Drucken
Artikel, Notizen und Markierungen werden geladen... Bitte um etwas Geduld.

Verordnung des Bundesgerichts über die Zwangsverwertung von Grundstücken

vom 23. April 1920 (Stand am 1. Januar 2012)

Art. 91

E. Miet- und Pacht­zin­se

I. Zin­sen­sper­re

 

1Ver­langt der be­trei­ben­de Pfand­gläu­bi­ger die Aus­deh­nung der Pfand­haft auf die Miet- und Pacht­zins­for­de­run­gen (Art. 806 ZGB2), so stellt das Be­trei­bungs­amt so­fort nach Emp­fang des Be­trei­bungs­be­geh­rens fest, ob und wel­che Miet- oder Pacht­ver­trä­ge auf dem Grund­stück be­ste­hen, und weist die Mie­ter oder Päch­ter un­ter Hin­weis auf die Ge­fahr der Dop­pel­zah­lung un­ver­züg­lich an, die von nun an fäl­lig wer­den­den Miet- und Pacht­zin­se an das Be­trei­bungs­amt zu be­zah­len.

2Die An­zei­ge ist auch wäh­rend der Be­trei­bungs­fe­ri­en so­wie wäh­rend ei­nes dem Schuld­ner oder dem Pfand­ei­gen­tü­mer ge­währ­ten Rechts­s­till­stan­des zu er­las­sen, so­fern der Zah­lungs­be­fehl schon vor Be­ginn der Fe­ri­en oder des Rechts­s­till­stan­des er­las­sen wor­den ist. Sie kann un­ter­blei­ben, wenn das Grund­stück schon ge­pfän­det ist (Art. 15 Abs. 1 Bst. b hier­vor), und ist nicht zu wie­der­ho­len, wenn ein neu­es Be­trei­bungs­be­geh­ren auf Pfand­ver­wer­tung ge­stellt oder das Grund­stück ge­pfän­det wird.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 5. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 2900).
2 SR 210