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Schweizerisches Zivilgesetzbuch

vom 10. Dezember 1907 (Stand am 1. Juli 2022)

Art. 649b526

9. Aus­schluss aus der Ge­mein­schaft

a. Mit­ei­gen­tü­mer

 

1 Der Mit­ei­gen­tü­mer kann durch ge­richt­li­ches Ur­teil aus der Ge­mein­schaft aus­ge­schlos­sen wer­den, wenn durch sein Ver­hal­ten oder das Ver­hal­ten von Per­so­nen, de­nen er den Ge­brauch der Sa­che über­las­sen oder für die er ein­zu­ste­hen hat, Ver­pflich­tun­gen ge­gen­über al­len oder ein­zel­nen Mit­be­rech­tig­ten so schwer ver­letzt wer­den, dass die­sen die Fort­set­zung der Ge­mein­schaft nicht zu­ge­mu­tet wer­den kann.

2 Um­fasst die Ge­mein­schaft nur zwei Mit­ei­gen­tü­mer, so steht je­dem das Kla­ge­recht zu; im üb­ri­gen be­darf es zur Kla­ge, wenn nichts an­de­res ver­ein­bart ist, der Er­mäch­ti­gung durch einen Mehr­heits­be­schluss al­ler Mit­ei­gen­tü­mer mit Aus­nah­me des Be­klag­ten.

3 Er­kennt das Ge­richt auf Aus­schluss des Be­klag­ten, so ver­ur­teilt es ihn zur Ver­äus­se­rung sei­nes An­teils und ord­net für den Fall, dass der An­teil nicht bin­nen der an­ge­setz­ten Frist ver­äus­sert wird, des­sen öf­fent­li­che Ver­stei­ge­rung nach den Vor­schrif­ten über die Zwangs­ver­wer­tung von Grund­stücken an un­ter Aus­schluss der Be­stim­mun­gen über die Auf­lö­sung des Mit­ei­gen­tums­ver­hält­nis­ses.

526Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 1963, in Kraft seit 1. Jan. 1965 (AS 1964 993; BBl 1962 II 1461).