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Verordnung des Bundesgerichts über die Zwangsverwertung von Grundstücken

vom 23. April 1920 (Stand am 1. Januar 2012)

Art. 108

6. Ge­trennt ver­pfän­de­te Grund­stücke

 

1Ge­trennt ver­pfän­de­te Grund­stücke dür­fen nur dann ge­samt­haft oder grup­pen­wei­se ver­stei­gert wer­den, wenn sie ei­ne wirt­schaft­li­che Ein­heit bil­den, die sich oh­ne star­ke Wert­ver­min­de­rung nicht auf­lö­sen lässt.1

1bisDem Ge­samt- oder Grup­pen­ruf muss stets ein Ein­zel­ruf vor­aus­ge­hen. Die Meist­bie­ten­den beim Ein­zel­ruf blei­ben an ih­re An­ge­bo­te ge­bun­den, bis der Ge­samt- oder Grup­pen­ruf er­folgt ist. Der Zu­schlag wird je nach­dem, ob der Ein­zel­ruf oder der Ge­samt- oder Grup­pen­ruf den hö­he­ren Ge­samt­preis er­gibt, den Meist­bie­ten­den beim Ein­zel­ruf oder dem bzw. den Meist­bie­ten­den beim Ge­samt- oder Grup­pen­ruf er­teilt.2

2Die­ses Ver­fah­ren ist, wenn im­mer mög­lich, in den Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen vor­zu­se­hen, je­den­falls aber bei Be­ginn der Stei­ge­rung den Teil­neh­mern be­kannt­zu­ge­ben.

3In den Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen ist fer­ner dar­auf hin­zu­wei­sen, dass der bei der ge­samt­haf­ten Ver­wer­tung je­dem ein­zel­nen Grund­stück zu­kom­men­de An­teil am Er­lös we­nigs­tens so hoch sein muss wie das höchs­te An­ge­bot, wel­ches für das be­tref­fen­de Grund­stück bei der Ein­zel­ver­stei­ge­rung ge­macht wor­den ist.3


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 4. Dez. 1975, in Kraft seit 1. April 1976 (AS 1976 164).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des BGer vom 4. Dez. 1975, in Kraft seit 1. April 1976 (AS 1976 164).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des BGer vom 5. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 2900).