Bundesgesetz
über den zivilen Ersatzdienst
(Zivildienstgesetz, ZDG)

vom 6. Oktober 1995 (Stand am 1. Januar 2020)


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Art. 73 Zivildienstversäumnis

1 Wer oh­ne die Ab­sicht, den Zi­vil­dienst zu ver­wei­gern, ei­ne Zi­vil­dienst­leis­tung, zu der er auf­ge­bo­ten ist, nicht an­tritt, sei­nen Ein­satz­be­trieb oh­ne Er­laub­nis ver­lässt oder nach ei­ner recht­mäs­si­gen Ab­we­sen­heit nicht zu ihm zu­rück­kehrt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft.123

2 Wer ei­ne aus­ser­or­dent­li­che Zi­vil­dienst­leis­tung ver­säumt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.124

3 In leich­ten Fäl­len er­folgt dis­zi­pli­na­ri­sche Be­stra­fung.

4 Nimmt die fehl­ba­re Per­son nach­träg­lich aus ei­ge­nem An­trieb die Ar­beit auf, so kann das Ge­richt die Stra­fe mil­dern.125

5 Die fehl­ba­re Per­son bleibt un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 75 straf­los, wenn sie we­gen Ar­beits­un­fä­hig­keit vor­zei­tig aus dem Zi­vil­dienst ent­las­sen wird und die Ar­beits­un­fä­hig­keit be­reits im Zeit­punkt der Tat be­stan­den hat.

123 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3389; BBl 19991979).

124 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3389; BBl 19991979).

125 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1883; BBl 2014 6741).

BGE

124 IV 170 () from 20. Mai 1998
Regeste: Art. 268 Ziff. 1 BStP. Nichtigkeitsbeschwerde gegen einen Rückweisungsentscheid. Ein letztinstanzlicher kantonaler Entscheid, durch den der Angeklagte abweichend vom erstinstanzlichen Urteil schuldig gesprochen und die Sache zur Festsetzung des Strafmasses an die erste Instanz zurückgewiesen wird, kann mit der eidgenössischen Nichtigkeitsbeschwerde angefochten werden (E. 1; Bestätigung der Rechtsprechung). Nichtbefolgen von Aufgeboten zum Zivilschutz (Art. 66 Abs. 1 lit. a ZSG). Bei dieser Straftat können die Beweggründe und Absichten des Dienstpflichtigen (Verweigerung, Versäumnis usw.) und eine allfällige nachträglich festgestellte Dienstuntauglichkeit nur im Rahmen der Strafzumessung berücksichtigt werden (E. 2).

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