Verordnung
zum Bundesgesetz über die von der Schweiz als Gaststaat gewährten Vorrechte, Immunitäten und Erleichterungen sowie finanziellen Beiträge
(Gaststaatverordnung, V-GSG)

vom 7. Dezember 2007 (Stand am 1. Januar 2019)


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Art. 20 Zur Begleitung berechtigte Personen

1 Die fol­gen­den Per­so­nen sind be­rech­tigt, die haupt­be­rech­tig­te Per­son zu be­glei­ten, und ge­nies­sen die glei­chen Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen wie die­se, so­fern sie mit ihr im ge­mein­sa­men Haus­halt le­ben:

a.
die Ehe­gat­tin oder der Ehe­gat­te der haupt­be­rech­tig­ten Per­son;
b.
die gleich­ge­schlecht­li­che Part­ne­rin oder der gleich­ge­schlecht­li­che Part­ner der haupt­be­rech­tig­ten Per­son, wenn ei­ne ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaft in der Schweiz be­steht, die Part­ner­schaft sich aus gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Rechts­vor­schrif­ten er­gibt oder die Part­ne­rin oder der Part­ner von dem be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten als of­fi­zi­el­le Le­ben­s­part­ne­rin oder of­fi­zi­el­ler Le­ben­s­part­ner oder als un­ter­halts­be­rech­tig­te Per­son be­trach­tet wird;
c.
die Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder der Kon­ku­bi­nats­part­ner der haupt­be­rech­tig­ten Per­son (im Sin­ne des Schwei­zer Rechts ei­ne nicht mit der haupt­be­rech­tig­ten Per­son ver­hei­ra­te­te Per­son des an­de­ren Ge­schlechts), wenn die Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder der Kon­ku­bi­nats­part­ner von dem be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten als of­fi­zi­el­le Le­ben­s­part­ne­rin oder of­fi­zi­el­ler Le­ben­s­part­ner oder als un­ter­halts­be­rech­tig­te Per­son be­trach­tet wird;
d.
die le­di­gen Kin­der der haupt­be­rech­tig­ten Per­son bis zum 25. Al­ters­jahr;
e.
die le­di­gen Kin­der der Ehe­gat­tin oder des Ehe­gat­ten, der Part­ne­rin oder des Part­ners oder der Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder des Kon­ku­bi­nats­part­ners bis zum 25. Al­ters­jahr, wenn die­se oder die­ser die Sor­ge­pflicht of­fi­zi­ell über­nimmt.

2 Die fol­gen­den Per­so­nen kön­nen in Aus­nah­me­fäl­len vom EDA die Be­wil­li­gung er­hal­ten, die haupt­be­rech­tig­te Per­son zu be­glei­ten, so­fern sie mit ihr im ge­mein­sa­men Haus­halt le­ben; sie er­hal­ten ei­ne Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­te, kom­men je­doch nicht in den Ge­nuss von Vor­rech­ten, Im­mu­ni­tä­ten oder Er­leich­te­run­gen:

a.
die gleich­ge­schlecht­li­che Part­ne­rin oder der gleich­ge­schlecht­li­che Part­ner der haupt­be­rech­tig­ten Per­son, wenn die Part­ne­rin oder der Part­ner von dem be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nicht als of­fi­zi­el­le Le­ben­s­part­ne­rin oder of­fi­zi­el­ler Le­ben­s­part­ner oder als un­ter­halts­be­rech­tig­te Per­son an­er­kannt wird, der An­trag auf ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis je­doch von dem in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten ein­ge­reicht wird und ei­ne dau­er­haf­te Be­zie­hung nach­ge­wie­sen wer­den kann, so­fern die be­tref­fen­den Per­so­nen nicht in der La­ge sind, ih­re Part­ner­schaft in Über­ein­stim­mung mit dem Schwei­zer Recht oder dem Recht ei­nes an­de­ren Staa­tes an­zu­mel­den;
b.
die Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder der Kon­ku­bi­nats­part­ner der haupt­be­rech­tig­ten Per­son, wenn die Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder der Kon­ku­bi­nats­part­ner von dem be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nicht als of­fi­zi­el­le Le­ben­s­part­ne­rin oder of­fi­zi­el­ler Le­ben­s­part­ner oder als un­ter­halts­be­rech­tig­te Per­son an­er­kannt wird, der An­trag auf ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis je­doch von dem in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten ein­ge­reicht wird und ei­ne dau­er­haf­te Be­zie­hung nach­ge­wie­sen wer­den kann;
c.
die le­di­gen Kin­der der haupt­be­rech­tig­ten Per­son im Al­ter von über 25 Jah­ren, wenn die­se die vol­le Sor­ge­pflicht über­nimmt;
d.
die le­di­gen Kin­der der Ehe­gat­tin, des Ehe­gat­ten, der Part­ne­rin, des Part­ners, der Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder des Kon­ku­bi­nats­part­ners der haupt­be­rech­tig­ten Per­son im Al­ter von über 25 Jah­ren, wenn die­se die vol­le Sor­ge­pflicht über­nimmt;
e.
die Ver­wand­ten in auf­stei­gen­der Li­nie der haupt­be­rech­tig­ten Per­son so­wie der Ehe­gat­tin oder des Ehe­gat­ten, der Part­ne­rin oder des Part­ners, der Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder des Kon­ku­bi­nats­part­ners der haupt­be­rech­tig­ten Per­son im Sin­ne von Ab­satz 1, wenn die­se die vol­le Sor­ge­pflicht über­nimmt;
f.
in Aus­nah­me­fäl­len wei­te­re Per­so­nen, für die die haupt­be­rech­tig­te Per­son die vol­le Sor­ge­pflicht über­nimmt, wenn es nicht mög­lich ist, sie im Her­kunfts­land Drit­ten an­zu­ver­trau­en (Fäl­le hö­he­rer Ge­walt).

2bis Ei­ne Be­frei­ung vom Er­for­der­nis des ge­mein­sa­men Haus­halts mit der haupt­be­rech­ti­gen Per­son kann ge­währt wer­den:

a.
für Per­so­nen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und e und 2 Buch­sta­ben c und d: wenn sie ih­ren Wohn­sitz zu Stu­di­en­zwe­cken im Aus­land ha­ben;
b.
für Per­so­nen nach den Ab­sät­zen 1 und 2: auf Ge­such des be­trof­fe­nen in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten hin für ei­ne Dau­er von höchs­tens ei­nem Jahr, wenn die haupt­be­rech­tig­te Per­son, die von ei­nem in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und i GSG an­ge­stellt ist, sich aus be­ruf­li­chen Grün­den an einen Ein­satzort be­gibt, an dem die stän­di­ge An­we­sen­heit der Fa­mi­lie aus Si­cher­heits­grün­den nicht mög­lich oder nicht er­wünscht ist und die Fa­mi­lie aus die­sen Grün­den auf einen ge­mein­sa­men Haus­halt ver­zich­ten muss;
c.
für Per­so­nen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b: wäh­rend ei­nes hän­gi­gen Schei­dungs­ver­fah­rens, ei­nes Tren­nungs­ver­fah­rens, ei­nes Ehe­schutz­ver­fah­rens oder ei­nes Ver­fah­rens zur ge­richt­li­chen Auf­lö­sung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft der haupt­be­rech­tig­ten Per­son; wäh­rend die­ser Zeit ist der ge­mein­sa­me Haus­halt auch nicht er­for­der­lich für Kin­der nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und e, falls sie un­ter der Ob­hut der be­trof­fe­nen Per­son nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder b ste­hen, so­wie für Kin­der nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben c und d; die Be­stim­mun­gen des schwei­ze­ri­schen Steu­er­rechts blei­ben vor­be­hal­ten.17

3 Pri­va­te Hausan­ge­stell­te kön­nen vom EDA die Er­laub­nis er­hal­ten, die haupt­be­rech­tig­te Per­son zu be­glei­ten, wenn sie die Vor­aus­set­zun­gen der Ver­ord­nung vom 6. Ju­ni 201118 über die pri­va­ten Hausan­ge­stell­ten er­fül­len.19

4 An­trä­ge auf Er­laub­nis zur Be­glei­tung der haupt­be­rech­tig­ten Per­son durch die in die­sem Ar­ti­kel ge­nann­ten Per­so­nen sind vor der Ein­rei­se der be­glei­ten­den Per­so­nen in die Schweiz zu stel­len.

5 Das EDA ent­schei­det im Ein­zel­fall, ob die Per­son, wel­che die haupt­be­rech­tig­te Per­son be­glei­ten will, die ge­mä­ss die­sem Ar­ti­kel er­for­der­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­füllt. Al­le dies­be­züg­li­chen Fra­gen wer­den in Über­ein­stim­mung mit den di­plo­ma­ti­schen Ge­pflo­gen­hei­ten in Ab­spra­che zwi­schen dem EDA und dem be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten und un­ter Aus­schluss jeg­li­cher per­sön­li­chen In­ter­ven­ti­on der be­güns­tig­ten Per­son ge­re­gelt.

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

18 SR 192.126

19 Fas­sung ge­mä­ss An­hang der V vom 6. Ju­ni 2011 über die pri­va­ten Hausan­ge­stell­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2425).

BGE

140 V 385 (9C_254/2014) from 26. August 2014
Regeste: Art. 6 Abs. 2 und Art. 39 Abs. 3 sowie Art. 42bis Abs. 2 IVG, je in Verbindung mit Art. 9 Abs. 3 IVG; Art. 1a (bis 31. Dezember 2002: Art. 1) Abs. 2 lit. a AHVG; Art. 1b lit. c (bis 31. Dezember 1998: Art. 1 lit. e bzw. lit. c) AHVV sowie Art. 1b IVG; Art. 2 Abs. 1 und Art. 3 Abs. 1 lit. h GSG; Abkommen vom 10. Februar 1987 zwischen dem Schweizerischen Bundesrat und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zur Regelung der rechtlichen Stellung der Bank in der Schweiz und Briefwechsel vom 26. Oktober/12. Dezember 1994 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich über den Status der internationalen Beamten schweizerischer Nationalität hinsichtlich der schweizerischen Sozialversicherungen (AHV/IV/EO und ALV); Art. 8 und 14 EMRK; Art. 2 Abs. 2 in Verbindung mit Art. 9 UNO-Pakt I. Ist ein ausländischer Beamter der BIZ nicht der obligatorischen AHV/IV unterstellt und der Ehegatte mit Wohnsitz in der Schweiz nicht erwerbstätig, sind auch die von ihnen unterhaltenen, ebenfalls hier lebenden Kinder nicht versichert und haben daher grundsätzlich keinen Anspruch auf Leistungen der Invalidenversicherung (Invalidenrente, Hilflosenentschädigung; E. 4). Frage offengelassen, ob und inwieweit sowie nach Massgabe welcher Modalitäten diese Kinder auf freiwilliger Basis der AHV/IV beitreten können (E. 4.3). Art. 1b lit. c AHVV ist nicht völkerrechtswidrig (E. 5).

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