Bundesgesetz
über die Verrechnungssteuer
(Verrechnungssteuergesetz, VStG)1

vom 13. Oktober 1965 (Stand am 1. Februar 2023)

1 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 15. Juni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20125981; BBl 2011 6615).


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Art. 4a14

1a. Er­werb ei­ge­ner Be­tei­li­gungs­rech­te

 

1 Er­wirbt ei­ne Ge­sell­schaft oder ei­ne Ge­nos­sen­schaft ge­stützt auf einen Be­schluss über die Her­ab­set­zung des Ka­pi­tals oder im Hin­blick auf ei­ne Her­ab­set­zung ih­res Ka­pi­tals ei­ge­ne Be­tei­li­gungs­rech­te (Ak­ti­en, Stam­man­tei­le von Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung, An­teil­schei­ne von Ge­nos­sen­schaf­ten, Be­tei­li­gungs­schei­ne von Ge­nos­sen­schafts­ban­ken, Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne oder Ge­nuss­schei­ne), so un­ter­liegt die Dif­fe­renz zwi­schen dem Er­werbs­preis und dem ein­be­zahl­ten Nenn­wert die­ser Be­tei­li­gungs­rech­te der Ver­rech­nungs­steu­er.15 Das­sel­be gilt, so­weit der Er­werb ei­ge­ner Be­tei­li­gungs­rech­te den Rah­men der Ar­ti­kel 659 oder 783 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts (OR)16 über­schrei­tet.17

2 Er­wirbt ei­ne Ge­sell­schaft oder ei­ne Ge­nos­sen­schaft im Rah­men der Ar­ti­kel 659 oder 783 OR ei­ge­ne Be­tei­li­gungs­rech­te, oh­ne an­sch­lies­send ihr Ka­pi­tal her­ab­zu­set­zen, so gilt Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss, wenn die Ge­sell­schaft oder die Ge­nos­sen­schaft die­se Be­tei­li­gungs­rech­te nicht in­ner­halb von sechs Jah­ren wie­der ver­äus­sert.18

3 Hat ei­ne Ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft ei­ge­ne Be­tei­li­gungs­rech­te aus An­lass von Ver­pflich­tun­gen er­wor­ben, die auf ei­ner Wan­del­an­lei­he, ei­ner Op­ti­ons­an­lei­he oder ei­nem Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gungs­plan be­ru­hen, so steht die Frist zur Wie­der­ver­äus­se­rung nach Ab­satz 2 bis zum Er­lö­schen der be­tref­fen­den Ver­pflich­tun­gen, im Fal­le des Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gungs­plans je­doch längs­tens sechs Jah­re, still.

4 Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten, die an ei­ner schwei­ze­ri­schen Bör­se ko­tiert sind, ha­ben beim Er­werb ei­ge­ner Be­tei­li­gungs­rech­te nach den Ab­sät­zen 1–3 den Li­qui­da­ti­ons­über­schuss min­des­tens zur Hälf­te den Re­ser­ven aus Ein­la­gen, Auf­gel­dern und Zu­schüs­sen (Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen) zu be­las­ten. Ist die­se Be­din­gung nicht er­füllt, so wird der Be­stand an Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen dement­spre­chend kor­ri­giert, höchs­tens aber im Um­fang der vor­han­de­nen Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen.19

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens‑ be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998669; BBl 1997 II 1164).

15 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 10 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

16 SR 220

17 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109; BBl 2017 399).

18 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109; BBl 2017 399).

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 7 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBL 2018 2527).

 

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