Schweizerisches Zivilgesetzbuch

vom 10. Dezember 1907 (Stand am 1. Juli 2022)


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Art. 821

2. Til­gung der Schuld und des Pfand­rech­tes

 

1 Wird die Bo­den­ver­bes­se­rung oh­ne staat­li­che Sub­ven­ti­on durch­ge­führt, so ist die Pfand­schuld durch An­nui­tä­ten von we­nigs­tens 5 Pro­zent der ein­ge­tra­ge­nen Pfand­sum­me zu til­gen.

2 Das Pfand­recht er­lischt für die For­de­rung und für je­de An­nui­tät nach Ab­lauf von drei Jah­ren seit Ein­tritt der Fäl­lig­keit, und es rücken die nach­fol­gen­den Pfand­gläu­bi­ger nach.

BGE

85 II 197 () from 5. März 1959
Regeste: Durch gesetzliches Vorzugspfandrecht gesicherte Darlehen der Schweizerischen Hotel-Treuhand-Gesellschaft (SHTG) an Hoteleigentümer. Kollokationsstreit über den Umfang des Pfandrechts. Art. 74 ff. HSchG von 1944, Art. 65 ff. HSchG von 1955. 1. Streitwert (Erw. 1). 2. Ob die Darlehensgewährung durch den Verwaltungsrat der SHTG den Verhältnissen angemessen war, haben die Gerichte nicht nachzuprüfen (Erw. 2). 3. Wann liegt ein Darlehen im Sinne der Hotelschutzgesetzgebung vor? (Erw. 3). 4. Die Weiterführung des Darlehensverhältnisses mit einem neuen Hoteleigentümer steht im Ermessen der SHTG (Erw. 4). 5. Die SHTG kann während der Tilgungsfrist die Abzahlungspflicht einstellen und einzelne Abzahlungen stunden, ohne das gesetzliche Pfandrecht vor Ablauf jener Frist einzubüssen. Art. 821 Abs. 2 ZGB ist auf Hoteldarlehen nicht entsprechend anwendbar (Erw. 5). 6. Für Zinsen besteht das gesetzliche Pfandrecht der SHTG in dem durch Art. 818 ZGB gezogenen Rahmen (Erw. 6).

 

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