Verordnung
über die Unfallversicherung
(UVV)


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Art. 126 Verhältnis zur Militärversicherung

1 Un­mit­tel­bar leis­tungs­pflich­tig nach Ar­ti­kel 103 Ab­satz 1 des Ge­set­zes ist der Ver­si­che­rer, der für die ak­tu­el­le Ver­schlim­me­rung der Ge­sund­heits­schä­di­gung Leis­tun­gen zu er­brin­gen hat.

2 So­lan­ge der Ver­si­che­rer für die ak­tu­el­le Ver­schlim­me­rung der Ge­sund­heits­schä­di­gung leis­tungs­pflich­tig ist, er­bringt er auch die Leis­tun­gen für Spät­fol­gen und Rück­fäl­le aus ei­nem frü­he­ren Un­fall. Nach­her wer­den die Leis­tun­gen von je­nem Ver­si­che­rer er­bracht, der für den frü­he­ren Un­fall leis­tungs­pflich­tig war.

3 Ver­un­fallt ein aus ei­nem frü­he­ren Un­fall Ren­ten­be­rech­tig­ter er­neut und führt der neue Un­fall zu ei­ner Än­de­rung des In­va­li­di­täts­gra­des, so muss der für den ers­ten Un­fall leis­tungs­pflich­ti­ge Ver­si­che­rer die frü­he­re Ren­te wei­ter­hin er­brin­gen. Der zwei­te Ver­si­che­rer muss ei­ne Ren­te ent­rich­ten, die der Dif­fe­renz zwi­schen der Ge­sam­tin­va­li­di­tät und der vor dem zwei­ten Un­fall be­ste­hen­den In­va­li­di­tät ent­spricht. Rich­tet die Mi­li­tär­ver­si­che­rung nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 3 MVG204 die vol­le Ren­te für die Schä­di­gung des zwei­ten paa­ri­gen Or­gans aus, so über­weist ihr der Un­fall­ver­si­che­rer, der für die zwei­te Schä­di­gung ei­ne Ren­te zu er­brin­gen hät­te, den Bar­wert die­ser Ren­te oh­ne Teue­rungs­zu­la­ge, be­mes­sen nach den für ihn gel­ten­den ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen.205

4 Steht ein Un­fall im Zu­sam­men­hang mit ei­ner vor­be­stan­de­nen Ge­sund­heits­schä­di­gung, so ist der Ver­si­che­rer, un­ter des­sen Ver­si­che­rungs­schutz sich der neue Un­fall er­eig­ne­te, nur für die Fol­gen die­ses Un­fal­les leis­tungs­pflich­tig.

5 Be­steht ein Ren­ten­an­spruch so­wohl ge­gen die Un­fall­ver­si­che­rung wie auch ge­gen die Mi­li­tär­ver­si­che­rung, so mel­det der Un­fall­ver­si­che­rer sei­ne Ren­te oder Kom­ple­men­tär­ren­te der Mi­li­tär­ver­si­che­rung. Bei­de Ver­si­che­rer be­rech­nen ih­re Ren­te nach den für sie gel­ten­den ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen.

6206

204 SR 833.1

205 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Dez. 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 151).

206 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3914).

BGE

112 V 347 () from 2. Dezember 1986
Regeste: Art. 12 und 13 IVG. - Leistungspflicht der Invalidenversicherung bei der Behandlung sekundärer Gebrechen bzw. bei einem Behandlungskomplex. Übersicht über die Rechtsprechung (Erw. 5). - Vollumfängliche Leistungspflicht der Invalidenversicherung bejaht in einem Fall, in welchem -- mit einem einzigen operativen Eingriff gleichzeitig ein Geburtsgebrechen und ein anderes, grundsätzlich in den Bereich der Krankenversicherung gehörendes Gebrechen angegangen wird (Geburtsgebrechen Ziff. 355 und Leistenhernie); -- die Behebung weder des einen noch des andern Gebrechens im Vordergrund steht; -- der Eingriff für beide Gebrechen medizinisch indiziert ist; -- durch die gleichzeitige Behebung beider Gebrechen keine Mehrkosten entstehen (Erw. 6 und 7).

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