Bundesgesetz
über die Unfallversicherung
(UVG)


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Art. 85 Zuständigkeit und Koordination

1 Die Durch­füh­rungs­or­ga­ne des ArG182 und die Su­va voll­zie­hen die Be­stim­mun­gen über die Ver­hü­tung von Be­rufs­un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten.183 Der Bun­des­rat re­gelt die Zu­stän­dig­keit und die Zu­sam­men­ar­beit der Durch­füh­rungs­or­ga­ne. Er be­rück­sich­tigt ih­re sach­li­chen, fach­li­chen und per­so­nel­len Mög­lich­kei­ten.

2 Der Bun­des­rat be­stellt die Ko­or­di­na­ti­ons­kom­mis­si­on, die aus fol­gen­den Mit­glie­dern be­steht:

a.
drei Ver­tre­ter der Ver­si­che­rer (ein Ver­tre­ter der Su­va und zwei Ver­tre­ter der Ver­si­che­rer nach Art. 68);
b.
acht Ver­tre­ter der Durch­füh­rungs­or­ga­ne (drei Ver­tre­ter der Su­va, zwei der eid­ge­nös­si­schen und drei der kan­to­na­len Durch­füh­rungs­or­ga­ne des ArG);
c.
zwei Ver­tre­ter der Ar­beit­ge­ber;
d.
zwei Ver­tre­ter der Ar­beit­neh­mer.184

2bis Der Bun­des­rat wählt einen Ver­tre­ter der Su­va zum Vor­sit­zen­den.185

3 Die Ko­or­di­na­ti­ons­kom­mis­si­on stimmt die ein­zel­nen Durch­füh­rungs­be­rei­che auf­ein­an­der ab, so­weit der Bun­des­rat hier­über kei­ne Be­stim­mun­gen er­las­sen hat; sie sorgt für ei­ne ein­heit­li­che An­wen­dung der Vor­schrif­ten über die Ver­hü­tung von Be­rufs­un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten in den Be­trie­ben. Sie kann dem Bun­des­rat An­re­gun­gen zum Er­lass sol­cher Vor­schrif­ten un­ter­brei­ten und die Su­va er­mäch­ti­gen, mit ge­eig­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen Ver­trä­ge über be­son­de­re Durch­füh­rungs­auf­ga­ben auf dem Ge­bie­te der Ver­hü­tung von Be­rufs­un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten ab­zu­sch­lies­sen.

4 Die Be­schlüs­se der Ko­or­di­na­ti­ons­kom­mis­si­on sind für die Ver­si­che­rer und die Durch­füh­rungs­or­ga­ne des Ar­beits­ge­set­zes ver­bind­lich.

5 Der Bun­des­rat übt die Auf­sicht (Art. 76 ATSG186) über die Tä­tig­keit der Ko­or­di­na­ti­ons­kom­mis­si­on aus.187

182 SR 822.11

183 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015 (Un­fall­ver­si­che­rung und Un­fall­ver­hü­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4375; BBl 20085395, 2014 7911).

184Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015 (Un­fall­ver­si­che­rung und Un­fall­ver­hü­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4375; BBl 20085395, 2014 7911).

185 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015 (Un­fall­ver­si­che­rung und Un­fall­ver­hü­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4375; BBl 20085395, 2014 7911).

186 SR 830.1

187 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

BGE

116 V 255 () from 14. August 1990
Regeste: Art. 82 Abs. 1, Art. 83, Art. 85 Abs. 1, Art. 92 Abs. 3 und Art. 105 Abs. 2 UVG, Art. 113 Abs. 2 UVV, Art. 66 und Art. 107 VUV, Art. 3 und Art. 4 der Verordnung über die Verhütung von Unfällen bei Bauarbeiten: Von der SUVA angeordnete befristete und rückwirkende Prämienerhöhung als Zwangsmassnahme zur Verhütung von Berufsunfällen in einem Betrieb. - Zuständig zur Beurteilung von Beschwerden gegen den Einspracheentscheid über eine solche Zwangsmassnahme ist das BSV und nicht die Beschwerdeinstanz für die Zuteilung in die Prämientarife (Art. 109 UVG) (Erw. 2 und 3). - Der Entscheid des BSV kann an das Eidg. Versicherungsgericht weitergezogen werden, welches die vorinstanzliche Feststellung des Sachverhaltes von Amtes wegen überprüfen kann (Erw. 2b/bb). - Für die Beurteilung der Richtigkeit der von der SUVA als Durchführungsorgan im Bereich der Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten getroffenen Zwangsmassnahmen hat sich der Sozialversicherungsrichter an die technischen Vorschriften zu halten, welche der Bundesrat aufgrund von Art. 83 UVG erlassen hat bzw. die er gemäss Art. 107 VUV in Kraft belassen hat (Erw. 4a). - Die befristete Prämienerhöhung als Zwangsmassnahme hängt nicht von der Schwere der Verletzung von Unfallverhütungsvorschriften ab (Erw. 4c).

136 II 187 (8C_470/2009) from 29. Januar 2010
Regeste: Art. 20 Abs. 1 VG; Schadenersatzansprüche der Witwe eines Asbestopfers; Beginn der absoluten Verwirkung. Die absolute Verwirkungsfrist von zehn Jahren beginnt entsprechend dem Wortlaut von Art. 20 Abs. 1 VG mit dem Tag der schädigenden Handlung bzw. Unterlassung mit der Konsequenz, dass der Schadenersatzanspruch vor Eintritt des Schadens - hier Ausbruch der Krankheit/Tod - verwirkt sein kann (E. 7). Dem steht Art. 6 Ziff. 1 EMRK nicht entgegen (E. 8.2).

146 V 195 (8C_114/2020) from 3. Juni 2020
Regeste: Art. 84 Abs. 2 UVG; Art. 86 Abs. 1 lit. c VUV; Übergangsentschädigung. Die Suva kommt nicht als Versicherer i.S.v. Art. 86 Abs. 1 lit. c VUV in Frage, sofern sie als Versicherer für arbeitslose Personen tätig ist (E. 6). Als Versicherer nach Art. 86 Abs. 1 lit. c VUV gilt jener, bei welchem die betroffene Person versichert war, als sie die gefährdende Tätigkeit zuletzt ausgeübt hat (E. 7).

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