Verordnung
über das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler
(VBLN)

vom 29. März 2017 (Stand am 1. Juni 2017)


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Art. 5 Grundsätze

1 Die Ob­jek­te müs­sen in ih­rer na­tur- und kul­tur­land­schaft­li­chen Ei­gen­art und mit ih­ren prä­gen­den Ele­men­ten un­ge­schmä­lert er­hal­ten blei­ben.

2 Bei der Fest­le­gung der ob­jekt­s­pe­zi­fi­schen Schutz­zie­le sind ins­be­son­de­re zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
der geo­mor­pho­lo­gi­sche und tek­to­ni­sche For­men­schatz so­wie die be­son­de­ren erd­ge­schicht­li­chen Er­schei­nun­gen (Geo­to­pe);
b.
die na­tür­li­che Dy­na­mik der Land­schaft, na­ment­lich der Ge­wäs­ser;
c.
schüt­zens­wer­te Le­bens­räu­me mit ih­rer stand­ort­ge­mäs­sen Ar­ten­viel­falt und mit ih­ren wich­ti­gen Funk­tio­nen, ins­be­son­de­re der Ver­net­zungs­funk­ti­on;
d.
die Un­be­rührt­heit der Ob­jek­te und die Ru­he in den Ob­jek­ten, so­weit sie ei­ne spe­zi­fi­sche Ei­gen­art dar­stel­len;
e.
Kul­tur­land­schaf­ten mit ih­ren ty­pi­schen Sied­lungs­struk­tu­ren, land- und wald­wirt­schaft­li­chen Nut­zungs­for­men, Bau­ten, An­la­gen, land­schaftsprä­gen­den Ele­men­ten und kul­tur­his­to­ri­schen Ob­jek­ten; da­bei sind ih­re Be­wirt­schaf­tung und land­schaft­li­che Ent­wick­lung je nach Ei­gen­art der Ob­jek­te lang­fris­tig zu er­mög­li­chen.

BGE

150 II 133 (1C_327/2022, 1C_331/2022) from 7. November 2023
Regeste: Art. 3 Abs. 1 und Art. 6 Abs. 1 und 2 NHG; Art. 6 Abs. 1 und 2 VBLN; Art. 10a Abs. 1 und Art. 10b USG; Art. 5 Abs. 3 UVPV; Art. 25a RPG; Art. 3 RPV; Ausscheidung einer kantonalen Nutzungszone für die Errichtung einer Deponie im Perimeter eines BLN-Objekts; UVP-Pflicht im Verfahren der Sondernutzungsplanung. Die Ausscheidung der kantonalen Nutzungszone, welche die Errichtung einer Deponie für unverschmutzten Abfall mit Aufschüttung bis zu einer bestimmten Höhe ermöglicht, stellt eine schwerwiegende Beeinträchtigung des BLN-Gebiets dar (E. 4.4). Das nationale Interesse am Schutz der Landschaft überwiegt das Interesse an der Umsetzung des Nutzungsplans (E. 4.5). Weil der Sondernutzungsplan wichtige Randbedingungen festlegt, die im anschliessenden Verfahren zur Erteilung der Errichtungs- und Betriebsbewilligung verbindlich sind, wären bereits im Rahmen der Sondernutzungsplanung eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen und die umweltrechtlichen Aspekte möglichst umfassend zu prüfen gewesen (E. 5).

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