Bundesgesetz
über die Verrechnungssteuer
(Verrechnungssteuergesetz, VStG)1

1 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 15. Juni 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20125981; BBl 2011 6615).


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Art. 9

IV. Be­griffs­be­stim­mun­gen

 

1 In­län­der ist, wer im In­land Wohn­sitz, dau­ern­den Auf­ent­halt oder sta­tu­ta­ri­schen Sitz hat oder als Un­ter­neh­men im in­län­di­schen Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­gen ist; als In­län­der im Sin­ne von Ar­ti­kel 4 gel­ten auch ju­ris­ti­sche Per­so­nen oder Han­dels­ge­sell­schaf­ten oh­ne ju­ris­ti­sche Per­sön­lich­keit, die ih­ren sta­tu­ta­ri­schen Sitz im Aus­land ha­ben, je­doch tat­säch­lich im In­land ge­lei­tet wer­den und hier ei­ne Ge­schäftstä­tig­keit aus­üben.

2 Als Bank oder Spar­kas­se gilt, wer sich öf­fent­lich zur An­nah­me ver­zins­li­cher Gel­der emp­fiehlt oder fort­ge­setzt Gel­der ge­gen Zins ent­ge­gen­nimmt; aus­ge­nom­men sind Spar­ver­ei­ne, die Ein­la­gen nur von den ei­ge­nen Mit­glie­dern ent­ge­gen­neh­men, so­wie Be­triebss­par­kas­sen, die als Ein­le­ger nur das Per­so­nal des Be­trie­bes zu­las­sen, so­fern die­se Ver­ei­ne oder Kas­sen die ih­nen an­ver­trau­ten Gel­der aus­sch­liess­lich in Wer­ten an­le­gen, de­ren Er­trag der Ver­rech­nungs­steu­er un­ter­liegt.

3 Wo in die­sem Ge­setz von kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen ge­mä­ss KAG45 die Re­de ist, gel­ten sei­ne Vor­schrif­ten für al­le Per­so­nen, wel­che die ent­spre­chen­den Funk­tio­nen aus­üben. Die In­vest­ment­ge­sell­schaf­ten mit fes­tem Ka­pi­tal nach Ar­ti­kel 110 KAG wer­den in die­sem Ge­setz den Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten gleich­ge­stellt.46

45 SR 951.31

46 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 8 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

BGE

103 IB 192 () from 6. Mai 1977
Regeste: Verrechnungssteuer; Auskunftspflicht gegenüber der Steuerbehörde. Pflicht des Steuerpflichtigen, der Steuerbehörde Belege und andere Urkunden vorzulegen (Art. 39 VStG). Berücksichtigung von Urkunden, die erst vor dem Bundesgericht eingereicht werden (Art. 105 OG). Begehren auf Einvernahme von Zeugen.

107 IB 98 () from 20. Februar 1981
Regeste: Bundesgesetz über die Verrechnungssteuer vom 13. Oktober 1965 (VStG): Art. 9, 12, 14 und 46. 1. Begriff der schweizerischen Bank oder Sparkasse im Sinne der Art. 9 Abs. 1 und 2 VStG (Erw. 2). 2. Die Kapitalisierung von Zinsen lässt die Steuerforderung im Sinne von Art. 12 Abs. 1 VStG trotz Zahlungsunfähigkeit der Bank entstehen (Erw. 3 a). 3. Sinn von Art. 46 VStG (Erw. 4). Gemäss Abs. 1 dieser Bestimmung gehen die Rückgriffsrechte der Bank gegenüber dem Gläubiger der steuerpflichtigen Leistung, auf den die Steuer nicht überwälzt worden ist erst dann auf den Bund über, wenn über die Bank, sei es auch im Ausland, der Konkurs eröffnet wird (E. 5) also, nicht schon mit Gewährung der Nachlassstundung (Erw. 6). 4. Der Gläubiger kann bis zum Konkurs der Bank deren Steuer-Rückgriffsrechte, mit seinen Forderungen gegen die Bank verrechnen, ohne Rücksicht darauf, dass ihm diese Beträge nicht belastet worden waren. Verhältnis zwischen den Abs. 1 und 2 des Art. 46 VStG (Erw. 7).

 

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