Bundesgesetz über das Verwaltungsstrafrecht

vom 22. März 1974 (Stand am 1. Januar 2020)


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Art. 29

C. All­ge­mei­ne Ver­fah­rens­be­stim­mun­gen

I. Aus­stand

 

1Be­am­te, die ei­ne Un­ter­su­chung zu füh­ren, einen Ent­scheid zu tref­fen oder die­sen vor­zu­be­rei­ten ha­ben, so­wie Sach­ver­stän­di­ge, Über­set­zer und Dol­met­scher tre­ten in Aus­stand, wenn sie:

a.
in der Sa­che ein per­sön­li­ches In­ter­es­se ha­ben;
b.1
mit dem Be­schul­dig­ten durch Ehe oder ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaft ver­bun­den sind oder mit ihm ei­ne fak­ti­sche Le­bens­ge­mein­schaft füh­ren;
bbis.2mit dem Be­schul­dig­ten in ge­ra­der Li­nie oder bis zum drit­ten Gra­de in der Sei­ten­li­nie ver­wandt oder ver­schwä­gert sind;
c.
aus an­de­ren Grün­den in der Sa­che be­fan­gen sein könn­ten.

2Ist der Aus­stand strei­tig, so ent­schei­det dar­über, un­ter Vor­be­halt der Be­schwer­de an die Be­schwer­de­kam­mer des Bun­dess­traf­ge­richts (Art. 27 Abs. 3), der Vor­ge­setz­te des be­tref­fen­den Be­am­ten oder des­je­ni­gen, der den Sach­ver­stän­di­gen, Über­set­zer oder Dol­met­scher bei­ge­zo­gen hat.

3Der Aus­stand im ge­richt­li­chen Ver­fah­ren so­wie von kan­to­na­len Be­am­ten und An­ge­stell­ten rich­tet sich nach dem ein­schlä­gi­gen eid­ge­nös­si­schen oder kan­to­na­len Recht.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 21 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).
2 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 21 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

BGE

120 IV 226 () from 11. August 1994
Regeste: Art. 29 Abs. 1 lit. c VStrR; Art. 59 Abs. 2 FMG. Ausstand von untersuchenden Beamten. Das Bundesamt für Kommunikation kann mit der ihm nach Art. 2 der Delegationsverordnung zugewiesenen Verfolgung und Beurteilung von Widerhandlungen gemäss Art. 57 und 58 des Fernmeldegesetzes geeignete und besonders ausgebildete Beamte der PTT-Betriebe betrauen, sofern die PTT-Betriebe im betreffenden Bereich des Fernmeldewesens (im konkreten Fall: Handel mit Modems) nicht im Wettbewerb mit dem Beschuldigten stehen, in welchem Fall die Befangenheit der untersuchenden Beamten zu vermuten ist.

 

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