­ke, die sich in Be­stän­den öf­fent­li­cher oder öf­fent­lich zu­gäng­li­cher Bi­blio­the­ken, Ar­chi­ve oder an­de­rer Ge­dächt­nis­in­sti­tu­tio­nen be­fin­den, gel­ten als ver­öf­fent­licht im Sin­ne von Ab­satz 1.

3 Die Ver­wer­tungs­ge­sell­schaf­ten ma­chen die er­wei­ter­ten Kol­lek­tiv­li­zen­zen vor de­ren In­kraft­tre­ten in ge­eig­ne­ter Wei­se, ins­be­son­de­re durch Ver­öf­fent­li­chung an leicht zu­gäng­li­cher und auf­find­ba­rer Stel­le, be­kannt.

4 Rechts­in­ha­ber und -in­ha­be­rin­nen und In­ha­ber und In­ha­be­rin­nen ei­ner aus­sch­liess­li­chen Li­zenz kön­nen von der Ver­wer­tungs­ge­sell­schaft, die ei­ne er­wei­ter­te Kol­lek­tiv­li­zenz er­teilt, ver­lan­gen, dass ih­re Rech­te von ei­ner be­stimm­ten Kol­lek­tiv­li­zenz aus­ge­nom­men wer­den; die An­wend­bar­keit die­ser Kol­lek­tiv­li­zenz auf die be­tref­fen­den ge­schütz­ten Wer­ke oder die be­tref­fen­den ge­schütz­ten Leis­tun­gen en­det mit dem Zu­gang der Aus­nah­me­er­klä­rung.

5 Auf er­wei­ter­te Kol­lek­tiv­li­zen­zen fin­den we­der die Vor­schrif­ten über die Ta­ri­fe (Art. 46 und 47) noch die Vor­schrif­ten über die Auf­sicht über die Ta­ri­fe (Art. 55–60) An­wen­dung; hin­ge­gen sind Er­lö­se aus die­sen Ver­wer­tun­gen nach den Grund­sät­zen von Ar­ti­kel 49 zu ver­tei­len. Die Ver­wer­tung auf­grund des vor­lie­gen­den Ar­ti­kels un­ter­steht der Aus­kunfts- und Re­chen­schafts­pflicht (Art. 50) und der Auf­sicht über die Ge­schäfts­füh­rung (Art. 52–54).

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