Bundesgesetz
über das Verwaltungsstrafrecht
(VStrR)

vom 22. März 1974 (Stand am 1. September 2023)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 51

V. Vor­läu­fi­ge Fest­nah­me und Vor­füh­rung vor den Rich­ter

 

1 Der un­ter­su­chen­de Be­am­te kann den ei­ner Wi­der­hand­lung drin­gend Ver­däch­ti­gen vor­läu­fig fest­neh­men, wenn ein Haft­grund nach Ar­ti­kel 52 an­ge­nom­men wer­den muss und Ge­fahr im Ver­zu­ge ist.

2 Der Fest­ge­nom­me­ne oder der nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 4 Zu­ge­führ­te ist un­ver­züg­lich ein­zu­ver­neh­men; da­bei ist ihm Ge­le­gen­heit zu ge­ben, den be­ste­hen­den Ver­dacht und die Grün­de der Fest­nah­me zu ent­kräf­ten.

3 Muss nach wie vor ein Haft­grund an­ge­nom­men wer­den, so ist der Fest­ge­nom­me­ne un­ver­züg­lich der zur Aus­stel­lung von Haft­be­feh­len er­mäch­tig­ten kan­to­na­len Ge­richts­be­hör­de zu­zu­füh­ren. Ist die Fest­nah­me in ab­ge­le­ge­nem oder un­weg­sa­mem Ge­biet er­folgt oder ist die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Ge­richts­be­hör­de nicht so­gleich er­reich­bar, so hat die Zu­füh­rung in­nert 48 Stun­den zu er­fol­gen.

4 Die Ge­richts­be­hör­de prüft, ob ein Haft­grund be­ste­he; der un­ter­su­chen­de Be­am­te und der Fest­ge­nom­me­ne sind da­zu an­zu­hö­ren.

5 Hier­auf ver­fügt die Ge­richts­be­hör­de die Ver­haf­tung oder die Frei­las­sung, ge­ge­be­nen­falls ge­gen Si­cher­heits­leis­tung. Der Ent­scheid kann mit Be­schwer­de an­ge­foch­ten wer­den (Art. 26).

6 Mel­det der un­ter­su­chen­de Be­am­te ge­gen ei­ne Frei­las­sung so­gleich die Be­schwer­de an, so wird die Fest­nah­me vor­läu­fig auf­recht er­hal­ten. Der Di­rek­tor oder Chef der be­tei­lig­ten Ver­wal­tung hat der Ge­richts­be­hör­de in­nert 24 Stun­den mit­zu­tei­len, ob er die Be­schwer­de auf­recht­er­hal­te. Hält er sie auf­recht, so bleibt die Fest­nah­me bis zum Ent­scheid der Be­schwer­de­kam­mer be­ste­hen; vor­be­hal­ten bleibt die ge­gen­tei­li­ge An­ord­nung der Be­schwer­de­kam­mer oder ih­res Prä­si­den­ten.

BGE

106 IB 109 () from 30. April 1980
Regeste: Körperliche Durchsuchung im Rahmen der Zollabfertigung. 1. Im Rahmen der Zollabfertigung ist die körperliche Durchsuchung grundsätzlich den Vorschriften des Zollgesetzes und nicht denjenigen des Verwaltungsstrafrechtes unterstellt; daher richtet sich auch der Rechtsmittelweg nach dem Zollgesetz (E. 1). 2. Art. 36 Abs. 5 ZG: Wann steht eine Person im Verdachte, verbotene oder zollpflichtige bzw. nach Art. 44 WUStB Wust-pflichtige Waren auf sich zu tragen? (E. 2.)

 

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden