Bundesgesetz
über den Versicherungsvertrag
(Versicherungsvertragsgesetz, VVG)1

vom 2. April 1908 (Stand am 1. Januar 2024)

1 Kurztit. und Abkürzung eingefügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5245; BBl 2003 3789).


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Art. 45

Ver­trags­ver­let­zung

 

1 Ist ver­ein­bart wor­den, dass der Ver­si­che­rungs­neh­mer oder der An­spruchs­be­rech­tig­te we­gen Ver­let­zung ei­ner Ob­lie­gen­heit von ei­nem Rechts­nach­teil be­trof­fen wird, so tritt die­ser Nach­teil nicht ein, wenn:

a.
die Ver­let­zung den Um­stän­den nach als ei­ne un­ver­schul­de­te an­zu­se­hen ist; oder
b.
der Ver­si­che­rungs­neh­mer nach­weist, dass die Ver­let­zung kei­nen Ein­fluss auf den Ein­tritt des be­fürch­te­ten Er­eig­nis­ses und auf den Um­fang der vom Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men ge­schul­de­ten Leis­tun­gen ge­habt hat.85

2 Die we­gen Zah­lungs­un­fä­hig­keit des Prä­mi­en­schuld­ners ver­säum­te Prä­mi­en­zah­lung gilt nicht als un­ver­schul­det.

3 Wo der Ver­trag oder die­ses Ge­setz den Be­stand ei­nes Rech­tes aus der Ver­si­che­rung an die Be­ob­ach­tung ei­ner Frist knüpft, ist der Ver­si­che­rungs­neh­mer oder der An­spruchs­be­rech­tig­te be­fugt, die oh­ne Ver­schul­den ver­säum­te Hand­lung so­fort nach Be­sei­ti­gung des Hin­der­nis­ses nach­zu­ho­len.

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 4969; BBl 2017 5089).

 

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