Verordnung
über die technischen Anforderungen
an Strassenfahrzeuge
(VTS)

vom 19. Juni 1995 (Stand am 1. Juni 2022)


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Art. 14 Motorräder 90

«Mo­tor­rä­der» sind die fol­gen­den Fahr­zeu­ge, so­weit sie nicht Mo­tor­fahr­rä­der (Art. 18) sind:91

a.92
ein­spu­ri­ge Mo­tor­fahr­zeu­ge mit zwei Rä­dern, mit oder oh­ne Sei­ten­wa­gen;
b.93
«Klein­mo­tor­rä­der», das heisst:
1.
zwei­räd­ri­ge Mo­tor­fahr­zeu­ge mit ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von höchs­tens 45 km/h und ei­ner Mo­tor­leis­tung von höchs­tens 4,00 kW so­wie ei­nem Hub­raum von höchs­tens 50 cm3 bei Fremd­zün­dungs­mo­to­ren,
2.
drei­räd­ri­ge Mo­tor­fahr­zeu­ge mit ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von höchs­tens 45 km/h, ei­ner Mo­tor­leis­tung von höchs­tens 4,00 kW, ei­nem Hub­raum von höchs­tens 50 cm3 bei Fremd­zün­dungs­mo­to­ren oder von höchs­tens 500 cm3 bei Selbst­zün­dungs­mo­to­ren so­wie ei­nem Ge­wicht nach Ar­ti­kel 136 Ab­satz 1 von höchs­tens 0,27 t,
3.
«Elek­tro-Rik­schas», das heisst zwei- oder mehr­räd­ri­ge Fahr­zeu­ge mit elek­tri­schem An­trieb, ei­ner Mo­tor­leis­tung von ins­ge­samt höchs­tens 2,00 kW, ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von höchs­tens 20 km/h, ei­ner all­fäl­li­gen Tret­un­ter­stüt­zung, die bis höchs­tens 25 km/h wirkt, ei­nem Ge­wicht nach Ar­ti­kel 136 Ab­satz 1 von höchs­tens 0,27 t und ei­nem Ge­samt­ge­wicht von höchs­tens 0,45 t;
c.94
«Mo­tor­schlit­ten», das heisst mit Rau­pen ver­se­he­ne Mo­tor­fahr­zeu­ge, die nicht durch Ab­brem­sen ei­ner Rau­pe ge­lenkt wer­den und die ein Ge­wicht nach Ar­ti­kel 136 Ab­satz 1 von höchs­tens 0,45 t ha­ben, so­fern sie nicht Leicht- oder Klein­mo­tor­fahr­zeu­ge, Mo­tor­ein­ach­ser oder Mo­tor­hand­wa­gen sind.

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. März 2012, in Kraft seit 1. Mai 2012 (AS 2012 1825).

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1321).

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1321).

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5133).

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5133).

BGE

145 IV 206 (6B_451/2019) from 18. Juni 2019
Regeste: Art. 91, 95, 96 und 97 SVG, 145 VZV, 18 VTS; Führen eines Motorfahrrads mit qualifizierter Alkoholkonzentration, ohne Bewilligung, ohne Kontrollschilder, ohne Versicherungsschutz und missbräuchliche Verwendung von Kontrollschildern. Motorfahrräder können den motorlosen Fahrzeugen nicht ausnahmslos gleichgesetzt werden. Der Führer eines Motorfahrrads kommt nicht in den Genuss der privilegierten Form des Straftatbestands des Fahrens in fahrunfähigem Zustand im Sinne von Art. 91 Abs. 1 lit. c SVG. Der Motorfahrradfahrer in alkoholisiertem oder fahrunfähigem Zustand ist als Führer eines Motorfahrzeugs zu bestrafen (E. 1.4). Das Führen eines Motorfahrrads ohne Führerausweis oder trotz Führerausweisentzugs wird von Art. 95 Abs. 1 lit. a und b SVG erfasst. Der Übertretungstatbestand von Art. 95 Abs. 4 lit. a SVG gelangt ausschliesslich auf Fahrradfahrer zur Anwendung (E. 2.3). Der Führer eines Motorfahrrads ohne Kontrollschilder und ohne die vorgeschriebene Versicherung fällt unter den Tatbestand von Art. 145 Ziff. 3 und 4 VZV, welcher Art. 96 Abs. 1 und 2 SVG als lex specialis vorgeht (E. 3.3.1). Wer hingegen Kontrollschilder verwendet, die nicht für sein Motorfahrrad bestimmt sind, macht sich des Missbrauchs von Schildern im Sinne von Art. 97 Abs. 1 lit. a SVG strafbar, während Art. 145 Ziff. 3 Abs. 3 VZV nicht zur Anwendung gelangt (E. 3.3.2).

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