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Bundesgesetz
gegen den unlauteren Wettbewerb
(UWG)

vom 19. Dezember 1986 (Stand am 1. September 2023)

Art. 3 Unlautere Werbe- und Verkaufsmethoden und anderes widerrechtliches Verhalten

1 Un­lau­ter han­delt ins­be­son­de­re, wer:

a.
an­de­re, ih­re Wa­ren, Wer­ke, Leis­tun­gen, de­ren Prei­se oder ih­re Ge­schäfts­ver­hält­nis­se durch un­rich­ti­ge, ir­re­füh­ren­de oder un­nö­tig ver­let­zen­de Äus­se­run­gen her­ab­setzt;
b.4
über sich, sei­ne Fir­ma, sei­ne Ge­schäfts­be­zeich­nung, sei­ne Wa­ren, Wer­ke oder Leis­tun­gen, de­ren Prei­se, die vor­rä­ti­ge Men­ge, die Art der Ver­kaufs­ver­an­stal­tung oder über sei­ne Ge­schäfts­ver­hält­nis­se un­rich­ti­ge oder ir­re­füh­ren­de An­ga­ben macht oder in ent­spre­chen­der Wei­se Drit­te im Wett­be­werb be­güns­tigt;
c.
un­zu­tref­fen­de Ti­tel oder Be­rufs­be­zeich­nun­gen ver­wen­det, die ge­eig­net sind, den An­schein be­son­de­rer Aus­zeich­nun­gen oder Fä­hig­kei­ten zu er­we­cken;
d.
Mass­nah­men trifft, die ge­eig­net sind, Ver­wechs­lun­gen mit den Wa­ren, Wer­ken, Leis­tun­gen oder dem Ge­schäfts­be­trieb ei­nes an­de­ren her­bei­zu­füh­ren;
e.
sich, sei­ne Wa­ren, Wer­ke, Leis­tun­gen oder de­ren Prei­se in un­rich­ti­ger, ir­re­füh­ren­der, un­nö­tig her­ab­set­zen­der oder an­leh­nen­der Wei­se mit an­de­ren, ih­ren Wa­ren, Wer­ken, Leis­tun­gen oder de­ren Prei­sen ver­gleicht oder in ent­spre­chen­der Wei­se Drit­te im Wett­be­werb be­güns­tigt;
f.
aus­ge­wähl­te Wa­ren, Wer­ke oder Leis­tun­gen wie­der­holt un­ter Ein­stands­prei­sen an­bie­tet, die­se An­ge­bo­te in der Wer­bung be­son­ders her­vor­hebt und da­mit den Kun­den über die ei­ge­ne oder die Leis­tungs­fä­hig­keit von Mit­be­wer­bern täuscht; Täu­schung wird ver­mu­tet, wenn der Ver­kaufs­preis un­ter dem Ein­stands­preis ver­gleich­ba­rer Be­zü­ge gleich­ar­ti­ger Wa­ren, Wer­ke oder Leis­tun­gen liegt; weist der Be­klag­te den tat­säch­li­chen Ein­stands­preis nach, so ist die­ser für die Be­ur­tei­lung mass­ge­bend;
g.
den Kun­den durch Zu­ga­ben über den tat­säch­li­chen Wert des An­ge­bots täuscht;
h.
den Kun­den durch be­son­ders ag­gres­si­ve Ver­kaufs­me­tho­den in sei­ner Ent­schei­dungs­frei­heit be­ein­träch­tigt;
i.
die Be­schaf­fen­heit, die Men­ge, den Ver­wen­dungs­zweck, den Nut­zen oder die Ge­fähr­lich­keit von Wa­ren, Wer­ken oder Leis­tun­gen ver­schlei­ert und da­durch den Kun­den täuscht;
k.5
es bei öf­fent­li­chen Aus­kün­di­gun­gen über einen Konsum­kre­dit un­ter­lässt, sei­ne Fir­ma ein­deu­tig zu be­zeich­nen oder den Net­to­be­trag des Kre­dits, die Ge­samt­kos­ten des Kre­dits und den ef­fek­ti­ven Jah­res­zins deut­lich an­zu­ge­ben;
l.6
es bei öf­fent­li­chen Aus­kün­di­gun­gen über einen Konsum­kre­dit zur Fi­nan­zie­rung von Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen un­ter­lässt, sei­ne Fir­ma ein­deu­tig zu be­zeich­nen oder den Bar­zah­lungs­preis, den Preis, der im Rah­men des Kre­dit­ver­trags zu be­zah­len ist, und den ef­fek­ti­ven Jah­res­zins deut­lich an­zu­ge­ben;
m.7
im Rah­men ei­ner ge­schäft­li­chen Tä­tig­keit einen Konsum­kre­dit­ver­trag an­bie­tet oder ab­sch­liesst und da­bei Ver­trags­for­mu­la­re ver­wen­det, die un­voll­stän­di­ge oder un­rich­ti­ge An­ga­ben über den Ge­gen­stand des Ver­trags, den Preis, die Zah­lungs­be­din­gun­gen, die Ver­trags­dau­er, das Wi­der­rufs- oder Kün­di­gungs­recht des Kun­den oder über sein Recht zu vor­zei­ti­ger Be­zah­lung der Rest­schuld ent­hal­ten;
n.8
es bei öf­fent­li­chen Aus­kün­di­gun­gen über einen Konsum­kre­dit (Bst. k) oder über einen Konsum­kre­dit zur Fi­nan­zie­rung von Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen (Bst. l) un­ter­lässt, dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die Kre­dit­ver­ga­be ver­bo­ten ist, falls sie zur Über­schul­dung der Kon­su­men­tin oder des Kon­su­men­ten führt;
o.9
Mas­sen­wer­bung oh­ne di­rek­ten Zu­sam­men­hang mit ei­nem an­ge­for­der­ten In­halt fern­mel­de­tech­nisch sen­det oder sol­che Sen­dun­gen ver­an­lasst und es da­bei un­ter­lässt, vor­her die Ein­wil­li­gung der Kun­den ein­zu­ho­len, den kor­rek­ten Ab­sen­der an­zu­ge­ben oder auf ei­ne pro­blem­lo­se und kos­ten­lo­se Ab­leh­nungs­mög­lich­keit hin­zu­wei­sen; wer beim Ver­kauf von Wa­ren, Wer­ken oder Leis­tun­gen Kon­takt­in­for­ma­tio­nen von Kun­den er­hält und da­bei auf die Ab­leh­nungs­mög­lich­keit hin­weist, han­delt nicht un­lau­ter, wenn er die­sen Kun­den oh­ne de­ren Ein­wil­li­gung Mas­sen­wer­bung für ei­ge­ne ähn­li­che Wa­ren, Wer­ke oder Leis­tun­gen sen­det;
p.10
mit­tels Of­fert­for­mu­la­ren, Kor­rek­tu­r­an­ge­bo­ten oder Ähn­li­chem für Ein­tra­gun­gen in Ver­zeich­nis­se jeg­li­cher Art oder für An­zei­gen­auf­trä­ge wirbt oder sol­che Ein­tra­gun­gen oder An­zei­gen­auf­trä­ge un­mit­tel­bar an­bie­tet, oh­ne in gros­ser Schrift, an gut sicht­ba­rer Stel­le und in ver­ständ­li­cher Spra­che auf Fol­gen­des hin­zu­wei­sen:
1.
die Ent­gelt­lich­keit und den pri­va­ten Cha­rak­ter des An­ge­bots,
2.
die Lauf­zeit des Ver­trags,
3.
den Ge­samt­preis ent­spre­chend der Lauf­zeit, und
4.
die geo­gra­fi­sche Ver­brei­tung, die Form, die Min­de­stauf­la­ge und den spä­tes­ten Zeit­punkt der Pu­bli­ka­ti­on;
q.11
für Ein­tra­gun­gen in Ver­zeich­nis­se jeg­li­cher Art oder für An­zei­gen­auf­trä­ge Rech­nun­gen ver­schickt, oh­ne vor­gän­gig einen ent­spre­chen­den Auf­trag er­hal­ten zu ha­ben;
r.12
je­man­dem die Lie­fe­rung von Wa­ren, die Aus­rich­tung von Prä­mi­en oder an­de­re Leis­tun­gen zu Be­din­gun­gen in Aus­sicht stellt, die für die­sen haupt­säch­lich durch die An­wer­bung wei­te­rer Per­so­nen einen Vor­teil be­deu­ten und we­ni­ger durch den Ver­kauf oder Ver­brauch von Wa­ren oder Leis­tun­gen (Schnee­ball-, La­wi­nen- oder Py­ra­mi­den­sys­tem);
s.13
Wa­ren, Wer­ke oder Leis­tun­gen im elek­tro­ni­schen Ge­schäfts­ver­kehr an­bie­tet und es da­bei un­ter­lässt:
1.
kla­re und voll­stän­di­ge An­ga­ben über sei­ne Iden­ti­tät und sei­ne Kon­takt­adres­se ein­sch­liess­lich der­je­ni­gen der elek­tro­ni­schen Post zu ma­chen,
2.
auf die ein­zel­nen tech­ni­schen Schrit­te, die zu ei­nem Ver­trags­ab­schluss füh­ren, hin­zu­wei­sen,
3.
an­ge­mes­se­ne tech­ni­sche Mit­tel zur Ver­fü­gung zu stel­len, mit de­nen Ein­ga­be­feh­ler vor Ab­ga­be der Be­stel­lung er­kannt und kor­ri­giert wer­den kön­nen,
4.
die Be­stel­lung des Kun­den un­ver­züg­lich auf elek­tro­ni­schem We­ge zu be­stä­ti­gen;
t.14
im Rah­men ei­nes Wett­be­werbs oder ei­ner Ver­lo­sung einen Ge­winn ver­spricht, des­sen Ein­lö­sung an die In­an­spruch­nah­me ei­ner kos­ten­pflich­ti­gen Mehr­wert­dienst­num­mer, die Leis­tung ei­ner Auf­wands­ent­schä­di­gung, den Kauf ei­ner Wa­re oder Dienst­leis­tung oder an die Teil­nah­me an ei­ner Ver­kaufs­ver­an­stal­tung, Wer­be­fahrt oder ei­ner wei­te­ren Ver­lo­sung ge­bun­den ist;
u.15
den Ver­merk im Te­le­fon­ver­zeich­nis nicht be­ach­tet, dass ein Kun­de kei­ne Wer­be­mit­tei­lun­gen von Per­so­nen er­hal­ten möch­te, mit de­nen er in kei­ner Ge­schäfts­be­zie­hung steht, und dass sei­ne Da­ten zu Zwe­cken der Di­rekt­wer­bung nicht wei­ter­ge­ge­ben wer­den dür­fen; Kun­den oh­ne Ver­zeich­ni­sein­trag sind den Kun­den mit Ver­zeich­ni­sein­trag und Ver­merk gleich­ge­stellt;
v.16
Wer­be­an­ru­fe tä­tigt, oh­ne dass ei­ne Ruf­num­mer an­ge­zeigt wird, die im Te­le­fon­ver­zeich­nis ein­ge­tra­gen ist und zu de­ren Nut­zung er be­rech­tigt ist;
w.17
sich auf In­for­ma­tio­nen stützt, von de­nen sie oder er auf­grund ei­nes Ver­stos­ses ge­gen die Buch­sta­ben u oder v Kennt­nis er­hal­ten hat.

2 Ab­satz 1 Buch­sta­be s fin­det kei­ne An­wen­dung auf die Sprach­te­le­fo­nie und auf Ver­trä­ge, die aus­sch­liess­lich durch den Aus­tausch von elek­tro­ni­scher Post oder durch ver­gleich­ba­re in­di­vi­du­el­le Kom­mu­ni­ka­ti­on ge­schlos­sen wer­den.18

4Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Nov. 1995 (AS 1995 4086; BBl 1994 III 442).

5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 2 des BG vom 23. März 2001 über den Konsum­kre­dit, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3846; BBl 1999 III 3155).

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 2 des BG vom 23. März 2001 über den Konsum­kre­dit, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3846; BBl 1999 III 3155).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 13. Dez. 2013 (Auf­he­bung der Be­stim­mun­gen zum Vor­aus­zah­lungs­ver­trag), in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 869; BBl 2013 46315793).

8 Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. II 2 des BG vom 23. März 2001 über den Konsum­kre­dit, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3846; BBl 1999 III 3155).

9 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007921; BBl 2003 7951).

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

16 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

17 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).