Verordnung
über die Militärdienstpflicht
(VMDP)


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Art. 12 Zeitpunkt und Dauer der Rekrutierung 30

(Art. 9 und 41 Abs. 3 MG)

1 Stel­lungs­pflich­ti­ge wer­den spä­tes­tens in dem Jahr, in dem sie das 24. Al­ters­jahr vollen­den, zur Re­kru­tie­rung auf­ge­bo­ten. Stel­lungs­pflich­ti­ge, die bis zum vollen­de­ten 21. Al­ters­jahr nicht zur Re­kru­tie­rung auf­ge­bo­ten wor­den sind, wer­den durch die Kreis­kom­man­dan­ten oder Kreis­kom­man­dan­tin­nen jähr­lich be­züg­lich des Zeit­punkts der Re­kru­ten­schu­le an­ge­schrie­ben.

2 Das Kdo Ausb kann Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer, die bis En­de des Jah­res, in dem sie das 24. Al­ters­jahr vollen­det ha­ben, nicht zur Re­kru­tie­rung auf­ge­bo­ten wor­den sind oder über de­ren Dienst­taug­lich­keit bis zu die­sem Zeit­punkt nicht de­fi­ni­tiv ent­schie­den wor­den ist, auf de­ren Ge­such hin die Re­kru­tie­rung spä­ter ab­sol­vie­ren las­sen, so­fern die Be­din­gun­gen nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 3 MG er­füllt sind und ein Be­darf der Ar­mee be­steht. Das Ge­such kann nur ein­mal ge­stellt wer­den.

3 Die Re­kru­tie­rung er­folgt frü­he­s­tens zwölf Mo­na­te und spä­tes­tens drei Mo­na­te vor Be­ginn der Re­kru­ten­schu­le. Das Kdo Ausb kann Stel­lungs­pflich­ti­gen auf de­ren An­trag hin in be­grün­de­ten Fäl­len ei­ne Re­kru­tie­rung un­mit­tel­bar vor Be­ginn der Re­kru­ten­schu­le be­wil­li­gen.

4 Die Re­kru­tie­rung dau­ert längs­tens drei Ta­ge. Kann in die­ser Frist kein Ur­teil über die Taug­lich­keit ge­fällt wer­den, so sind die be­tref­fen­den Stel­lungs­pflich­ti­gen zu ei­ner Nach­re­kru­tie­rung auf­zu­bie­ten. Für Eig­nungs­prü­fun­gen kann die Re­kru­tie­rung um höchs­tens zwei Ta­ge ver­län­gert wer­den.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4925).

BGE

150 I 144 (9C_648/2022) from 9. Januar 2024
Regeste: Art. 8 und 59 Abs. 3 BV; Art. 8 und 14 EMRK; Art. 3 WPEG; Wehrpflichtersatzabgabe (WPE); keine rückwirkende Anwendung des Gesetzes. Darstellung der alten und der neuen gesetzlichen Bestimmungen (in Kraft seit dem 1. Januar 2019), welche auf die Wehrpflichtersatzabgabe anwendbar sind (E. 3). Darlegung der allgemeinen Grundsätze des intertemporalen Rechts und der Rückwirkung von Gesetzen (E. 6.1 und 6.2). Für den im Jahre 2017 eingebürgerten Beschwerdeführer stellte nach altem Recht das Jahr 2018 das letzte Jahr der Ersatzpflicht dar. Der Umstand, dass er ab dem Jahr 2019 nach neuem Recht wiederum ersatzpflichtig wurde, stellt keine rückwirkende Anwendung des neuen Rechts dar (E. 7.2). Ein Steuerpflichtiger, der keine konkreten Schritte für eine "Nachrekrutierung" unternommen hat, kann sich nicht auf eine Diskriminierung im Sinne von Art. 8 BV sowie Art. 8, 14 EMRK und das Urteil des EGMR Glor gegen Schweiz vom 30. April 2009 berufen (E. 8).

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