Swiss Civil Code


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Art. 448

F. Ob­lig­a­tions to co­oper­ate and ad­min­is­trat­ive as­sist­ance

 

1 The per­sons par­ti­cip­at­ing in the pro­ceed­ings and third parties are ob­liged to co­oper­ate in the en­quir­ies in­to the cir­cum­stances. The adult pro­tec­tion au­thor­ity shall make the ar­range­ments re­quired to safe­guard le­git­im­ate in­terests. If ne­ces­sary, it shall or­der the en­force­ment of the duty to co­oper­ate.

2 Doc­tors, dent­ists, phar­macists, mid­wives and birth as­sist­ants, chiro­pract­ors and psy­cho­lo­gists and their aux­il­i­ary per­son­nel are only ob­liged to co­oper­ate if the per­son en­titled to con­fid­en­ti­al­ity has au­thor­ised them to do so or if a su­per­i­or au­thor­ity or the su­per­vis­ory au­thor­ity has re­lieved them of the ob­lig­a­tion of pro­fes­sion­al con­fid­en­ti­al­ity at their own re­quest or at the re­quest of the adult pro­tec­tion au­thor­ity.473

3 Mem­bers of the clergy, law­yers, de­fence agents, me­di­at­ors and former wel­fare depu­ties ap­poin­ted in the case are not sub­ject to the ob­lig­a­tion to co­oper­ate.

4 Ad­min­is­trat­ive au­thor­it­ies and courts shall hand over the re­quired files, draw up re­ports and provide in­form­a­tion un­less le­git­im­ate in­terests re­quire oth­er­wise.

473Amended by No I of the FA of 15 Dec. 2017 (Child Pro­tec­tion), in force since 1 Jan. 2019 (AS 2018 2947; BBl 2015 3431).

BGE

135 III 198 (5A_594/2008) from 2. Dezember 2008
Regeste: Haftung der vormundschaftlichen Organe (Art. 426 ff. ZGB). Die Haftungsansprüche, die der Alleinerbe eines verstorbenen Verbeiständeten wegen ungenügender Beaufsichtigung des Beistands gegen die Mitglieder der Vormundschaftsbehörde geltend macht, beurteilen sich nach den Art. 426 ff. ZGB, wobei die für die Geschäftsherrenhaftung (Art. 55 OR) geltenden Sorgfaltsgrundsätze heranzuziehen sind (E. 2.2 und 2.3). Frist für die Erstellung des Inventars bei Übernahme der Beistandschaft (Art. 398 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 367 Abs. 3 ZGB; E. 6.1). Eine Vormundschaftsbehörde, die den Beistand erst mehr als drei Monate nach Eintritt der Rechtskraft der Anordnung der Beistandschaft schriftlich auf das Fehlen des Eröffnungsinventars aufmerksam macht, verletzt die sie treffenden Sorgfaltspflichten in krasser Weise (E. 6.2). Adäquater Kausalzusammenhang zwischen der fehlerhaften Beaufsichtigung des Beistands und dem darin bestehenden Schaden, dass der Beistand den Erlös aus dem von ihm vollzogenen Verkauf einer Liegenschaft des Verbeiständeten, dem die Vormundschaftsbehörde noch vor Erstellung des Eröffnungsinventars zugestimmt hatte, teilweise zu eigenem Nutzen verbraucht hat (E. 8).

 

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