Bundesgesetz
über das Bundesverwaltungsgericht
(Verwaltungsgerichtsgesetz, VGG)

vom 17. Juni 2005 (Stand am 1. März 2021)


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Art. 32 Ausnahmen

1 Die Be­schwer­de ist un­zu­läs­sig ge­gen:

a.
Ver­fü­gun­gen auf dem Ge­biet der in­ne­ren und äus­se­ren Si­cher­heit des Lan­des, der Neu­tra­li­tät, des di­plo­ma­ti­schen Schut­zes und der üb­ri­gen aus­wär­ti­gen An­ge­le­gen­hei­ten, so­weit das Völ­ker­recht nicht einen An­spruch auf ge­richt­li­che Be­ur­tei­lung ein­räumt;
b.
Ver­fü­gun­gen be­tref­fend die po­li­ti­sche Stimm­be­rech­ti­gung der Bür­ger und Bür­ge­rin­nen so­wie Volks­wah­len und -ab­stim­mun­gen;
c.
Ver­fü­gun­gen über leis­tungs­ab­hän­gi­ge Lohnan­tei­le des Bun­des­per­so­nals, so­weit sie nicht die Gleich­stel­lung der Ge­schlech­ter be­tref­fen;
d.20
...
e.
Ver­fü­gun­gen auf dem Ge­biet der Kern­ener­gie be­tref­fend:
1.
Rah­men­be­wil­li­gun­gen von Ker­n­an­la­gen,
2.
die Ge­neh­mi­gung des Ent­sor­gungs­pro­gramms,
3.
den Ver­schluss von geo­lo­gi­schen Tie­fen­la­gern,
4.
den Ent­sor­gungs­nach­weis;
f.21
Ver­fü­gun­gen über die Er­tei­lung oder Aus­deh­nung von In­fra­struk­tur­kon­zes­sio­nen für Ei­sen­bah­nen;
g.
Ver­fü­gun­gen der un­ab­hän­gi­gen Be­schwer­de­in­stanz für Ra­dio und Fern­se­hen;
h.
Ver­fü­gun­gen über die Er­tei­lung von Kon­zes­sio­nen für Spiel­ban­ken;
i.22
Ver­fü­gun­gen über die Er­tei­lung, Än­de­rung oder Er­neue­rung der Kon­zes­si­on für die Schwei­ze­ri­sche Ra­dio- und Fern­seh­ge­sell­schaft (SRG);
j.23
Ver­fü­gun­gen über die Bei­trags­be­rech­ti­gung ei­ner Hoch­schu­le oder ei­ner an­de­ren In­sti­tu­ti­on des Hoch­schul­be­reichs.

2 Die Be­schwer­de ist auch un­zu­läs­sig ge­gen:

a.
Ver­fü­gun­gen, die nach ei­nem an­de­ren Bun­des­ge­setz durch Ein­spra­che oder durch Be­schwer­de an ei­ne Be­hör­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 33 Buch­sta­ben c–f an­fecht­bar sind;
b.
Ver­fü­gun­gen, die nach ei­nem an­de­ren Bun­des­ge­setz durch Be­schwer­de an ei­ne kan­to­na­le Be­hör­de an­fecht­bar sind.

20 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 des Hoch­schul­för­de­rungs- und -ko­or­di­na­ti­ons­ge­set­zes vom 30. Sept. 2011, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4103; BBl 2009 4561).

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911)

22 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. März 2021 (AS 2021 68; BBl 2020 3681).

BGE

134 II 272 (2C_234/2008) from 28. Juli 2008
Regeste: Art. 8 Abs. 1 BV, Art. 86 Abs. 1 BGG, Art. 53 LMG, Art. 33 VGG, Art. 14, 16 und 166 Abs. 2 LwG, GUB/GGA-Verordnung; Massnahmen zur Einhaltung des Pflichtenheftes für die Benutzung der Bezeichnung "Gruyère" als geschützte Ursprungsbezeichnung. Zulässiges Rechtsmittel an das Bundesgericht (E. 1). Grundsätze des Rechts der geschützten Ursprungsbezeichnung und eines entsprechenden Pflichtenheftes (E. 2). Vorfrageweise Überprüfbarkeit des Pflichtenheftes auf Verfassungs- und Gesetzmässigkeit (E. 3). Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Ausgestaltung und Anwendung einer Ausnahmebestimmung, namentlich unter dem Gesichtspunkt der Rechtsgleichheit (E. 4). Tragweite der Zertifizierungspflicht bzw. einer entsprechenden konkreten Anordnung zur Umsetzung derselben (E. 5).

136 II 23 (2C_909/2008) from 2. November 2009
Regeste: Art. 112 DBG; Art. 105bis Abs. 2 BStP; Art. 28 Abs. 1 lit. a SGG; Art. 31 ff. VGG; Rechtsmittel gegen einen Entscheid der Bundesanwaltschaft, welche über ein Amtshilfegesuch der Eidgenössischen Steuerverwaltung befunden hat. Der Entscheid der Bundesanwaltschaft über ein Gesuch um Einsicht in Akten eines Strafverfahrens, das die Eidgenössische Steuerverwaltung gestützt auf Art. 112 DBG eingereicht hat, kann nicht Gegenstand einer Beschwerde beim Bundesstrafgericht sein (E. 3). Der Entscheid kann hingegen mit Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht angefochten werden (E. 4).

137 I 371 (2C_764/2011) from 22. November 2011
Regeste: Art. 83 lit. a BGG; Art. 6 Ziff. 1 EMRK; Begriffe der auswärtigen Angelegenheiten und des vom Völkerrecht eingeräumten Anspruchs. Anwendbarkeit von Art. 83 BGG auf Entscheidungen von verfahrensrechtlicher Natur (E. 1.1). Eine Intervention der Schweiz bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit dem Ziel, einer ausdrücklichen Zustimmung zu einem Arrest Vorschub zu leisten, fällt unter den Begriff der auswärtigen Angelegenheiten im Sinne von Art. 83 lit. a BGG (E. 1.2). Der vom Völkerrecht eingeräumte Anspruch, welcher von Art. 83 lit. a in fine BGG erwähnt wird, kann sich aus Art. 6 Ziff. 1 EMRK ergeben, zumal diese Bestimmung, unter gewissen Umständen, auch Verwaltungshandlungen erfasst, welche von einer Behörde in Ausübung ihrer öffentlichen Gewalt vorgenommen wurden. Diesfalls darf die betreffende Handlung der Behörde jedoch nicht in deren Ermessensspielraum fallen, was bei der hier strittigen Intervention der Schweiz bei der BIZ der Fall gewesen wäre (E. 1.3).

137 II 128 (1C_485/2010) from 20. Dezember 2010
Regeste: Art. 31, Art. 32 Abs. 2 lit. a und Art. 33 lit. d VGG; Art. 28 Abs. 1 lit. e SGG; Art. 25 Abs. 1 und Art. 80e Abs. 1 IRSG; Art. 17 BG-RVUS; Art. 83 lit. h und Art. 84 BGG; Fiskalauskunft an die USA im "Fall UBS". Behördenzuständigkeiten in fiskalischen Amts- und Rechtshilfeverfahren; Vorliegen eines besonders bedeutenden Falles (E. 1). Schlussverfügungen der Eidgenössischen Steuerverwaltung, die sich auf internationales Amtshilferecht stützen, hat nicht das Bundesstrafgericht als Beschwerdeinstanz zu prüfen, sondern das Bundesverwaltungsgericht (E. 2).

141 V 191 (9C_660/2014) from 5. März 2015
Regeste: Art. 64 Abs. 6 AHVG; Art. 203 AHVV, in Kraft gestanden bis 31. Dezember 2006; Art. 52 und 55 Abs. 2 ATSG; Art. 5 Abs. 1 und Art. 44 VwVG; Entscheid über die Zugehörigkeit zu einer Ausgleichskasse. Das Verfahren vor dem BSV bei Streitigkeiten über die Kassenzugehörigkeit richtet sich nach dem VwVG. Es ist somit kein Einspracheverfahren durchzuführen. Die Verfügungen des Bundesamtes unterliegen der Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht (E. 3).

142 II 313 (1C_296/2015) from 18. Mai 2016
Regeste: Art. 5 Abs. 2, Art. 17 und Art. 180 Abs. 2 BV, Art. 3, 4, 5, 6 Abs. 1 sowie Art. 7 Abs. 1 lit. d BGÖ; Zugang zu Informationen der Eidgenössischen Steuerverwaltung gestützt auf das Prinzip der Öffentlichkeit der Verwaltung. Gemäss dem Öffentlichkeitsgesetz des Bundes besteht ein subjektiver Anspruch auf Zugang zu den amtlichen Dokumenten von Verwaltungseinheiten des Bundes unter Vorbehalt der gesetzlichen Ausnahmen. Das Verhältnis des Transparenzgebots zu besonderen Vertraulichkeitsregeln lässt sich nicht generell festlegen, sondern ist von Fall zu Fall zu ermitteln. Abzuwägen sind die sich gegenüberstehenden Interessen im Einzelfall (E. 3). Tragweite des Vorbehalts der aussenpolitischen Interessen und der internationalen Beziehungen der Schweiz bei Informationen über den Umfang der internationalen Amtshilfe in Steuersachen (E. 4 und 5).

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