Verordnung
über die Unfallversicherung
(UVV)

vom 20. Dezember 1982 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 115 Prämienpflichtiger Verdienst 163

1 Die Prä­mi­en wer­den auf dem ver­si­cher­ten Ver­dienst im Sin­ne von Ar­ti­kel 22 Ab­sät­ze 1 und 2 er­ho­ben. Da­bei gel­ten die fol­gen­den Ab­wei­chun­gen:

a.
auf Fa­mi­li­en­zu­la­gen, die als Kin­der-, Aus­bil­dungs- oder Haus­halts­zu­la­gen im orts- oder bran­chen­üb­li­chen Rah­men ge­währt wer­den, ist kei­ne Prä­mie zu ent­rich­ten;
b.164
für Prak­ti­kan­ten, Vo­lon­tä­re und zur Ab­klä­rung der Be­rufs­wahl oder in Lehr­werk­stät­ten tä­ti­ge Per­so­nen sind die Prä­mi­en ab vollen­de­tem 20. Al­ters­jahr auf ei­nem Be­trag von min­des­tens 20 Pro­zent, vor vollen­de­tem 20. Al­ters­jahr von min­des­tens 10 Pro­zent des Höchst­be­tra­ges des ver­si­cher­ten Ta­ges­ver­diens­tes zu ent­rich­ten;
c.165
für Per­so­nen, die in be­ruf­li­chen Ein­glie­de­rungs­stät­ten so­wie Werk­stät­ten für die Dau­er­be­schäf­ti­gung Be­hin­der­ter tä­tig sind, sind die Prä­mi­en auf ei­nem Be­trag zu ent­rich­ten, der min­des­tens dem zwölf­fa­chen Be­trag des höchst­ver­si­cher­ten Ta­ges­ver­diens­tes ent­spricht;
d.166
auf Tag­gel­dern der IV, Tag­gel­dern der Mi­li­tär­ver­si­che­rung und Ent­schä­di­gun­gen nach dem Er­w­erb­ser­satz­ge­setz vom 25. Sep­tem­ber 1952167 sind kei­ne Prä­mi­en zu ent­rich­ten.

2 Bei Mehr­fach­be­schäf­tig­ten wird der Lohn je Ar­beits­ver­hält­nis er­fasst, ins­ge­samt je­doch nur bis zum Höchst­be­trag des ver­si­cher­ten Ver­diens­tes. Über­steigt die Sum­me der Löh­ne die­sen Höchst­be­trag, so ist er ent­spre­chend den pro­zen­tua­len Ver­dien­stan­tei­len auf die ein­zel­nen Ar­beits­ver­hält­nis­se auf­zu­tei­len. Dies gilt auch für Per­so­nen, die ne­ben der un­selbst­stän­di­gen ei­ne selbst­stän­di­ge, nach dem UVG frei­wil­lig ver­si­cher­te Tä­tig­keit aus­üben.168

3 Bei ei­ner Be­schäf­ti­gungs­dau­er von we­ni­ger als ei­nem Jahr wird der Höchst­be­trag des ver­si­cher­ten Ver­diens­tes an­teil­mäs­sig be­rech­net.169

4 Wer­den Kurz­ar­beits-, Schlecht­wet­te­rent­schä­di­gun­gen, Ein­ar­bei­tungs- oder Aus­bil­dungs­zu­schüs­se der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung aus­ge­rich­tet, ist der Ar­beit­ge­ber ver­pflich­tet, die vol­len Un­fall­ver­si­che­rungs­prä­mi­en ent­spre­chend der nor­ma­len Ar­beits­zeit zu be­zah­len.170

163Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 1987, in Kraft seit 1. Jan. 1988 (AS 1987 1498).

164 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Dez. 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 151).

165Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 1987 (AS 1987 1498). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Dez. 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 151).

166 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Dez. 1997 (AS 1998 151). Fas­sung ge­mä­ss Art. 45 Ziff. 2 der V vom 24. Nov. 2004 zum Er­w­erb­ser­satz­ge­setz, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1251).

167 SR 834.1

168 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4393).

169 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Dez. 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 151).

170 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Dez. 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 151).

BGE

114 V 181 () from 24. Oktober 1988
Regeste: Art. 15, 92 Abs. 1 und 7 UVG, Art. 22 Abs. 1, 2 und 4, Art. 115 Abs. 2 UVV: Prämienerhebung bei Mehrfachbeschäftigten. Für die Prämienerhebung darf bei einem Versicherten, der in mehreren unterstellten Betrieben tätig ist, der Lohn insgesamt lediglich bis zum höchstversicherbaren Verdienst erfasst werden.

139 V 28 (8C_545/2012) from 25. Januar 2013
Regeste: a Art. 17 und 16 ATSG; Neubestimmung des Invaliditätsgrades nach mehreren invalidisierenden Unfällen. Bei der gesamthaften Neubestimmung des Invaliditätsgrades nach mehreren invalidisierenden Unfällen gelten die Regeln über die Rentenrevision nach Art. 17 ATSG (E. 3.3.1). Daher bilden die nach der erstmaligen Rentenfestsetzung erworbenen, besonderen beruflichen Qualifikationen des Versicherten zu berücksichtigende Anhaltspunkte auf die hypothetische Entwicklung des Valideneinkommens (E. 3.3.3.2 in fine).

139 V 148 (8C_297/2012) from 4. März 2013
Regeste: Art. 7 Abs. 2 UVG in Verbindung mit Art. 13 UVV; Art. 8 UVG; Art. 15 Abs. 3 UVG in Verbindung mit Art. 23 Abs. 5 UVV; Berechnungsgrundlage des Taggeldes für Mehrfachbeschäftigte bei einem Arbeitswegunfall. Bei Mehrfachbeschäftigten ist für die Berechnung des Taggeldes der Gesamtlohn aus allen Erwerbstätigkeiten massgebend, sofern sie einen Unfall auf dem Arbeitsweg zu oder von einem ihrer Arbeitsorte erleiden, unabhängig davon, ob dieses Ereignis als Berufs- oder Nichtberufsunfall zu qualifizieren ist (E. 7).

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