Schweizerisches Zivilgesetzbuch

vom 10. Dezember 1907 (Stand am 1. Juli 2020)


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Art. 86a

2. Auf An­trag des Stif­ters oder auf Grund sei­ner Ver­fü­gung von To­des we­gen

 

1Die zu­stän­di­ge Bun­des- oder Kan­tons­be­hör­de än­dert den Zweck ei­ner Stif­tung auf An­trag des Stif­ters oder auf Grund von des­sen Ver­fü­gung von To­des we­gen, wenn in der Stif­tungs­ur­kun­de ei­ne Zweck­än­de­rung vor­be­hal­ten wor­den ist und seit der Er­rich­tung der Stif­tung oder seit der letz­ten vom Stif­ter ver­lang­ten Än­de­rung min­des­tens zehn Jah­re ver­stri­chen sind.

2Ver­folgt die Stif­tung einen öf­fent­li­chen oder ge­mein­nüt­zi­gen Zweck nach Ar­ti­kel 56 Buch­sta­be g des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 19902 über die di­rek­te Bun­des­steu­er, so muss der ge­än­der­te Zweck eben­falls öf­fent­lich oder ge­mein­nüt­zig sein.

3Das Recht auf Än­de­rung des Stif­tungs­zwecks ist un­ver­erb­lich und un­über­trag­bar. Ist der Stif­ter ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son, so er­lischt die­ses Recht spä­tes­tens 20 Jah­re nach der Er­rich­tung der Stif­tung.

4Ha­ben meh­re­re Per­so­nen die Stif­tung er­rich­tet, so kön­nen sie die Än­de­rung des Stif­tungs­zwecks nur ge­mein­sam ver­lan­gen.

5Die Be­hör­de, wel­che die Ver­fü­gung von To­des we­gen er­öff­net, teilt der zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­de die An­ord­nung zur Än­de­rung des Stif­tungs­zwecks mit.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 2004 (Stif­tungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 4545; BBl 2003 8153 8191).
2 SR 642.11

 

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