Verordnung
über die technischen Anforderungen
an Strassenfahrzeuge
(VTS)


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Art. 33 Periodische Prüfungspflicht

1 Die mit Kon­troll­schil­dern zu­ge­las­se­nen Fahr­zeu­ge, die in Ab­satz 2 auf­ge­führt sind, un­ter­lie­gen der amt­li­chen, pe­ri­odi­schen Nach­prü­fung. Die Zu­las­sungs­be­hör­de bie­tet die Hal­ter und Hal­te­rin­nen zur Nach­prü­fung auf.165

1bis Die Nach­prü­fung um­fasst:

a.
die Iden­ti­fi­ka­ti­on des Fahr­zeugs;
b.
die Brems­an­la­gen;
c.
die Lenk­vor­rich­tung;
d.
die Sicht­ver­hält­nis­se;
e.
die Be­leuch­tungs­ein­rich­tun­gen und die elek­tri­sche An­la­ge;
f.
die Fahr­ge­stel­le, Ach­sen, Rä­der, Rei­fen und Auf­hän­gun­gen;
g.
die üb­ri­gen Ein- und Vor­rich­tun­gen;
h.
das Emis­si­ons­ver­hal­ten.166

2 Es gel­ten fol­gen­de Prü­fungs­in­ter­val­le:

a.167
erst­mals ein Jahr nach der ers­ten In­ver­kehrs­et­zung, dann jähr­lich:
1.
Fahr­zeu­ge zum be­rufs­mäs­si­gen Per­so­nen­trans­port, aus­ge­nom­men Fahr­zeu­ge, die nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­be d ARV 2168 ver­wen­det wer­den,
2.
Ge­sell­schafts­wa­gen,
3.
An­hän­ger zum Per­so­nen­trans­port,
4.
Fahr­zeu­ge zum Trans­port ge­fähr­li­cher Gü­ter, für die ge­mä­ss SDR169 ei­ne jähr­li­che Nach­prü­fung er­for­der­lich ist;
abis.170
erst­mals zwei Jah­re nach der ers­ten In­ver­kehrs­et­zung, an­sch­lies­send nach zwei Jah­ren, dann jähr­lich:
1.
Last­wa­gen mit ei­ner Höchst­ge­schwin­dig­keit von mehr als 45 km/h,
2.
Sat­tel­schlep­per mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht über 3,50 t und ei­ner Höchst­ge­schwin­dig­keit von mehr als 45 km/h,
3.
Sachen­trans­port­an­hän­ger mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht über 3,50 t und ei­ner zu­ge­las­se­nen Höchst­ge­schwin­dig­keit von mehr als 45 km/h;
b.171
erst­mals vier Jah­re nach der ers­ten In­ver­kehrs­et­zung, an­sch­lies­send nach drei Jah­ren, dann al­le zwei Jah­re:
1.
Klein­bus­se,
2.
Lie­fer­wa­gen,
3.
Last­wa­gen mit ei­ner Höchst­ge­schwin­dig­keit von nicht mehr als 45 km/h,
4.
Sat­tel­schlep­per mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht bis 3,5 t oder ei­ner Höchst­ge­schwin­dig­keit von nicht mehr als 45 km/h,
5.
Wohn­mo­tor­wa­gen und Mo­tor­wa­gen mit auf­ge­bau­tem Nutz­raum;
c.172
erst­mals fünf Jah­re, je­doch spä­tes­tens sechs Jah­re nach der ers­ten In­ver­kehrs­et­zung, an­sch­lies­send nach drei Jah­ren, dann al­le zwei Jah­re:
1.
leich­te und schwe­re Per­so­nen­wa­gen,
2.173
Mo­tor­rä­der, aus­ge­nom­men Mo­tor­schlit­ten,
3.
Leicht-, Klein- und drei­räd­ri­ge Mo­tor­fahr­zeu­ge,
4.174
Trans­port­an­hän­ger, ein­sch­liess­lich An­hän­ger mit auf­ge­bau­tem Nutz­raum, mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht über 0,75 t, so­fern sie nicht un­ter Buch­sta­be a Zif­fer 3 oder 4, Buch­sta­be abis Zif­fer 3 oder Buch­sta­be e Zif­fer 5 fal­len;
d.175
erst­mals fünf Jah­re nach der ers­ten In­ver­kehrs­et­zung, an­sch­lies­send al­le drei Jah­re:
1.
ge­werb­li­che Trak­to­ren,
2.
Ar­beits­ma­schi­nen;
e.176
erst­mals fünf Jah­re nach der ers­ten In­ver­kehrs­et­zung, an­sch­lies­send al­le fünf Jah­re:
1.
Mo­tor­kar­ren,
2.
Ar­beits­kar­ren,
3.
land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge,
4.
Mo­tor­ein­ach­ser,
5.177
An­hän­ger mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht über 0,75 t von Fahr­zeu­gen nach den Zif­fern 1–4,
6.178
Ar­beits­an­hän­ger, aus­ge­nom­men An­hän­ger mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht bis 0,75 t so­wie die An­hän­ger der Feu­er­wehr und des Zi­vil­schut­zes,
7.179
An­hän­ger von Schau­stel­lern und Zir­kus­sen mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht über 0,75 t, die im Fahr­zeu­g­aus­weis ent­spre­chend be­zeich­net sind und aus­sch­liess­lich Schau­stel­ler- und Zir­kus­ma­te­ri­al trans­por­tie­ren,
8.180
Mo­tor­schlit­ten.

2bis Wer­den Fahr­zeu­ge nach Ab­satz 2 Buch­sta­be abis und Fahr­zeu­ge nach Ab­satz 2 Buch­sta­be e Zif­fer 7 über 3,5 t nicht nur im Bin­nen­ver­kehr ein­ge­setzt, so darf die letz­te amt­li­che Fahr­zeug­prü­fung nicht mehr als ein Jahr zu­rück­lie­gen. Die Hal­ter und Hal­te­rin­nen müs­sen selbst da­für sor­gen, dass die Fahr­zeu­ge recht­zei­tig nach­ge­prüft wer­den.181

3 Auf Be­geh­ren des Hal­ters oder der Hal­te­rin kann ein Fahr­zeug je­der­zeit nach­ge­prüft wer­den.182

4183

5 Wer­den die vor­ge­schrie­be­nen Nach­prü­fun­gen bei kan­to­nal im­ma­tri­ku­lier­ten Mi­li­tär­fahr­zeu­gen durch die Ar­mee aus­ge­führt, so er­stat­tet die­se Mel­dung über den Voll­zug an die kan­to­na­le Zu­las­sungs­be­hör­de. Die kan­to­na­le Prü­fung ent­fällt.184

6 Fahr­zeu­ge von Hal­tern oder Hal­te­rin­nen, die di­plo­ma­ti­sche oder kon­su­la­ri­sche Vor­rech­te und Im­mu­ni­tä­ten ge­nies­sen, sind von der pe­ri­odi­schen Prüf­pflicht be­freit.185

7186

8 Die Nach­prü­fung muss nach ei­nem von den Kan­to­nen ge­mein­sam fest­ge­leg­ten Qua­li­täts­si­che­rungs­sys­tem durch­ge­führt wer­den.187

165 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 253).

166 Ein­ge­fügt durch Ziff. I vom 15. Ju­ni 2001, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 1181).

167 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 5133).

168 SR 822.222

169 SR 741.621

170 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 5133).

171 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Jan. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2017 (AS 2015 465).

172 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Jan. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2017 (AS 2015 465).

173 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. April 2024 (AS 2024 30).

174 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 5133).

175 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Jan. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2017 (AS 2015 465).

176 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Jan. 2015, in Kraft seit 1. Fe­br. 2017 (AS 2015 465).

177 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 5133).

178 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 5133).

179 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018 (AS 2019 253). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 14).

180 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. April 2024 (AS 2024 30).

181 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016 (AS 2016 5133). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 14).

182 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Jan. 2015, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015 465).

183 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. April 2015, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1321).

184 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 der V vom 23. Fe­br. 2005 über die Fahr­zeu­ge des Bun­des und ih­re Füh­rer und Füh­re­rin­nen, in Kraft seit 1. März 2005 (AS 2005 1167).

185 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Okt. 1998 (AS 1998 2352).

186 Ein­ge­fügt durch Ziff. I vom 15. Ju­ni 2001 (AS 2002 1181). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, mit Wir­kung seit 1. April 2022 (AS 2022 14).

187 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 20072109).

BGE

150 I 120 (2C_79/2023) from 23. Februar 2024
Regeste: Art. 8, 27, 49 Abs. 1, 74, 82 Abs. 1, 89 Abs. 3 und 94 BV; Art. 106 Abs. 3 SVG; Art. 10-13 CO2-Gesetz; Art. 17f Abs. 2 lit. a CO2-Verordnung; Art. 10 und Anhang 4.1 EnEV; Art. 10 Abs. 2 lit. c, 18 Abs. 2, 24 Abs. 2 und 26 Abs. 2 des Genfer Gesetzes vom 28. Januar 2022 über Taxis und Transportfahrzeuge mit Chauffeur; schrittweise Verminderung von CO2-Emissionen, Voraussetzungen des Betriebs eines Transportunternehmens, Nachweis von Fahrten, Festlegung von Höchstfahrpreisen für Transportfahrzeuge mit Chauffeur. Zusammenfassung der Rechtsprechung zur Wirtschaftsfreiheit und zum Grundsatz des Vorrangs des Bundesrechts (E. 4). Eine kantonale Regelung, welche die Benutzung von Taxis und Transportfahrzeugen mit Chauffeur schrittweise nach deren Energieeffizienz einschränkt, fällt nicht unter die Zulassung von Fahrzeugen zum Strassenverkehr, sondern unter die Voraussetzungen der Ausübung eines bewilligungspflichtigen Berufs, wofür die Kantone zuständig sind. Diese Regelung verletzt weder den Grundsatz des Vorrangs des Bundesrechts noch die Wirtschaftsfreiheit (E. 5). Es stellt einen unverhältnismässigen Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit dar, die Erteilung der Bewilligung für den Betrieb eines Transportunternehmens vom Besitz eines Berufsausweises abhängig zu machen, zumal die Regelung primär darauf abzielt, dass die Unternehmen ihre Pflichten zur Einhaltung der sozialversicherungsrechtlichen Regelungen und jener zur Bekämpfung der Schwarzarbeit einhalten (E. 6). Von Transportfahrzeugen mit Chauffeur darf der Nachweis verlangt werden, dass sie ihre Fahrten nur auf Bestellung oder vorgängige Reservierung hin durchführen (E. 7). Die dem Regierungsrat eingeräumte Möglichkeit, im Falle der Feststellung von Missbrauch bei den praktizierten Preisen Höchstfahrpreise für Transportfahrzeuge mit Chauffeur festzulegen, obwohl solche Preise nach dem Gesetz vor der Fahrt zwischen Kunde und Chauffeur frei zu vereinbaren sind, verletzt die Wirtschaftsfreiheit (E. 8).

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