Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen
(Abfallverordnung, VVEA)


Open article in different language:  FR  |  IT  |  EN
Art. 3 Begriffe

In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.3
Sied­lungs­ab­fäl­le:
1.
aus Haus­hal­ten stam­men­de Ab­fäl­le,
2.
aus Un­ter­neh­men mit we­ni­ger als 250 Voll­zeit­stel­len stam­men­de Ab­fäl­le, de­ren Zu­sam­men­set­zung be­tref­fend In­haltss­tof­fe und Men­gen­ver­hält­nis­se mit Ab­fäl­len aus Haus­hal­ten ver­gleich­bar ist,
3.
aus öf­fent­li­chen Ver­wal­tun­gen stam­men­de Ab­fäl­le, de­ren Zu­sam­men­set­zung be­tref­fend In­haltss­tof­fe und Men­gen­ver­hält­nis­se mit Ab­fäl­len aus Haus­hal­ten ver­gleich­bar ist;
b.
Un­ter­neh­men: recht­li­che Ein­heit mit ei­ner ei­ge­nen Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer oder sol­che in ei­nem Kon­zern zu­sam­men­ge­schlos­se­ne Ein­hei­ten mit ei­nem ge­mein­sam or­ga­ni­sier­ten Ab­fall­ent­sor­gungs­sys­tem;
c.
Son­der­ab­fäl­le: Ab­fäl­le, die im Ab­fall­ver­zeich­nis, das nach Ar­ti­kel 2 der Ver­ord­nung vom 22. Ju­ni 20054 über den Ver­kehr mit Ab­fäl­len (Ve­VA) er­las­sen wur­de, als Son­der­ab­fäl­le be­zeich­net sind;
d.
Bio­ge­ne Ab­fäl­le: Ab­fäl­le pflanz­li­cher, tie­ri­scher oder mi­kro­bi­el­ler Her­kunft;
e.
Bau­ab­fäl­le: Ab­fäl­le, die bei Neu­bau-, Um­bau- oder Rück­bau­ar­bei­ten von orts­fes­ten An­la­gen an­fal­len;
f.
Aus­hub- und Aus­bruch­ma­te­ri­al:Ma­te­ri­al, das bei Bau­ar­bei­ten aus­ge­ho­ben oder aus­ge­bro­chen wird, aus­ge­nom­men ist ab­ge­tra­ge­ner Ober- und Un­ter­bo­den;
fbis.5
Queck­sil­be­r­ab­fäl­le:
1.
Ab­fäl­le, die Queck­sil­ber oder Queck­sil­ber­ver­bin­dun­gen ent­hal­ten,
2.
aus der Be­hand­lung von Queck­sil­be­r­ab­fäl­len nach Zif­fer 1 stam­men­des Queck­sil­ber oder stam­men­de Queck­sil­ber­ver­bin­dun­gen; da­von aus­ge­nom­men ist Queck­sil­ber, des­sen Aus­fuhr nach An­hang 1.7 Zif­fer 2.2.4 oder 4.2 der Che­mi­ka­li­en-Ri­si­ko­re­duk­ti­ons-Ver­ord­nung vom 18. Mai 20056 (ChemRRV) be­wil­ligt wor­den ist,
3.
Queck­sil­ber oder Queck­sil­ber­ver­bin­dun­gen, das oder die bei in­dus­tri­el­len Pro­zes­sen nicht mehr be­nö­tigt wird oder wer­den;
g.
Ab­fallan­la­gen: An­la­gen, in de­nen Ab­fäl­le be­han­delt, ver­wer­tet, ab­ge­la­gert oder zwi­schen­ge­la­gert wer­den, aus­ge­nom­men sind Ma­te­ria­lent­nah­me­stel­len, in de­nen Aus­hub- und Aus­bruch­ma­te­ri­al ver­wer­tet wird;
h.7
i.
Kom­pos­tie­rungs­an­la­gen:Ab­fallan­la­gen, in de­nen bio­ge­ne Ab­fäl­le un­ter Luft­zu­fuhr ver­rot­tet wer­den;
j.8
Ver­gä­rungs­an­la­gen:Ab­fallan­la­gen, in de­nen bio­ge­ne Ab­fäl­le un­ter Luft­ab­schluss ver­gärt wer­den;
k.
De­po­ni­en: Ab­fallan­la­gen, in de­nen Ab­fäl­le kon­trol­liert ab­ge­la­gert wer­den;
l.
Ther­mi­sche Be­hand­lung: die Be­hand­lung von Ab­fäl­len mit so ho­her Tem­pe­ra­tur, dass um­welt­ge­fähr­den­de Stof­fe zer­stört oder durch Mi­ne­ra­li­sie­rung phy­si­ka­lisch oder che­misch ge­bun­den wer­den;
m.
Stand der Tech­nik: der ak­tu­el­le Ent­wick­lungs­stand von Ver­fah­ren, Ein­rich­tun­gen und Be­triebs­wei­sen, der:
1.
bei ver­gleich­ba­ren An­la­gen oder Tä­tig­kei­ten im In- oder Aus­land er­folg­reich er­probt ist oder bei Ver­su­chen er­folg­reich ein­ge­setzt wur­de und nach den Re­geln der Tech­nik auf an­de­re An­la­gen oder Tä­tig­kei­ten über­tra­gen wer­den kann, und
2.
für einen mitt­le­ren und wirt­schaft­lich ge­sun­den Be­trieb der be­tref­fen­den Bran­che wirt­schaft­lich trag­bar ist.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Fe­br. 2020, in Kraft seit 1. April 2020 (AS 2020 801).

4 SR814.610

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 der V vom 25. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5963).

6 SR 814.81

7 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Fe­br. 2020, mit Wir­kung seit 1. April 2020 (AS 2020 801).

8 Die Be­rich­ti­gung vom 19. Ju­li 2016 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 20162629).

BGE

148 II 387 (1C_177/2021) from 10. März 2022
Regeste: Art. 30e, 58 USG; Art. 26, 27 BV; Enteignung für eine Deponie. Verhältnis von Art. 58 Abs. 1 USG zum kantonalen Enteignungsrecht (E. 3.1). Bedürfnisklausel bei der Bewilligungspflicht für Deponien gemäss Art. 30e Abs. 2 USG (E. 3.2.3). Art. 58 Abs. 1 USG gewährt das Enteignungsrecht für alle Deponien, die den Anforderungen der Verordnung vom 4. Dezember 2015 über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) entsprechen, bei ausgewiesenem Bedarf an der Deponie im Einzelfall (E. 3.2.5).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback