Bundesgesetz
über den Versicherungsvertrag
(Versicherungsvertragsgesetz, VVG)1

vom 2. April 1908 (Stand am 1. Januar 2022)

1 Kurztit. und Abkürzung eingefügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5245; BBl 2003 3789).


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Art. 60

b. Ge­setz­li­ches Pfand­recht des ge­schä­dig­ten Drit­ten

 

1 An dem Er­satz­an­spru­che, der dem Ver­si­che­rungs­neh­mer aus der Ver­si­che­rung ge­gen die Fol­gen ge­setz­li­cher Haft­pflicht zu­steht, be­sitzt der ge­schä­dig­te Drit­te im Um­fan­ge sei­ner Scha­den­er­satz­for­de­rung Pfand­recht. Der Ver­si­che­rer ist be­rech­tigt, die Er­satz­leis­tung di­rekt an den ge­schä­dig­ten Drit­ten aus­zu­rich­ten.

1bis Dem ge­schä­dig­ten Drit­ten oder des­sen Rechts­nach­fol­ger steht im Rah­men ei­ner all­fäl­lig be­ste­hen­den Ver­si­che­rungs­de­ckung und un­ter Vor­be­halt der Ein­wen­dun­gen und Ein­re­den, die ihm das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men auf­grund des Ge­set­zes oder des Ver­trags ent­ge­gen­hal­ten kann, ein di­rek­tes For­de­rungs­recht ge­gen­über dem Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men zu.110

2 Das Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ist für je­de Hand­lung, durch die es den Drit­ten in sei­nem Rech­te ver­kürzt, ver­ant­wort­lich.

3 Der ge­schä­dig­te Drit­te kann in Fäl­len, in de­nen ei­ne ob­li­ga­to­ri­sche Haft­pflicht­ver­si­che­rung be­steht, vom haft­pflich­ti­gen Ver­si­cher­ten oder von der zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­de die Nen­nung des Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mens ver­lan­gen. Die­ses hat Aus­kunft zu ge­ben über Art und Um­fang des Ver­si­che­rungs­schut­zes.111

110 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 4969; BBl 2017 5089).

111 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 4969; BBl 2017 5089).

 

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