Verordnung
über die Zulassung von Personen und Fahrzeugen
zum Strassenverkehr
(Verkehrszulassungsverordnung,1 VZV)

vom 27. Oktober 1976 (Stand am 1. Januar 2022)

1 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 3. Juli 2002, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2002 3259).


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Art. 36 Fahrverbot und Verwarnung 153

1 Die Ver­wal­tungs­be­hör­de des Wohn­sitz­kan­tons hat Per­so­nen das Füh­ren von Mo­tor­fahr­zeu­gen, für die ein Füh­rer­aus­weis nicht er­for­der­lich ist, zu un­ter­sa­gen, wenn die­se in­fol­ge kör­per­li­cher oder geis­ti­ger Krank­hei­ten oder Ge­bre­chen, we­gen Trunk­sucht oder an­de­rer Süch­te oder aus an­de­ren Grün­den da­zu nicht ge­eig­net sind.154

2 Ein Fahr­ver­bot kann für min­des­tens einen Mo­nat an­ge­ord­net wer­den, wenn der Füh­rer durch Ver­let­zung von Ver­kehrs­re­geln den Ver­kehr schwer oder wie­der­holt ge­fähr­det oder an­de­re Ver­kehrs­teil­neh­mer wie­der­holt be­läs­tigt hat. Wird von ei­nem Fahr­ver­bot ab­ge­se­hen, kann der Fehl­ba­re ver­warnt wer­den.155

3 Ein Fahr­ver­bot von min­des­tens ei­nem Mo­nat muss ge­gen­über Per­so­nen ver­fügt wer­den, die ein Mo­tor­fahr­zeug, für das ein Füh­rer­aus­weis nicht er­for­der­lich ist:

a.156
mit ei­ner Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,40 mg/l oder mehr oder mit ei­ner Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,80 Pro­mil­le oder mehr ge­führt ha­ben;
b.
in fahr­un­fä­hi­gem Zu­stand we­gen Be­täu­bungs- oder Arz­nei­mit­te­lein­fluss ge­führt ha­ben;
c.157
ge­führt ha­ben und sich vor­sätz­lich ei­ner Blut­pro­be, ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be oder ei­ner Vor­un­ter­su­chung, die an­ge­ord­net wur­de oder mit de­ren An­ord­nung sie rech­nen muss­ten, oder ei­ner zu­sätz­li­chen ärzt­li­chen Un­ter­su­chung wi­der­setzt oder ent­zo­gen oder den Zweck die­ser Mass­nah­men ver­ei­telt ha­ben;
d.
zum Ge­brauch ent­wen­det ha­ben;
e.
trotz Fahr­ver­bo­tes ge­führt ha­ben;
f.
nach Ver­let­zung oder Tö­tung ei­nes Men­schen zur Flucht ver­wen­det ha­ben.158

4 Ei­ne Ver­war­nung kann ver­fügt wer­den, wenn die Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on 0,25 mg/l oder mehr, aber we­ni­ger als 0,40 mg/l oder wenn die Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on 0,50 Pro­mil­le oder mehr, aber we­ni­ger als 0,80 Pro­mil­le be­trägt.159

153 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. April 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 2853).

154 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­li 2002, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2002 3259).

155 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­li 2002, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2002 3259).

156 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2631).

157 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2631).

158 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. April 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 2853).

159 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. April 2004 (AS 2004 2853). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2631).

BGE

104 IB 179 () from 29. September 1978
Regeste: Beschränkte Fahrerlaubnis für Epileptiker; Art. 8 Abs. 3 VZV. 1. Voraussetzungen für die Zulassung eines Epileptikers zum Strassenverkehr (E. 1b). 2. Anforderungen an das ärztliche Eignungsgutachten gemäss Art. 8 Abs. 3 VZV (E. 2c). Überprüfung des Gutachtens in casu (E. 2e). Berücksichtigung privater Interessen (E. 2f). 3. Zulässigkeit räumlicher Begrenzungen der Fahrerlaubnis; Art. 26 VZV (E. 3). 4. Die Auflagen müssen im Dispositiv der Zulassungsverfügung aufgeführt werden (E. 4).

104 IB 190 () from 29. September 1978
Regeste: Fahrverbot für Motorfahrräder. Änderung des Fahrzeuges, damit eine höhere Geschwindigkeit gefahren werden kann. Art. 36 Abs. 3 lit. b VZV. Gesetzmässigkeit dieser Bestimmung. Insoweit Art. 36 Abs. 3 lit. b VZV einen obligatorischen Führerausweisentzug (oder ein obligatorisches Fahrverbot) vorsieht, beruht dieser Artikel nicht auf einer genügenden gesetzlichen Grundlage. Dieser Tatbestand kann aber eine Gefährdung des Strassenverkehrs darstellen und damit einen fakultativen Entzug oder ein fakultatives Verbot im Sinne von Art. 16 Abs. 2 SVG rechtfertigen.

105 IB 22 () from 16. Februar 1979
Regeste: Entzug des Motorfahrzeug-Führerausweises, Ergänzung durch den Entzug des Motorfahrrad-Führerausweises; Art. 34 der V über die Zulassung von Personen und Fahrzeugen zum Strassenverkehr vom 27. Oktober 1976 (VZV). Art. 34 VZV enthält - abweichend von der früheren Regelung des BRB vom 27. August 1969 - keine Grundlage dafür, den Entzug des Motorfahrzeug-Führerausweises durch den Entzug des Motorfahrrad-Führerausweises oder ein entsprechendes Fahrverbot zu ergänzen. Die Ergänzung ist nur zulässig, wenn nicht ein Warnungs-, sondern ein Sicherungsentzug in Frage steht.

128 II 187 () from 25. Februar 2002
Regeste: Art. 17 Abs. 1 lit. c SVG, Art. 3 Abs. 1 und Art. 37 Abs. 1 VZV; Entzug des Führerausweises, Rückfall. Die frühere Anordnung eines Motorfahrradausweisentzugs bzw. eines Fahrverbots für Motorfahrräder ohne Ausdehnung auf einen ordentlichen Führerausweis kann nicht Grundlage bilden für die Anordnung einer erhöhten Mindestentzugsdauer wegen Rückfalls (E. 1).

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