Bundesgesetz
über die Verrechnungssteuer
(Verrechnungssteuergesetz, VStG)1

1 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 15. Juni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20125981; BBl 2011 6615).


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Art. 4a14

1a. Er­werb ei­ge­ner Be­tei­li­gungs­rech­te

 

1 Er­wirbt ei­ne Ge­sell­schaft oder ei­ne Ge­nos­sen­schaft ge­stützt auf einen Be­schluss über die Her­ab­set­zung des Ka­pi­tals oder im Hin­blick auf ei­ne Her­ab­set­zung ih­res Ka­pi­tals ei­ge­ne Be­tei­li­gungs­rech­te (Ak­ti­en, Stam­man­tei­le von Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung, An­teil­schei­ne von Ge­nos­sen­schaf­ten, Be­tei­li­gungs­schei­ne von Ge­nos­sen­schafts­ban­ken, Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne oder Ge­nuss­schei­ne), so un­ter­liegt die Dif­fe­renz zwi­schen dem Er­werbs­preis und dem ein­be­zahl­ten Nenn­wert die­ser Be­tei­li­gungs­rech­te der Ver­rech­nungs­steu­er.15 Das­sel­be gilt, so­weit der Er­werb ei­ge­ner Be­tei­li­gungs­rech­te den Rah­men der Ar­ti­kel 659 oder 783 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts (OR)16 über­schrei­tet.17

2 Er­wirbt ei­ne Ge­sell­schaft oder ei­ne Ge­nos­sen­schaft im Rah­men der Ar­ti­kel 659 oder 783 OR ei­ge­ne Be­tei­li­gungs­rech­te, oh­ne an­sch­lies­send ihr Ka­pi­tal her­ab­zu­set­zen, so gilt Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss, wenn die Ge­sell­schaft oder die Ge­nos­sen­schaft die­se Be­tei­li­gungs­rech­te nicht in­ner­halb von sechs Jah­ren wie­der ver­äus­sert.18

3 Hat ei­ne Ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft ei­ge­ne Be­tei­li­gungs­rech­te aus An­lass von Ver­pflich­tun­gen er­wor­ben, die auf ei­ner Wan­del­an­lei­he, ei­ner Op­ti­ons­an­lei­he oder ei­nem Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gungs­plan be­ru­hen, so steht die Frist zur Wie­der­ver­äus­se­rung nach Ab­satz 2 bis zum Er­lö­schen der be­tref­fen­den Ver­pflich­tun­gen, im Fal­le des Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gungs­plans je­doch längs­tens sechs Jah­re, still.

4 Kapitalgesellschaften und Genossenschaften, die an einer schweizerischen Börse kotiert sind, haben beim Erwerb eigener Beteiligungsrechte nach den Absätzen 1–3 den Liquidationsüberschuss mindestens zur Hälfte den Reserven aus Einlagen, Aufgeldern und Zuschüssen (Reserven aus Kapitaleinlagen) zu belasten. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, so wird der Bestand an Reserven aus Kapitaleinlagen dementsprechend korrigiert, höchstens aber im Umfang der vorhandenen Reserven aus Kapitaleinlagen.19

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens‑ be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998669; BBl 1997 II 1164).

15 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 10 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

16 SR 220

17 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109; BBl 2017 399).

18 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109; BBl 2017 399).

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 7 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBL 2018 2527).

 

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