Verordnung
über die technischen Anforderungen
an Strassenfahrzeuge
(VTS)


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Art. 18 Motorfahrräder 113

«Mo­tor­fahr­rä­der» sind:

a.
ein­plät­zi­ge, ein­spu­ri­ge Fahr­zeu­ge mit ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von höchs­tens 30 km/h, ei­ner Mo­tor­leis­tung von ins­ge­samt höchs­tens 1,00 kW und:114
1.
ei­nem Ver­bren­nungs­mo­tor mit ei­nem Hub­raum von höchs­tens 50 cm3, oder
2.115
elek­tri­schem An­trieb so­wie ei­ner all­fäl­li­gen Tret­un­ter­stüt­zung, die bis höchs­tens 45 km/h wirkt;
b.
«Leicht-Mo­tor­fahr­rä­der», das heisst Fahr­zeu­ge mit elek­tri­schem An­trieb, ei­ner Mo­tor­leis­tung von ins­ge­samt höchs­tens 0,50 kW, ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von höchs­tens 20 km/h und ei­ner all­fäl­li­gen Tret­un­ter­stüt­zung, die bis höchs­tens 25 km/h wirkt, und die:116
1.117
höchs­tens zwei­plät­zig sind,
2.118
spe­zi­ell für das Mit­füh­ren ei­ner be­hin­der­ten Per­son ein­ge­rich­tet sind,
3.119
aus ei­ner spe­zi­el­len Fahr­rad-Roll­stuhl-Kom­bi­na­ti­on120 be­ste­hen, oder
4.121
spe­zi­ell für das Mit­füh­ren von höchs­tens zwei Kin­dern auf ge­schütz­ten Sitz­plät­zen ein­ge­rich­tet sind;
c.122
«mo­to­ri­sier­te Roll­stüh­le», das heisst für geh­be­hin­der­te Per­so­nen kon­zi­pier­te Fahr­zeu­ge mit ei­ge­nem An­trieb, ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von höchs­tens 30 km/h, ei­ner Mo­tor­leis­tung von ins­ge­samt höchs­tens 1,00 kW so­wie ei­nem Hub­raum von höchs­tens 50 cm3 bei Ver­bren­nungs­mo­to­ren;
d.123
«Elek­tro-Stehrol­ler», das heisst ein­plät­zi­ge, selbst­ba­lan­cie­ren­de Fahr­zeu­ge mit elek­tri­schem An­trieb und:
1.
ei­ner Mo­tor­leis­tung von ins­ge­samt höchs­tens 2,00 kW, die zu ei­nem we­sent­li­chen Teil für das Hal­ten der Ba­lan­ce des Fahr­zeugs ein­ge­setzt wird,
2.
ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von höchs­tens 20 km/h, und
3.
ei­ner all­fäl­li­gen Tret­un­ter­stüt­zung, die bis höchs­tens 25 km/h wirkt.

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. März 2012, in Kraft seit 1. Mai 2012 (AS 2012 1825).

114 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5133).

115 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5133).

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5133).

117 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 253).

118 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4693).

119 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4693).

120 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I Abs. 2 der V vom 15. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1321). Die Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

121 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4693).

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5133).

123 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. April 2015 (AS 2015 1321). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5133).

BGE

145 IV 206 (6B_451/2019) from 18. Juni 2019
Regeste: Art. 91, 95, 96 und 97 SVG, 145 VZV, 18 VTS; Führen eines Motorfahrrads mit qualifizierter Alkoholkonzentration, ohne Bewilligung, ohne Kontrollschilder, ohne Versicherungsschutz und missbräuchliche Verwendung von Kontrollschildern. Motorfahrräder können den motorlosen Fahrzeugen nicht ausnahmslos gleichgesetzt werden. Der Führer eines Motorfahrrads kommt nicht in den Genuss der privilegierten Form des Straftatbestands des Fahrens in fahrunfähigem Zustand im Sinne von Art. 91 Abs. 1 lit. c SVG. Der Motorfahrradfahrer in alkoholisiertem oder fahrunfähigem Zustand ist als Führer eines Motorfahrzeugs zu bestrafen (E. 1.4). Das Führen eines Motorfahrrads ohne Führerausweis oder trotz Führerausweisentzugs wird von Art. 95 Abs. 1 lit. a und b SVG erfasst. Der Übertretungstatbestand von Art. 95 Abs. 4 lit. a SVG gelangt ausschliesslich auf Fahrradfahrer zur Anwendung (E. 2.3). Der Führer eines Motorfahrrads ohne Kontrollschilder und ohne die vorgeschriebene Versicherung fällt unter den Tatbestand von Art. 145 Ziff. 3 und 4 VZV, welcher Art. 96 Abs. 1 und 2 SVG als lex specialis vorgeht (E. 3.3.1). Wer hingegen Kontrollschilder verwendet, die nicht für sein Motorfahrrad bestimmt sind, macht sich des Missbrauchs von Schildern im Sinne von Art. 97 Abs. 1 lit. a SVG strafbar, während Art. 145 Ziff. 3 Abs. 3 VZV nicht zur Anwendung gelangt (E. 3.3.2).

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