Schweizerisches Zivilgesetzbuch


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Art. 286a358

2. Man­ko­fäl­le

 

1 Wur­de in ei­nem ge­neh­mig­ten Un­ter­halts­ver­trag oder in ei­nem Ent­scheid fest­ge­stellt, dass kein Un­ter­halts­bei­trag fest­ge­legt wer­den konn­te, der den ge­büh­ren­den Un­ter­halt des Kin­des deckt, und ha­ben sich seit­her die Ver­hält­nis­se des un­ter­halts­pflich­ti­gen El­tern­teils aus­ser­or­dent­lich ver­bes­sert, so hat das Kind An­spruch dar­auf, dass die­ser El­tern­teil die­je­ni­gen Be­trä­ge zahlt, die wäh­rend der letz­ten fünf Jah­re, in de­nen der Un­ter­halts­bei­trag ge­schul­det war, zur De­ckung des ge­büh­ren­den Un­ter­halts fehl­ten.

2 Der An­spruch muss in­ner­halb ei­nes Jah­res seit Kennt­nis der aus­ser­or­dent­li­chen Ver­bes­se­rung gel­tend ge­macht wer­den.

3 Die­ser An­spruch geht mit al­len Rech­ten auf den an­de­ren El­tern­teil oder auf das Ge­mein­we­sen über, so­weit die­ser El­tern­teil oder das Ge­mein­we­sen für den feh­len­den An­teil des ge­büh­ren­den Un­ter­halts auf­ge­kom­men ist.

358 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. März 2015 (Kin­des­un­ter­halt), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 4299; BBl 2014529).

BGE

144 III 502 (5A_553/2018, 5A_554/2018) from 2. Oktober 2018
Regeste: Art. 276, 276a und 285 ZGB; Kindesunterhalt; Berechnung des Existenzminimums des mit einem Partner in gemeinsamem Haushalt lebenden Unterhaltsschuldners. Das Existenzminimum umfasst die Hälfte des Ehepaaransatzes und die üblichen betreibungsrechtlichen Zuschläge, soweit sie für den Unterhaltsschuldner allein massgeblich sind, namentlich seinen Wohnkostenanteil, seine unumgänglichen Berufsauslagen sowie seine Krankenkassenprämie (E. 6.2-6.8; Fortsetzung der bisherigen Rechtsprechung für das neue Kindesunterhaltsrecht).

 

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