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Verordnung des Bundesgerichts über die Zwangsverwertung von Grundstücken

vom 23. April 1920 (Stand am 1. Januar 2012)

Art. 117

F. Be­strei­tung durch Bau­hand­wer­ker

 

1Kom­men bei der Ver­tei­lung Pfand­for­de­run­gen von Bau­hand­wer­kern oder Un­ter­neh­mern (Art. 837 Abs. 1 Ziff. 3 ZGB1 ) zu Ver­lust, so setzt das Be­trei­bungs­amt den letz­te­ren ei­ne Frist von zehn Ta­gen an, um beim Ge­richt des Be­trei­bungs­or­tes einen all­fäl­li­gen An­spruch auf De­ckung aus dem den vor­ge­hen­den Pfand­gläu­bi­gern zu­fal­len­den Ver­wer­tungs­an­teil (Art. 841 Abs. 1 ZGB2) ein­zu­kla­gen.

2Wird der Pro­zess in­ner­halb die­ser Frist an­hän­gig ge­macht, so bleibt die Ver­tei­lung hin­sicht­lich des strei­ti­gen An­teils bis zu güt­li­cher oder recht­li­cher Er­le­di­gung des Pro­zes­ses auf­ge­scho­ben. Wenn und so­weit die Kla­ge gut­ge­heis­sen wird, hat das Be­trei­bungs­amt den Baupfand­gläu­bi­ger die ih­nen auf Grund des Ur­teils zu­kom­men­den Be­treff­nis­se aus dem Ver­wer­tungs­an­teil des vor­ge­hen­den un­ter­le­ge­nen Pfand­gläu­bi­gers zu­zu­wei­sen.

3Ist bei der Stei­ge­rung das Pfand­recht des vor­ge­hen­den Pfand­gläu­bi­gers dem Er­stei­ge­rer über­bun­den wor­den, so wird der ob­sie­gen­de Baupfand­gläu­bi­ger bis zur Hö­he sei­nes An­spruchs auf De­ckung aus dem vor­ge­hen­den Pfand­recht ge­mä­ss dem er­gan­ge­nen Ur­teil in je­nes ein­ge­wie­sen. Zu die­sem Zwe­cke hat das Be­trei­bungs­amt die not­wen­di­gen Ein­tra­gun­gen im Grund­buch und in den Pfand­ti­teln von Am­tes we­gen zu ver­an­las­sen.

4Wird der Pro­zess nicht in­nert der an­ge­setz­ten Frist an­hän­gig ge­macht, so schrei­tet das Be­trei­bungs­amt oh­ne Rück­sicht auf die An­sprü­che der zu Ver­lust ge­kom­me­nen Bau­hand­wer­ker zur Ver­tei­lung.


1 SR 210
2 SR 210