Verordnung
über die Verhütung von Unfällen
und Berufskrankheiten
(Verordnung über die Unfallverhütung, VUV)

vom 19. Dezember 1983 (Stand am 1. Mai 2018)


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Art. 66 Prämienerhöhung

1 Leis­tet ein Ar­beit­ge­ber ei­ner voll­streck­ba­ren Ver­fü­gung kei­ne Fol­ge oder han­delt er auf an­de­re Wei­se Vor­schrif­ten über die Ar­beits­si­cher­heit zu­wi­der, so kann sein Be­trieb in ei­ne hö­he­re Stu­fe des Prä­mi­en­ta­rifs ver­setzt wer­den (Prä­mi­ener­hö­hung). In drin­gen­den Fäl­len wer­den die er­for­der­li­chen Zwangs­mass­nah­men (Art. 67) ge­trof­fen.

2 Die Prä­mi­ener­hö­hung wird nach Ar­ti­kel 113 Ab­satz 2 der Ver­ord­nung vom 20. De­zem­ber 198292 über die Un­fall­ver­si­che­rung fest­ge­setzt und, un­ter An­ga­be von Be­ginn und Dau­er, vom zu­stän­di­gen Durch­füh­rungs­or­gan an­ge­ord­net. Sie muss vom Ver­si­che­rer un­ver­züg­lich ver­fügt wer­den. Der Ver­si­che­rer über­mit­telt dem Durch­füh­rungs­or­gan ei­ne Ko­pie sei­ner Ver­fü­gung.

3 Fin­det wäh­rend der Dau­er der Prä­mi­ener­hö­hung ein Wech­sel des Ver­si­che­rers statt, so hat der neue Ver­si­che­rer die Mehr­prä­mie zu er­he­ben. Er muss sich vor der Fest­set­zung der Prä­mie über das Be­ste­hen ei­ner all­fäl­li­gen Prä­mi­ener­hö­hung ver­­ge­wis­sern.

BGE

116 V 255 () from 14. August 1990
Regeste: Art. 82 Abs. 1, Art. 83, Art. 85 Abs. 1, Art. 92 Abs. 3 und Art. 105 Abs. 2 UVG, Art. 113 Abs. 2 UVV, Art. 66 und Art. 107 VUV, Art. 3 und Art. 4 der Verordnung über die Verhütung von Unfällen bei Bauarbeiten: Von der SUVA angeordnete befristete und rückwirkende Prämienerhöhung als Zwangsmassnahme zur Verhütung von Berufsunfällen in einem Betrieb. - Zuständig zur Beurteilung von Beschwerden gegen den Einspracheentscheid über eine solche Zwangsmassnahme ist das BSV und nicht die Beschwerdeinstanz für die Zuteilung in die Prämientarife (Art. 109 UVG) (Erw. 2 und 3). - Der Entscheid des BSV kann an das Eidg. Versicherungsgericht weitergezogen werden, welches die vorinstanzliche Feststellung des Sachverhaltes von Amtes wegen überprüfen kann (Erw. 2b/bb). - Für die Beurteilung der Richtigkeit der von der SUVA als Durchführungsorgan im Bereich der Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten getroffenen Zwangsmassnahmen hat sich der Sozialversicherungsrichter an die technischen Vorschriften zu halten, welche der Bundesrat aufgrund von Art. 83 UVG erlassen hat bzw. die er gemäss Art. 107 VUV in Kraft belassen hat (Erw. 4a). - Die befristete Prämienerhöhung als Zwangsmassnahme hängt nicht von der Schwere der Verletzung von Unfallverhütungsvorschriften ab (Erw. 4c).

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