Verordnung
über die Zulassung von Personen und Fahrzeugen
zum Strassenverkehr
(Verkehrszulassungsverordnung,1 VZV)

1 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 3. Juli 2002, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2002 3259).


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Art. 71 Grundsätze

1 Fahr­zeu­g­aus­weis und Kon­troll­schil­der wer­den er­teilt, wenn:

a.253
die vor­ge­schrie­be­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung be­steht oder der Hal­ter nach Ar­ti­kel 73 Ab­satz 1 SVG von der Ver­si­che­rungs­pflicht be­freit ist;
b.254
das Fahr­zeug den Bau- und Aus­rüs­tungs­vor­schrif­ten ent­spricht und die für die Zu­las­sung er­for­der­li­chen An­ga­ben vor­lie­gen;
c.
das Fahr­zeug nach AStG255 ver­steu­ert oder von der Steu­er be­freit ist;
d.256
das im Aus­land her­ge­stell­te Fahr­zeug ver­an­lagt oder von der Zoll­ver­an­la­gung be­freit ist;
e.257
kein An­trag des Bun­des­amts für Zoll und Grenz­si­cher­heit (BA­ZG) auf Ver­wei­ge­rung der Er­tei­lung des Fahr­zeu­g­aus­wei­ses und des Kon­troll­schil­des ge­stützt auf Ar­ti­kel 14a des Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be­ge­set­zes vom 19. De­zem­ber 1997258 (SVAG) vor­liegt.259

1bis Das Ver­fah­ren zur Prü­fung der Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b rich­tet sich nach der VTS260.261

2 Für die Er­tei­lung von Ta­ges­aus­wei­sen und Kol­lek­tiv-Fahr­zeu­g­aus­wei­sen so­wie die Ab­ga­be von ent­spre­chen­den Kon­troll­schil­dern (Art. 20–26 VVV262) ist ei­ne Be­wil­li­gung der Zoll­be­hör­den nicht er­for­der­lich.

3 Für die pro­vi­so­ri­sche Zu­las­sung der Fahr­zeu­ge gel­ten die Ar­ti­kel 16–19 VVV.

4 Fahr­zeu­g­aus­wei­se sind, un­ter Vor­be­halt der Ab­ga­be ei­nes Du­pli­kats, stets im Ori­gi­nal mit­zu­füh­ren. Sie müs­sen bei land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­zeu­gen auf Fahr­ten zwi­schen dem Be­trieb und dem be­wirt­schaf­te­ten Ein­satz­ge­biet so­wie bei An­hän­gern der Feu­er­wehr und des Zi­vil­schut­zes auf Fahr­ten in­ner­halb des Ge­mein­de­ge­bie­tes nicht mit­ge­führt wer­den.263

253 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 der V vom 23. Fe­br. 2005 über die Fahr­zeu­ge des Bun­des und ih­re Füh­rer und Füh­re­rin­nen, in Kraft seit 1. März 2005 (AS 2005 1167).

254 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019321).

255 SR 641.51

256Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 35 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

257 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 7. März 2008 (AS 2008769). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. II 3 der Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be­ver­ord­nung vom 27. März 2024, in Kraft seit 1. Mai 2024 (AS 2024 150).

258 SR 641.81

259 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 der Au­to­mo­bil­steu­er­ver­ord­nung vom 20. Nov. 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 3058).

260SR 741.41

261 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019321).

262 SR 741.31

263 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019321).

BGE

150 I 120 (2C_79/2023) from 23. Februar 2024
Regeste: Art. 8, 27, 49 Abs. 1, 74, 82 Abs. 1, 89 Abs. 3 und 94 BV; Art. 106 Abs. 3 SVG; Art. 10-13 CO2-Gesetz; Art. 17f Abs. 2 lit. a CO2-Verordnung; Art. 10 und Anhang 4.1 EnEV; Art. 10 Abs. 2 lit. c, 18 Abs. 2, 24 Abs. 2 und 26 Abs. 2 des Genfer Gesetzes vom 28. Januar 2022 über Taxis und Transportfahrzeuge mit Chauffeur; schrittweise Verminderung von CO2-Emissionen, Voraussetzungen des Betriebs eines Transportunternehmens, Nachweis von Fahrten, Festlegung von Höchstfahrpreisen für Transportfahrzeuge mit Chauffeur. Zusammenfassung der Rechtsprechung zur Wirtschaftsfreiheit und zum Grundsatz des Vorrangs des Bundesrechts (E. 4). Eine kantonale Regelung, welche die Benutzung von Taxis und Transportfahrzeugen mit Chauffeur schrittweise nach deren Energieeffizienz einschränkt, fällt nicht unter die Zulassung von Fahrzeugen zum Strassenverkehr, sondern unter die Voraussetzungen der Ausübung eines bewilligungspflichtigen Berufs, wofür die Kantone zuständig sind. Diese Regelung verletzt weder den Grundsatz des Vorrangs des Bundesrechts noch die Wirtschaftsfreiheit (E. 5). Es stellt einen unverhältnismässigen Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit dar, die Erteilung der Bewilligung für den Betrieb eines Transportunternehmens vom Besitz eines Berufsausweises abhängig zu machen, zumal die Regelung primär darauf abzielt, dass die Unternehmen ihre Pflichten zur Einhaltung der sozialversicherungsrechtlichen Regelungen und jener zur Bekämpfung der Schwarzarbeit einhalten (E. 6). Von Transportfahrzeugen mit Chauffeur darf der Nachweis verlangt werden, dass sie ihre Fahrten nur auf Bestellung oder vorgängige Reservierung hin durchführen (E. 7). Die dem Regierungsrat eingeräumte Möglichkeit, im Falle der Feststellung von Missbrauch bei den praktizierten Preisen Höchstfahrpreise für Transportfahrzeuge mit Chauffeur festzulegen, obwohl solche Preise nach dem Gesetz vor der Fahrt zwischen Kunde und Chauffeur frei zu vereinbaren sind, verletzt die Wirtschaftsfreiheit (E. 8).

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