Zollgesetz
(ZG)

vom 18. März 2005 (Stand am 1. September 2022)


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Art. 70 Zollschuldnerin und Zollschuldner

1 Die Zoll­schuld­ne­rin oder der Zoll­schuld­ner muss die Zoll­schuld be­zah­len oder, wenn dies vom BA­ZG ver­langt wird, si­cher­stel­len.

2 Zoll­schuld­ne­rin oder Zoll­schuld­ner ist:

a.
die Per­son, die Wa­ren über die Zoll­gren­ze bringt oder brin­gen lässt;
b.
die Per­son, die zur Zollan­mel­dung ver­pflich­tet oder da­mit be­auf­tragt ist;
c.
die Per­son, auf de­ren Rech­nung die Wa­ren ein- oder aus­ge­führt wer­den;
d.22

3 Die Zoll­schuld­ne­rin­nen und Zoll­schuld­ner haf­ten für die Zoll­schuld so­li­da­risch. Der Rück­griff un­ter ih­nen rich­tet sich nach dem Ob­li­ga­tio­nen­recht23.

4 Nicht so­li­da­risch haf­ten Per­so­nen, die ge­werbs­mäs­sig Zollan­mel­dun­gen aus­stel­len, so­fern die Zoll­schuld:

a.
im zen­tra­li­sier­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­ren des BA­ZG (ZAZ) über das Kon­to des Im­por­teurs be­zahlt wird; oder
b.
aus dem Er­lass ei­ner Nach­be­zugs­ver­fü­gung nach dem Bun­des­ge­setz vom 22. März 197424 über das Ver­wal­tungs­straf­recht (VStrR) her­vor­ge­gan­gen ist und die Per­son, wel­che die Zollan­mel­dung ge­werbs­mäs­sig aus­ge­stellt hat, an der Wi­der­hand­lung ge­gen die Ver­wal­tungs­ge­setz­ge­bung des Bun­des kein Ver­schul­den trifft; bei nicht schwer­wie­gen­den Wi­der­hand­lun­gen kann der Be­trag der so­li­da­ri­schen Haf­tung ver­rin­gert wer­den.

4bis Eben­falls nicht so­li­da­risch haf­ten Trans­port­un­ter­neh­men und ih­re An­ge­stell­ten, wenn das be­trof­fe­ne Trans­port­un­ter­neh­men nicht mit der Zollan­mel­dung be­auf­tragt wor­den ist und die oder der zu­stän­di­ge An­ge­stell­te nicht in der La­ge ist zu er­ken­nen, ob die Wa­re rich­tig an­ge­mel­det wor­den ist, weil:

a.
sie oder er Ein­sicht we­der in die Be­gleit­pa­pie­re noch in die La­dung neh­men konn­te; oder
b.
die Wa­re zu Un­recht zum Kon­tin­gent­s­zol­lan­satz ver­an­lagt wur­de oder auf der Wa­re zu Un­recht ei­ne Zoll­prä­fe­renz oder ei­ne Zoll­be­güns­ti­gung ge­währt wur­de.25

5 Die Zoll­schuld geht auf die Er­ben der Zoll­schuld­ne­rin oder des Zoll­schuld­ners über, auch wenn sie zur Zeit des To­des noch nicht fest­ge­stellt war. Die Er­ben haf­ten so­li­da­risch für die Zoll­schuld der ver­stor­be­nen Per­son bis zur Hö­he ih­rer Erb­tei­le, ein­sch­liess­lich der Vor­emp­fän­ge.

6 Wer ein Un­ter­neh­men mit Ak­ti­ven und Pas­si­ven über­nimmt, tritt in die zoll­schuld­ne­ri­schen Rech­te und Pflich­ten des Un­ter­neh­mens ein. Die bis­he­ri­ge Zoll­schuld­ne­rin oder der bis­he­ri­ge Zoll­schuld­ner haf­tet mit der oder dem neu­en wäh­rend zwei Jah­ren ab der Mit­tei­lung oder Aus­kün­dung der Über­nah­me so­li­da­risch für die Zoll­schul­den, die vor der Über­nah­me ent­stan­den sind.

22 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. März 2016, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2429; BBl 2015 2883).

23 SR 220

24 SR 313.0

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2429; BBl 2015 2883).

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