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Schweizerisches Zivilgesetzbuch

Art. 311418

IV. Ent­zie­hung der el­ter­li­chen Sor­ge

1. Von Am­tes we­gen

 

1 Sind an­de­re Kin­des­schutz­mass­nah­men er­folg­los ge­blie­ben oder er­schei­nen sie von vorn­her­ein als un­ge­nü­gend, so ent­zieht die Kin­des­schutz­be­hör­de die el­ter­li­che Sor­ge:419

1.420
wenn die El­tern we­gen Un­er­fah­ren­heit, Krank­heit, Ge­bre­chen, Ab­we­sen­heit, Ge­walt­tä­tig­keit oder ähn­li­chen Grün­den aus­ser­stan­de sind, die el­ter­li­che Sor­ge pflicht­ge­mä­ss aus­zuü­ben;
2.
wenn die El­tern sich um das Kind nicht ernst­lich ge­küm­mert oder ih­re Pflich­ten ge­gen­über dem Kin­de gröb­lich ver­letzt ha­ben.

2 Wird bei­den El­tern die Sor­ge ent­zo­gen, so er­hal­ten die Kin­der einen Vor­mund.

3 Die Ent­zie­hung ist, wenn nicht aus­drück­lich das Ge­gen­teil an­ge­ord­net wird, ge­gen­über al­len, auch den spä­ter ge­bo­re­nen Kin­dern wirk­sam.

418Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 25. Ju­ni 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1978 (AS 1977 237; BBl 1974 II 1).

419 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).

420 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2013 (El­ter­li­che Sor­ge), in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 357; BBl 2011 9077).