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Verordnung des Bundesgerichts über die Zwangsverwertung von Grundstücken

vom 23. April 1920 (Stand am 1. Januar 2012)

Art. 72

J. Aus­fall­for­de­rung

 

1Hat der Er­stei­ge­rer den Stei­ge­rungs­kauf nicht ge­hal­ten und ist an der neu­en Stei­ge­rung (Art. 63 hier­vor) ein ge­rin­ge­rer Er­lös er­zielt wor­den, so hat das Be­trei­bungs­amt die Aus­fall­for­de­rung zu­nächst in ih­rer Hö­he fest­zu­stel­len und, falls sie vom Schuld­ner der­sel­ben in­nert Frist nicht be­gli­chen wird, den bei der Ver­wer­tung des Grund­stückes zu Ver­lust ge­kom­me­nen be­trei­ben­den Gläu­bi­gern und Pfand­gläu­bi­gern An­zei­ge zu ma­chen mit der Auf­for­de­rung an sie, ein all­fäl­li­ges Be­geh­ren um Ver­wer­tung der For­de­rung ge­mä­ss den Ar­ti­keln 130 Zif­fer 1 und 131 SchKG in­nert der Frist von zehn Ta­gen an­zu­brin­gen. Wird kein sol­ches Be­geh­ren ge­stellt, so ist die For­de­rung an ei­ner ein­zi­gen öf­fent­li­chen Stei­ge­rung zu ver­kau­fen.1

2Hat der Schuld­ner der Aus­fall­for­de­rung für die Er­fül­lung der Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen Si­cher­hei­ten be­stellt, so sind die­se den­je­ni­gen Gläu­bi­gern, wel­che die For­de­rung zur Ein­trei­bung oder als Er­wer­ber über­nom­men ha­ben, oder dem Er­wer­ber zu über­ge­ben (Art. 170 Abs. 1 OR2).

3Muss auch die neue Stei­ge­rung we­gen Nicht­hal­tung des Kaufs wie­der­holt wer­den und ent­steht da­durch ein Mehr­ver­lust, so ist die­se Scha­den­er­satz­for­de­rung ge­gen den zwei­ten Er­stei­ge­rer in glei­cher Wei­se wie die ur­sprüng­li­che Aus­fall­for­de­rung zu ver­wer­ten.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 5. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 2900).
2 SR 220