Verordnung
über die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs
(VÜPF)


Open article in different language:  FR  |  IT  |  EN
Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Or­ga­ni­sa­ti­on und das Ver­fah­ren zur Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs so­wie zur Er­tei­lung von Aus­künf­ten über Post- und Fern­mel­de­diens­te.4

2 Sie gilt für:

a.
die an­ord­nen­den und die ver­fah­rens­lei­ten­den Be­hör­den;
b.
die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­den;
c.
die Po­li­zei­be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne und Ge­mein­den;
d.
den Nach­rich­ten­dienst des Bun­des (NDB);
e.
das Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft (SE­CO);
f.
die zu­stän­di­gen Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne zwecks Er­le­di­gung von Ver­wal­tungs­strafsa­chen;
g.
den Dienst Über­wa­chung Post- und Fern­mel­de­ver­kehr (Dienst ÜPF);
h.
die An­bie­te­rin­nen von Post­diens­ten (PDA);
i.
die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten (FDA);
j.5
die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te (AAKD);
k.
Be­trei­be­rin­nen von in­ter­nen Fern­mel­de­net­zen;
l.
Per­so­nen, die ih­ren Zu­gang zu ei­nem öf­fent­li­chen Fern­mel­de­netz Drit­ten zur Ver­fü­gung stel­len;
m.
pro­fes­sio­nel­le Wie­der­ver­käu­fe­rin­nen von Kar­ten und ähn­li­chen Mit­teln, die den Zu­gang zu ei­nem öf­fent­li­chen Fern­mel­de­netz er­mög­li­chen.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 685).

BGE

143 IV 270 (1B_29/2017) from 24. Mai 2017
Regeste: Art. 13 Abs. 1 BV; Art. 1, Art. 54, Art. 113 Abs. 1, Art. 141, Art. 192 Abs. 2, Art. 196 lit. a, Art. 235, Art. 241 Abs. 1 und Abs. 3, Art. 246, Art. 247 Abs. 1 und Abs. 3, Art. 248 Abs. 1 und Abs. 3 lit. a, Art. 263 Abs. 1 lit. a und Abs. 3, Art. 264 Abs. 1 lit. b, Art. 265 Abs. 4, Art. 277 Abs. 2 sowie Art. 312 StPO; Online-Recherche und vorläufige Sicherstellung von Chat-Verläufen auf einem digitalen sozialen Netzwerk; Entsiegelung. Zusammenfassung der einschlägigen Rechtsprechung, insbesondere bezüglich Datenerhebung bei sogenannten "abgeleiteten" Internetdiensten, und Abgrenzung der anwendbaren strafprozessualen Untersuchungsmassnahmen (E. 4.3-4.8). Abwehr von akuter Kollusion und Durchsuchung eines Kassibers mit persönlichen Zugangsdaten des inhaftierten Beschuldigten zum sozialen Netzwerk Facebook (FB); Online-Recherche auf dem FB-Konto und vorläufige Sicherstellung von untersuchungsrelevanten (auf elektronischen Servern bzw. sogenannten "Internet-Clouds" gespeicherten) Chat-Nachrichten; Versiegelung von provisorisch sichergestellten Nachrichten; Fehlen von gesetzlichen Verwertungsverboten (Art. 140 und 141 StPO) im beurteilten (das Untersuchungsverfahren betreffenden) Entsiegelungsfall (E. 5-7). Die Artikel 269-279 StPO sind auf abgeleitete Internetdienste wie FB nicht anwendbar (Bestätigung der Rechtsprechung; E. 7.1). Die Online-Recherche auf dem FB-Konto verstösst nicht gegen das Territorialitätsprinzip (E. 7.10).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden