Bundesgesetz
über den Umweltschutz
(Umweltschutzgesetz, USG)


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Art. 30d Verwertung 48

1 Ab­fäl­le müs­sen der Wie­der­ver­wen­dung zu­ge­führt oder stoff­lich ver­wer­tet wer­den, wenn dies tech­nisch mög­lich und wirt­schaft­lich trag­bar ist und die Um­welt we­ni­ger be­las­tet als ei­ne an­de­re Ent­sor­gung oder die Her­stel­lung neu­er Pro­duk­te.

2 Nach den Grund­sät­zen ge­mä­ss Ab­satz 1 stoff­lich ver­wer­tet wer­den müs­sen ins­be­son­de­re:

a.
ver­wert­ba­re Me­tal­le aus Rück­stän­den der Ab­fall-, Ab­was­ser- und Ab­luft­be­hand­lung;
b.
ver­wert­ba­re An­tei­le aus un­ver­schmutz­tem Aus­hub- und Aus­bruch­ma­te­ri­al, das zur Ab­la­ge­rung auf De­po­ni­en be­stimmt ist;
c.
Phos­phor aus Klär­schlamm so­wie aus Tier- und Kno­chen­mehl und aus Spei­se­res­ten;
d.
zur Kom­pos­tie­rung oder Ver­gä­rung ge­eig­ne­te Ab­fäl­le;
e.
Stick­stof­fe aus Ab­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­gen.

3 Ist ei­ne stoff­li­che Ver­wer­tung ge­mä­ss den Be­din­gun­gen von Ab­satz 1 nicht mög­lich, sind die Ab­fäl­le vor­ran­gig stoff­lich-ener­ge­tisch und dann rein ener­ge­tisch zu ver­wer­ten.

4 Der Bun­des­rat legt an­hand des in­län­di­schen Be­darfs die Phos­phor­men­ge fest, die aus dem kom­mu­na­len Ab­was­ser oder aus Klär­schlamm von zen­tra­len Ab­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­gen wie­der in den Wirt­schafts­kreis­lauf zu­rück­zu­füh­ren ist.

5 Die Pflicht zur stoff­li­chen Ver­wer­tung von Phos­phor aus Klär­schlamm gilt als er­füllt, wenn der Ab­ge­ber von Klär­schlamm zu­han­den der Voll­zugs­be­hör­de nach­weist, dass für die von ihm ab­ge­ge­be­ne Klär­schlamm­men­ge die vom Bun­des­rat fest­ge­leg­te Phos­phor­men­ge in den Wirt­schafts­kreis­lauf zu­rück­ge­führt wird. Die aus den Er­lö­sen der Pro­duk­te, wie Phos­phor­säu­re, nicht ge­deck­ten Be­triebs- und Ka­pi­tal­kos­ten sind von den Ver­ur­sa­chern von Klär­schlamm zu tra­gen.

6 Wird die Er­fül­lung der Pflicht zur Ver­wer­tung von Phos­phor aus Klär­schlamm im Sin­ne von Ab­satz 5 nach­ge­wie­sen, so kann der Klär­schlamm als Er­satz­brenn­stoff ein­ge­setzt wer­den, oh­ne dass dar­aus Phos­phor zu­rück­ge­won­nen wer­den muss.

7 Der Bun­des­rat kann die Ver­wen­dung von Ma­te­ria­li­en und Pro­duk­ten für be­stimm­te Zwe­cke ein­schrän­ken, wenn da­durch der Ab­satz von ent­spre­chen­den Pro­duk­ten aus der Ab­fall­ver­wer­tung ge­för­dert wird und dies oh­ne we­sent­li­che Qua­li­täts­ein­bus­se und Mehr­kos­ten mög­lich ist.

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 15. März 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 648; BBl 2023 13, 437).

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