Verordnung
über die Miete und Pacht von Wohn-
und Geschäftsräumen
(VMWG)


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Art. 14 Mehrleistungen des Vermieters 14

(Art. 269a Bst. b OR)

1 Als Mehr­leis­tun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 269a Buch­sta­be b OR gel­ten In­ves­ti­tio­nen für wert­ver­meh­ren­de Ver­bes­se­run­gen, die Ver­grös­se­rung der Miet­sa­che so­wie zu­sätz­li­che Ne­ben­leis­tun­gen. Die Kos­ten um­fas­sen­der Über­ho­lun­gen gel­ten in der Re­gel zu 50–70 Pro­zent als wert­ver­meh­ren­de In­ves­ti­tio­nen.

2 Als Mehr­leis­tun­gen gel­ten auch die fol­gen­den ener­ge­ti­schen Ver­bes­se­run­gen:

a.
Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Ener­gie­ver­lus­te der Ge­bäu­dehül­le;
b.
Mass­nah­men zur ra­tio­nel­le­ren Ener­gie­nut­zung;
c.
Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Emis­sio­nen bei haus­tech­ni­schen An­la­gen;
d.
Mass­nah­men zum Ein­satz er­neu­er­ba­rer Ener­gi­en;
e.
der Er­satz von Haus­halt­ge­rä­ten mit gros­sem Ener­gie­ver­brauch durch Ge­rä­te mit ge­rin­ge­rem Ver­brauch.

3 Als Mehr­leis­tung kann nur der Teil der Kos­ten gel­tend ge­macht wer­den, der die Kos­ten zur Wie­der­her­stel­lung oder Er­hal­tung des ur­sprüng­li­chen Zu­stan­des über­steigt.

3bis För­der­bei­trä­ge, die für wert­ver­meh­ren­de Ver­bes­se­run­gen ge­währt wer­den, sind vom Be­trag der Mehr­leis­tun­gen ab­zu­zie­hen.15

4 Miet­zins­er­hö­hun­gen we­gen wert­ver­meh­ren­der In­ves­ti­tio­nen und ener­ge­ti­scher Ver­bes­se­run­gen sind nicht miss­bräuch­lich, wenn sie den an­ge­mes­se­nen Satz für Ver­zin­sung, Amor­ti­sa­ti­on und Un­ter­halt der In­ves­ti­ti­on nicht über­schrei­ten.

5 Miet­zins­er­hö­hun­gen we­gen wert­ver­meh­ren­der In­ves­ti­tio­nen und ener­ge­ti­scher Ver­bes­se­run­gen dür­fen erst an­ge­zeigt wer­den, wenn die Ar­bei­ten aus­ge­führt sind und die sach­dien­li­chen Be­le­ge vor­lie­gen. Bei grös­se­ren Ar­bei­ten sind gestaf­fel­te Miet­zins­er­hö­hun­gen nach Mass­ga­be be­reits er­folg­ter Zah­lun­gen zu­läs­sig.

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 7021).

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Jan. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 417).

BGE

141 III 245 (4A_606/2014) from 7. Juli 2015
Regeste: a Begehren um Herabsetzung des Mietzinses während der Mietdauer (Art. 270a OR); absolute Berechnungsmethode (Art. 269 OR). Das für die Ertragsberechnung massgebende Datum ist der Tag, an dem der Mieter sein Begehren um Herabsetzung des Mietzinses spätestens der Post übergeben musste, damit dieses den Vermieter vor Ablauf der Kündigungsfrist erreicht (Bestätigung der Rechtsprechung; E. 3).

142 III 375 (4A_366/2015, 4A_368/2015) from 13. April 2016
Regeste: Mietzinserhöhung für wertvermehrende Investitionen nach einer Totalsanierung (Art. 269d Abs. 1 OR; Art. 19 Abs. 1 lit. a Ziff. 4 und Art. 20 Abs. 1 VMWG). Anforderungen an die Klarheit der Begründung der Mietzinserhöhung bei wertvermehrenden Investitionen: Die zahlenmässige Begründung des Erhöhungsbetrags muss nicht Bestandteil der Mitteilung im Formular sein (E. 3).

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