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Verordnung des Bundesgerichts über die Zwangsverwertung von Grundstücken

vom 23. April 1920 (Stand am 1. Januar 2012)

Art. 106a

4a. Ver­wer­tung ei­nes im Mit­ei­gen­tum ste­hen­den, als gan­zes ver­pfän­de­ten Grund­stücks

 

1Muss in­fol­ge Grund­pfand­be­trei­bung ei­nes Gläu­bi­gers, dem ein im Mit­ei­gen­tum ste­hen­des Grund­stück als gan­zes ver­pfän­det ist, die Ver­wer­tung an­ge­ord­net wer­den, so ist das Grund­stück als gan­zes zu ver­stei­gern.

2In die Las­ten­be­rei­ni­gung sind auch die Be­las­tun­gen der ein­zel­nen Mit­ei­gen­tumsan­tei­le ein­zu­be­zie­hen.

3Der Stei­ge­rungs­er­lös dient in ers­ter Li­nie zur De­ckung der das Grund­stück als gan­zes be­las­ten­den Pfand­for­de­run­gen. Ein all­fäl­li­ger Über­schuss ent­fällt auf die ein­zel­nen Mit­ei­gen­tumsan­tei­le im Ver­hält­nis ih­rer Bruch­teils­quo­ten (Art. 646 ZGB2), bei Stock­werk­ei­gen­tum im Ver­hält­nis der nach Ar­ti­kel 9 und 23 hier­vor fest­zu­stel­len­den Schät­zungs­wer­te.

4Für den Teil des Stei­ge­rungs­prei­ses, der den Gläu­bi­gern der die An­tei­le be­las­ten­den Pfand­for­de­run­gen zu­kommt, ist in den Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen Bar­zah­lung zu ver­lan­gen.

5Die Ver­tei­lungs­lis­te (Art. 112 hier­nach) hat auch die Ver­tei­lung ei­nes all­fäl­li­gen Über­schus­ses des Er­lö­ses über die das gan­ze Grund­stück be­las­ten­den Pfand­for­de­run­gen zu re­geln.3


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des BGer vom 4. Dez. 1975, in Kraft seit 1. April 1976 (AS 1976 164 2420).
2 SR 210
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 5. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 2900).