Bundesgesetz
über die Unfallversicherung
(UVG)


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Art. 16 Anspruch

1 Ist der Ver­si­cher­te in­fol­ge des Un­fal­les voll oder teil­wei­se ar­beits­un­fä­hig (Art. 6 ATSG34), so hat er An­spruch auf ein Tag­geld.35

2 Der An­spruch auf Tag­geld ent­steht am drit­ten Tag nach dem Un­fall­tag. Er er­lischt mit der Wie­der­er­lan­gung der vol­len Ar­beits­fä­hig­keit, mit dem Be­ginn ei­ner Ren­te oder mit dem Tod des Ver­si­cher­ten.

3 Das Tag­geld der Un­fall­ver­si­che­rung wird nicht ge­währt, wenn ein An­spruch auf ein Tag­geld der In­va­li­den­ver­si­che­rung oder auf ei­ne Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung, ei­ne Ent­schä­di­gung des an­dern El­tern­teils, ei­ne Be­treu­ungs­ent­schä­di­gung oder ei­ne Ad­op­ti­ons­ent­schä­di­gung nach dem Er­w­erb­ser­satz­ge­setz vom 25. Sep­tem­ber 195236 be­steht.37

4 An ar­beits­lo­se Per­so­nen wird das Tag­geld un­ab­hän­gig von zu be­ste­hen­den War­te­zei­ten (Art. 18 Abs. 1 AVIG38) oder Ein­stell­ta­gen (Art. 30 AVIG) aus­ge­rich­tet.39

5 Personen nach Artikel 1aAbsatz 1 Buchstabe c, denen eine Rente im Sinne von Artikel 22bisAbsatz 5 IVG40in Verbindung mit Artikel 28 IVG ausgerichtet wird, haben keinen Anspruch auf ein Taggeld.41

34 SR 830.1

35 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

36 SR 834.1

37 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. März 2023 (Tag­gel­der für den hin­ter­las­se­nen El­tern­teil), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 680; BBl 2022 2515, 2742).

38 SR 837.0

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015 (Un­fall­ver­si­che­rung und Un­fall­ver­hü­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4375; BBl 20085395, 2014 7911).

40 SR 831.20

41 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Wei­ter­ent­wick­lung der IV), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 705; BBl 2017 2535).

BGE

148 V 327 (8C_742/2021) from 4. März 2022
Regeste: Art. 19 Abs. 2 und Art. 25 Abs. 1 Satz 1 ATSG; Art. 49 UVG; Rückerstattung unrechtmässig bezogener Unfalltaggelder durch die Arbeitgeberin. Eine Verrechnung von Unfalltaggeldern durch die Arbeitgeberin gegenüber dem Arbeitnehmer ist unzulässig. Hat die Arbeitgeberin keine Lohnfortzahlungen geleistet, sind von ihr empfangene Unfalltaggelder an den Versicherer zurückzuerstatten (E. 5).

150 V 188 (8C_434/2023, 8C_436/2023) from 10. April 2024
Regeste: Art. 3 Abs. 2, 3 und 5, Art. 77 UVG; Art. 7 Abs. 1 lit. b, Art. 100 Abs. 1 UVV; mehrere Unfallereignisse; Ende der Versicherungsdeckung bei rückwirkender Leistungseinstellung. Durch die rückwirkende Einstellung der vorübergehenden Leistungen wird der Anspruch auf die bereits ausbezahlten Leistungen nicht nachträglich hinfällig, wenn kein Rückkommenstitel vorliegt. Ein durch Taggeldzahlungen aufrechterhaltener Unfallversicherungsschutz bleibt somit trotz rückwirkender Leistungseinstellung bestehen (E. 7.3.5).

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