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Verordnung des Bundesgerichts über die Zwangsverwertung von Grundstücken

vom 23. April 1920 (Stand am 1. Januar 2012)

Art. 45

A. In­halt

I. Im all­ge­mei­nen

 

1Die Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen müs­sen aus­ser der An­ga­be des Schuld­ners, des Gläu­bi­gers, auf des­sen Be­geh­ren die Ver­wer­tung er­folgt, des Or­tes und der Zeit der Stei­ge­rung so­wie der Be­schrei­bung des Grund­stückes und sei­ner Zu­ge­hör min­des­tens fol­gen­de Be­stim­mun­gen ent­hal­ten:

a.1
die Be­stim­mung, dass das Grund­stück mit al­len nach dem Las­ten­ver­zeich­nis dar­auf haf­ten­den Be­las­tun­gen (Dienst­bar­kei­ten, Grund­las­ten, Grund­pfand­rech­te und vor­ge­merk­te per­sön­li­che Rech­te) ver­stei­gert wer­de, un­ter Über­bin­dung der da­mit ver­bun­de­nen per­sön­li­chen Schuld­pflicht auf den Er­wer­ber für nicht fäl­li­ge For­de­run­gen, so­weit sie nach dem Zu­schlags­preis noch zu Recht be­ste­hen (Art. 135 SchKG);
b.
wenn meh­re­re Grund­stücke zu ver­stei­gern sind, die An­ga­be, ob sie ge­samt­haft oder in Ein­zel­grup­pen und in wel­chen oder par­zel­len­wei­se und evtl. in wel­cher Rei­hen­fol­ge sie ver­stei­gert wer­den;
c.
wenn ein dop­pel­tes Aus­ge­bot den Grund­stücks oder sei­ner Zu­ge­hör statt­fin­det (Art. 42 hier­vor, 57 und 104 hier­nach), die Be­stim­mung, dass der Meist­bie­ter beim ers­ten Aus­ge­bot für sein An­ge­bot be­haf­tet blei­be bis nach Schluss des zwei­ten Aus­ge­bo­tes (Art. 56 hier­nach);
d.
die An­ga­be der Be­trä­ge, die der Er­stei­ge­rer auf Ab­rech­nung am Zu­schlags­preis bar zu be­zah­len, so­wie die­je­ni­ge Pos­ten, die er über den Zu­schlags­preis hin­aus zu über­neh­men hat (Art. 46 und 49 hier­nach);
e.
die Be­stim­mung, ob und all­fäl­lig für wel­chen Be­trag an der Stei­ge­rung selbst Bar­zah­lung zu leis­ten sei, ob ein Zah­lungs­ter­min im Sin­ne des Ar­ti­kels 136 SchKG ge­währt wer­de und ob und wel­che Si­cher­heit in die­sem Fal­le für den ge­stun­de­ten Be­trag an der Stei­ge­rung selbst oder in­ner­halb ei­ner in den Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen zu be­stim­men­den Frist ver­langt wer­den kann. Für den Fall, dass die Bar­zah­lung oder Si­cher­heit an der Stei­ge­rung selbst ver­langt wird, ist zu be­stim­men, dass der Zu­schlag von ih­rer Leis­tung ab­hän­gig ge­macht wer­de und dass des­halb je­der Bie­ter bei sei­nem An­ge­bot so lan­ge be­haf­tet blei­be, als nicht dem Hö­h­er­bie­ten­den der Zu­schlag er­teilt sei;
f.
wenn das Be­trei­bungs­amt den Be­trag der ein­zel­nen An­ge­bo­te be­schrän­ken will, die Be­stim­mung, dass je­des An­ge­bot das vor­her­ge­hen­de um einen be­stimm­ten Be­trag über­stei­gen müs­se;
g.
ei­ne Be­stim­mung über die Weg­be­din­gung der Ge­währspflicht.

2Das ent­spre­chend dem Aus­gan­ge all­fäl­li­ger Pro­zes­se oder Be­schwer­den be­rich­tig­te oder er­gänz­te Las­ten­ver­zeich­nis ist den Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen als An­hang bei­zu­fü­gen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 5. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 2900).