Bundesgesetz
über die Nutzbarmachung der Wasserkräfte
(Wasserrechtsgesetz, WRG)1

vom 22. Dezember 1916 (Stand am 1. Januar 2023)

1Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 13. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Mai 1997 (AS 1997 991; BBl 1995 IV 991).


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Art. 4970

1 Der Wass­er­zins darf bis En­de 2030 jähr­lich 110 Fran­ken pro Ki­lo­watt Brut­to­leis­tung nicht über­stei­gen. Da­von kann der Bund höchs­tens 1 Fran­ken pro Ki­lo­watt Brut­to­leis­tung zur Fi­nan­zie­rung der Aus­gleichs­bei­trä­ge an Kan­to­ne und Ge­mein­den nach Ar­ti­kel 22 Ab­sät­ze 3–5 be­zie­hen.71

1bis Der Bun­des­rat un­ter­brei­tet der Bun­des­ver­samm­lung recht­zei­tig einen Er­las­s­ent­wurf für die Fest­le­gung der Ma­xi­mal­hö­he des Wass­er­zin­ses für die Zeit nach dem 1. Ja­nu­ar 2031.72

2 Die auf Kon­zes­si­on be­ru­hen­den Was­ser­kraft­wer­ke und die von sol­chen Wer­ken er­zeug­te elek­tri­sche Ener­gie dür­fen nicht mit be­son­dern Steu­ern be­legt wer­den. Je­doch kann in Kan­to­nen, in de­nen der Ma­xi­mal­wass­er­zins ge­setz­lich auf we­ni­ger als den nach den eid­ge­nös­si­schen Vor­schrif­ten zu­läs­si­gen An­satz fest­ge­setzt ist, ei­ne be­son­de­re kan­to­na­le Steu­er er­ho­ben wer­den, die zu­sam­men mit dem ma­xi­ma­len Wass­er­zins nicht mehr als höchs­tens die­sen An­satz aus­macht.

3 Die Ge­büh­ren, Wass­er­zin­se und sons­ti­gen Ab­ga­ben sol­len für die nach an­dern Kan­to­nen aus­ge­führ­te elek­tri­sche Ener­gie nicht hö­her als für die im Kan­ton selbst ver­wen­de­te sein.

4 Was­ser­kraft­wer­ke, die bis zu 1 Me­ga­watt Brut­to­leis­tung er­brin­gen, sind von der Zah­lung ei­nes Wass­er­zin­ses be­freit. Bei Leis­tun­gen zwi­schen 1 und 2 Me­ga­watt ist höchs­tens ein li­nea­rer An­stieg bis zum Ma­xi­mum nach Ab­satz 1 zu­läs­sig.

70Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 13. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Mai 1997 (AS 1997 991; BBl 1995 IV 991).

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 1. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 729; BBl 2021 1314, 1316).

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 18. Ju­ni 2010 (AS 2010 5061; BBl 2009 12291255, 2010 351). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 1. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 729; BBl 2021 1314, 1316).

BGE

126 II 171 () from 13. April 2000
Regeste: Art. 43 Abs. 1, 49 Abs. 1, 71 Abs. 1 und 74 Abs. 3bis WRG; Erhöhung des in der Konzessionsurkunde festgesetzten Wasserzinses auf den bundesrechtlichen Höchstansatz. Das Bundesgericht beurteilt Streitigkeiten über die Erhöhung des Wasserzinses grundsätzlich im Verfahren der Verwaltungsgerichtsbeschwerde (E. 1). Der Wasserzins ist in der Konzession festzusetzen und gehört zu den wohlerworbenen Rechten (E. 3). Das verleihende Gemeinwesen kann sich die spätere Erhöhung des Zinses allerdings in der Konzession vorbehalten (E. 4a und b). Wie ein Vorbehalt der künftigen Gesetzgebung zu verstehen ist, lässt sich nicht allgemein sagen. Angesichts der vertragsähnlichen Natur der Konzession kommt es darauf an, wie der Vorbehalt von den Beteiligten verstanden wurde. Grundsätze für Ermittlung des massgeblichen Parteiwillens, Kognition des Bundesgerichts. Die Auslegung im konkreten Fall ergibt, dass die Anpassung an das bundesrechtliche Zinsmaximum (Art. 49 Abs. 1 WRG) zulässig ist (E. 4c).

128 II 112 () from 17. Januar 2002
Regeste: Art. 76 Abs. 4 BV; Art. 49 Abs. 1 und 2 WRG; Gesetzmässigkeit der besonderen Wasserkraftsteuer des Kantons Wallis; allfällige wohlerworbene Rechte des Konzessionärs Obwohl die der besonderen Steuer zu Grunde liegende Bestimmung des kantonalen Rechts weder das Objekt der Besteuerung noch die Bemessungsgrundlage dieser Steuer unmittelbar festlegt, genügt sie als gesetzliche Grundlage. Die entsprechenden Parameter lassen sich leicht aus anderen Bestimmungen des kantonalen Gesetzes ableiten, deren systematische, historische und teleologische Auslegung in diesem Punkt übereinstimmt (E. 5 und 6). Zur Bestimmung des Satzes der besonderen Steuer darf das kantonale Gesetz zulässigerweise auf den bundesrechtlich vorgesehenen Maximalsatz verweisen (E. 7-9). Rechtsnatur der besonderen Wasserkraftsteuer im Verhältnis zum Wasserzins; Tragweite allfälliger wohlerworbener Rechte des Konzessionärs (abgeleitet aus dem Grundsatz von Treu und Glauben und aus der Eigentumsgarantie) im Falle einer Erhöhung der besonderen Steuer (E. 10).

129 II 114 () from 10. Oktober 2002
Regeste: Art. 49 Abs. 1 Satz 3 des Bundesgesetzes vom 22. Dezember 1916 über die Nutzbarmachung der Wasserkräfte (WRG); Änderung des Wasserzinses; notwendige Abstimmung im internationalen Verhältnis. Was ist unter "notwendiger Abstimmung" gemäss Art. 49 Abs. 1 Satz 3 WRG zu verstehen? Auslegung dieser Bestimmung nach dem Wortlaut (insbesondere des französischen und italienischen Textes), der Entstehungsgeschichte (E. 3) sowie aufgrund der gewohnheits- und völkerrechtlichen Verpflichtungen betreffend die Wassernutzung am Hochrhein (E. 4). Die Wasserzinse für das Kraftwerk Reckingen AG können grundsätzlich nur im Einvernehmen mit dem Land Baden-Württemberg erhöht werden. Gutheissung der Beschwerde.

130 II 18 () from 24. November 2003
Regeste: Dauer einer Konzession zur Nutzung der Wasserkraft; Art. 4, 39 und 58 WRG. Tragweite der kantonalen Genehmigung einer von einer Gemeinde erteilten Konzession; Überprüfung der vereinbarten Konzessionsdauer in dem vom Bundesrecht vorgegebenen Rahmen (E. 3).

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