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Bundesgesetz
über die Unfallversicherung
(UVG)

Art. 92 Festsetzung der Prämien 208

1 Die Prä­mi­en wer­den von den Ver­si­che­rern in Pro­mil­len des ver­si­cher­ten Ver­diens­tes fest­ge­setzt. Sie be­ste­hen aus ei­ner dem Ri­si­ko ent­spre­chen­den Net­to­prä­mie und aus Zu­schlä­gen für die Ver­wal­tungs­kos­ten, für die Kos­ten der Ver­hü­tung von Un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten, für die nicht durch Zins­über­schüs­se ge­deck­ten Teue­rungs­zu­la­gen und für die all­fäl­li­ge Äuf­nung ei­nes Aus­gleichs­fonds bei Gros­ser­eig­nis­sen. Die Ver­si­che­rer kön­nen für die bei­den ob­li­ga­to­ri­schen Ver­si­che­rungs­zwei­ge je ei­ne vom je­wei­li­gen Ri­si­ko un­ab­hän­gi­ge Mi­ni­mal­prä­mie er­he­ben; der Bun­des­rat legt die Höchst­gren­ze der Mi­ni­mal­prä­mie fest.209

2 Für die Be­mes­sung der Prä­mi­en in der Be­rufs­un­fall­ver­si­che­rung wer­den die Be­trie­be nach ih­rer Art und ih­ren Ver­hält­nis­sen in Klas­sen des Prä­mi­en­ta­rifs und in­ner­halb die­ser in Stu­fen ein­ge­reiht; da­bei wer­den ins­be­son­de­re Un­fall­ge­fahr und Stand der Un­fall­ver­hü­tung be­rück­sich­tigt. Die Ar­beit­neh­mer ei­nes Be­trie­bes kön­nen nach ein­zel­nen Grup­pen ver­schie­de­nen Klas­sen und Stu­fen zu­ge­teilt wer­den.

3 Bei Zu­wi­der­hand­lung ge­gen Vor­schrif­ten über die Ver­hü­tung von Un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten kön­nen die Be­trie­be je­der­zeit und auch rück­wir­kend in ei­ne hö­he­re Ge­fah­renstu­fe ver­setzt wer­den.

4 Än­de­run­gen in der Be­triebs­art und in den Be­triebs­ver­hält­nis­sen sind dem zu­stän­di­gen Ver­si­che­rer in­nert 14 Ta­gen an­zu­zei­gen. Bei er­heb­li­chen Än­de­run­gen kann der Ver­si­che­rer die Zu­tei­lung zu den Klas­sen und Stu­fen des Prä­mi­en­ta­rifs än­dern, ge­ge­be­nen­falls rück­wir­kend.

5 Auf­grund der Ri­si­koer­fah­run­gen kann der Ver­si­che­rer von sich aus oder auf An­trag von Be­triebs­in­ha­bern die Zu­tei­lung be­stimm­ter Be­trie­be zu den Klas­sen und Stu­fen des Prä­mi­en­ta­rifs je­weils auf den Be­ginn des Rech­nungs­jah­res än­dern.

6 Für die Be­mes­sung der Prä­mi­en in der Nicht­be­rufs­un­fall­ver­si­che­rung kön­nen Ta­rif­klas­sen ge­bil­det wer­den. Die Prä­mi­en dür­fen nicht nach dem Ge­schlecht der ver­si­cher­ten Per­so­nen ab­ge­stuft wer­den.210

7 Der Zu­schlag für die Ver­wal­tungs­kos­ten dient der De­ckung der or­dent­li­chen Auf­wen­dun­gen, die den Ver­si­che­rern aus der Durch­füh­rung der Un­fall­ver­si­che­rung er­wach­sen. Der Bun­des­rat kann Höchst­an­sät­ze für die­sen Zu­schlag fest­le­gen. Er be­stimmt die Frist für die Än­de­rung der Prä­mi­en­ta­ri­fe und die Neu­zu­tei­lung der Be­trie­be in Klas­sen und Stu­fen. Er er­lässt Be­stim­mun­gen über die Prä­mi­en­be­mes­sung in Son­der­fäl­len, na­ment­lich bei den frei­wil­lig und den von an­er­kann­ten Kran­ken­kas­sen Ver­si­cher­ten.211

208Sie­he auch Art. 7 der V vom 20. Sept. 1982 über die In­kraft­set­zung und Ein­füh­rung des BG über die Un­fall­ver­si­che­rung (AS 1982 1724).

209 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015 (Un­fall­ver­si­che­rung und Un­fall­ver­hü­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4375; BBl 20085395, 2014 7911).

210Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3136; BBl 1993 I 805).

211 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 8. Okt. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5259; BBl 200359736069).