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Schweizerisches Zivilgesetzbuch

vom 10. Dezember 1907 (Stand am 1. Juli 2022)

Art. 301363

B. In­halt

I. Im All­ge­mei­nen

 

1 Die El­tern lei­ten im Blick auf das Wohl des Kin­des sei­ne Pfle­ge und Er­zie­hung und tref­fen un­ter Vor­be­halt sei­ner ei­ge­nen Hand­lungs­fä­hig­keit die nö­ti­gen Ent­schei­dun­gen.

1bis Der El­tern­teil, der das Kind be­treut, kann al­lein ent­schei­den, wenn:

1.
die An­ge­le­gen­heit all­täg­lich oder dring­lich ist;
2.
der an­de­re El­tern­teil nicht mit ver­nünf­ti­gem Auf­wand zu er­rei­chen ist.364

2 Das Kind schul­det den El­tern Ge­hor­sam; die El­tern ge­wäh­ren dem Kind die sei­ner Rei­fe ent­spre­chen­de Frei­heit der Le­bens­ge­stal­tung und neh­men in wich­ti­gen An­ge­le­gen­hei­ten, so­weit tun­lich, auf sei­ne Mei­nung Rück­sicht.

3 Das Kind darf oh­ne Ein­wil­li­gung der El­tern die häus­li­che Ge­mein­schaft nicht ver­las­sen; es darf ih­nen auch nicht wi­der­recht­lich ent­zo­gen wer­den.

4 Die El­tern ge­ben dem Kind den Vor­na­men.

363Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 25. Ju­ni 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1978 (AS 1977 237; BBl 1974 II 1).

364 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2013 (El­ter­li­che Sor­ge), in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 357; BBl 2011 9077).