Verordnung
über die Unfallversicherung
(UVV)


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Art. 99 Leistungspflicht bei Versicherten mit mehreren Arbeitgebern 157

1 Er­lei­det ein Ver­si­cher­ter, der bei meh­re­ren Ar­beit­ge­bern be­schäf­tigt ist, einen Be­rufs­un­fall, so ist der Ver­si­che­rer des­je­ni­gen Ar­beit­ge­bers leis­tungs­pflich­tig, in des­sen Dienst der Ver­si­cher­te ver­un­fallt ist.

2 Bei Nicht­be­rufs­un­fäl­len ist der Ver­si­che­rer des­je­ni­gen Ar­beit­ge­bers leis­tungs­pflich­tig, bei dem der Ver­si­cher­te vor dem Un­fall zu­letzt tä­tig und für Nicht­be­rufs­un­fäl­le ver­si­chert war. Die an­de­ren Ver­si­che­rer, bei de­nen Nicht­be­rufs­un­fäl­le eben­falls ge­deckt sind, müs­sen dem leis­tungs­pflich­ti­gen Ver­si­che­rer einen An­teil an ei­ner all­fäl­li­gen Ren­te, In­te­gri­täts­ent­schä­di­gung oder Hilflo­sen­ent­schä­di­gung auf des­sen Be­geh­ren hin zu­rück­er­stat­ten. Der An­teil rich­tet sich nach dem Ver­hält­nis des bei ih­nen ver­si­cher­ten Ver­diens­tes zum ge­sam­ten ver­si­cher­ten Ver­dienst.

3 Kann der zu­stän­di­ge Ver­si­che­rer nicht nach den Ab­sät­zen 1 und 2 er­mit­telt wer­den, so ist der Ver­si­che­rer, bei dem der höchs­te Ver­dienst ver­si­chert ist, zu­stän­dig.

157 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4393).

BGE

144 V 29 (8C_396/2017) from 1. Februar 2018
Regeste: Art. 77 Abs. 3 lit. a UVG; Art. 99 Abs. 2 UVV; Art. 49 Abs. 4 ATSG; Einsprachelegitimation des zweiten Unfallversicherers bezüglich der Leistungsverfügung des fallführenden Unfallversicherers. Bei einem Nichtberufsunfall einer versicherten Person mit mehreren Arbeitgebern wird mit dem Entscheid des verfügenden ersten Versicherers zugleich - bei Nichtanfechtung in Rechtskraft erwachsend - der Umfang der Leistungspflicht des zweiten Versicherers festgelegt, ohne dass dieser darauf Einfluss nehmen könnte. Der zweite Versicherer wird durch die Verfügung so erheblich belastet, dass er in der für die Rechtsmittellegitimation geforderten Weise davon berührt ist. Die Verfügung ist ihm daher zu eröffnen und er kann die gleichen Rechtsmittel ergreifen, wie die versicherte Person. Daran ändert nichts, dass der zweite Versicherer seine Leistungen nicht der versicherten Person selber auszurichten, sondern seinen Anteil dem fallführenden Versicherer zurückzuerstatten hat (E. 4).

147 V 268 (8C_538/2020, 8C_564/2020) from 30. April 2021
Regeste: Art. 1a Abs. 1, Art. 7, Art. 59 Abs. 2 und Art. 73 Abs. 2 UVG; Art. 1 und Art. 99 Abs. 1 UVV; Arbeitnehmereigenschaft eines (Amateur-)Eishockeyspielers und -trainers; Arbeitgebereigenschaft; Zuständigkeit des Unfallversicherers. Ist aufgrund der vertraglichen Pflichten und Entschädigungsansprüche von einer Arbeitnehmereigenschaft des (Amateur-)Eishockeyspielers im Sinne des UVG auszugehen, so besteht ein entsprechender Versicherungsschutz resp. eine Versicherungspflicht (E. 7.1). Beim streitigen Unfall während eines Eishockeyspiels handelt es sich somit um einen Berufsunfall. Als Arbeitgeber ist vorliegend nicht der Sportverein, sondern - infolge Vertragsübernahme - die als Hilfsgesellschaft gegründete GmbH zu betrachten (E. 7.2-7.4). Leistungspflichtig ist demnach der Unfallversicherer der GmbH und nicht die Ersatzkasse UVG (E. 7.5).

150 V 33 (8C_196/2023) from 29. November 2023
Regeste: Art. 15 UVG; Art. 13 Abs. 1, aArt. 22 Abs. 4, aArt. 23 Abs. 5, Art. 24 und aArt. 99 UVV; Berechnung des für die Invalidenrente massgeblichen versicherten Verdienstes bei Mehrfachbeschäftigung. In der UVV wird der versicherte Verdienst bei Mehrfachbeschäftigung lediglich für die Taggeldbemessung (Art. 23 Abs. 5), nicht aber für den Rentenanspruch gesondert geregelt. Die Nichtberücksichtigung von Einkommen aus Nebenbeschäftigungen bei der Berechnung des versicherten Verdienstes für die Invalidenrente stellt keine unzulässige Ungleichbehandlung dar (E. 3.2), sofern diese Einkommen - mangels wöchentlicher Arbeitszeit von mehr als acht Stunden - nicht obligatorisch versichert sind (E. 5).

150 V 188 (8C_434/2023, 8C_436/2023) from 10. April 2024
Regeste: Art. 3 Abs. 2, 3 und 5, Art. 77 UVG; Art. 7 Abs. 1 lit. b, Art. 100 Abs. 1 UVV; mehrere Unfallereignisse; Ende der Versicherungsdeckung bei rückwirkender Leistungseinstellung. Durch die rückwirkende Einstellung der vorübergehenden Leistungen wird der Anspruch auf die bereits ausbezahlten Leistungen nicht nachträglich hinfällig, wenn kein Rückkommenstitel vorliegt. Ein durch Taggeldzahlungen aufrechterhaltener Unfallversicherungsschutz bleibt somit trotz rückwirkender Leistungseinstellung bestehen (E. 7.3.5).

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