Schweizerisches Zivilgesetzbuch


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Art. 820

VIII. Pfand­recht bei Bo­den­ver­bes­se­run­gen

1. Vor­rang

 

1 Wird ein länd­li­ches Grund­stück durch ei­ne Bo­den­ver­bes­se­rung, die un­ter Mit­wir­kung öf­fent­li­cher Be­hör­den zur Durch­füh­rung ge­langt, im Wer­te er­höht, so kann der Ei­gen­tü­mer für sei­nen Kos­ten­an­teil zur Si­che­rung sei­nes Gläu­bi­gers ein Pfand­recht in das Grund­buch ein­tra­gen las­sen, das al­len an­dern ein­ge­tra­ge­nen Be­las­tun­gen vor­geht.

2 Wird ei­ne sol­che Bo­den­ver­bes­se­rung oh­ne staat­li­che Sub­ven­ti­on durch­ge­führt, so kann der Ei­gen­tü­mer die­ses Pfand­recht für höchs­tens zwei Drit­tei­le sei­nes Kos­ten­an­tei­les ein­tra­gen las­sen.

BGE

85 II 197 () from 5. März 1959
Regeste: Durch gesetzliches Vorzugspfandrecht gesicherte Darlehen der Schweizerischen Hotel-Treuhand-Gesellschaft (SHTG) an Hoteleigentümer. Kollokationsstreit über den Umfang des Pfandrechts. Art. 74 ff. HSchG von 1944, Art. 65 ff. HSchG von 1955. 1. Streitwert (Erw. 1). 2. Ob die Darlehensgewährung durch den Verwaltungsrat der SHTG den Verhältnissen angemessen war, haben die Gerichte nicht nachzuprüfen (Erw. 2). 3. Wann liegt ein Darlehen im Sinne der Hotelschutzgesetzgebung vor? (Erw. 3). 4. Die Weiterführung des Darlehensverhältnisses mit einem neuen Hoteleigentümer steht im Ermessen der SHTG (Erw. 4). 5. Die SHTG kann während der Tilgungsfrist die Abzahlungspflicht einstellen und einzelne Abzahlungen stunden, ohne das gesetzliche Pfandrecht vor Ablauf jener Frist einzubüssen. Art. 821 Abs. 2 ZGB ist auf Hoteldarlehen nicht entsprechend anwendbar (Erw. 5). 6. Für Zinsen besteht das gesetzliche Pfandrecht der SHTG in dem durch Art. 818 ZGB gezogenen Rahmen (Erw. 6).

 

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