Swiss Civil Code


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Art. 28b33

b. Vi­ol­ence, threats or har­ass­ment

 

1 To ob­tain pro­tec­tion from vi­ol­ence, threats or har­ass­ment, the ap­plic­ant may re­quest the court in par­tic­u­lar to or­der the of­fend­ing party to re­frain from:

1.
ap­proach­ing the ap­plic­ant or from en­ter­ing a defined area around the ap­plic­ant’s dwell­ing;
2.
fre­quent­ing spe­cified loc­a­tions, not­ably par­tic­u­lar streets, squares or dis­tricts;
3.
from mak­ing con­tact with the ap­plic­ant, es­pe­cially by tele­phone, in writ­ing or elec­tron­ic­ally, or from har­ass­ing the ap­plic­ant in any oth­er way.

2 If the ap­plic­ant lives in the same dwell­ing as the of­fend­ing party, the ap­plic­ant may ask the court to or­der the of­fend­ing party to leave the dwell­ing for a spe­cified peri­od. This peri­od may be ex­ten­ded on one oc­ca­sion for good cause.

3 Where jus­ti­fied by the cir­cum­stances, the court may:

1.
re­quire the ap­plic­ant to pay reas­on­able com­pens­a­tion for his or her ex­clus­ive use of the dwell­ing; or
2.
with the land­lord’s con­sent, trans­fer the rights and ob­lig­a­tions un­der the lease to the ap­plic­ant alone.

3bis It shall give no­tice of its de­cision to the com­pet­ent child and adult pro­tec­tion au­thor­it­ies, the com­pet­ent can­ton­al au­thor­ity un­der para­graph 4 and oth­er au­thor­it­ies and third parties, provided this ap­pears ne­ces­sary in or­der to ful­fil its re­spons­ib­il­it­ies or for the pro­tec­tion of the ap­plic­ant, or en­ables the de­cision to be en­forced.34

4 The can­tons shall des­ig­nate an au­thor­ity which in ur­gent cases may or­der the im­me­di­ate ex­pul­sion of the of­fend­ing party from the joint dwell­ing and shall en­act rules gov­ern­ing the pro­ced­ure.

33 In­ser­ted by No I of the FA of 16 Dec. 1983 (AS 1984 778; BBl 1982 II 636). Amended by No I of the FA of 23 June 2006 (Pro­tec­tion of the Per­son­al­ity against Vi­ol­ence, Threats and Har­ass­ment), in force since 1 Ju­ly 2007 (AS2007 137; BBl 2005 68716897).

34 In­ser­ted by No I 1 of the FA of 14 Dec. 2018 on Im­prov­ing the Pro­tec­tion giv­en to Vic­tims of Vi­ol­ence, in force since 1 Ju­ly 2020 (AS 2019 2273; BBl 2017 7307).

BGE

126 III 161 () from 23. Dezember 1999
Regeste: Art. 28 ff. ZGB, 49 und 60 OR; Verantwortlichkeit einer Druckerei für Persönlichkeitsverletzung in einer von ihr gedruckten Zeitung. Eine Klage zum Schutz der Persönlichkeit und eine Genugtuungsklage gelten auch dann als gleichzeitig im Sinn von Art. 28b Abs. 2 ZGB erhoben, wenn zunächst am Wohnsitz des Klägers Genugtuungsansprüche erhoben werden und erst später - sofern dies nach kantonalem Prozessrecht überhaupt möglich ist - auf Schutz der Persönlichkeit geklagt wird (E. 2). Bei einer Pressekampagne beginnt die einjährige Verjährungsfrist gemäss Art. 60 Abs. 1 OR solange nicht zu laufen, bis das Ende der persönlichkeitsverletzenden Publikationen erkennbar ist (E. 3). Die Klagen zum Schutz auf Persönlichkeit gemäss Art. 28a Abs. 1 und 2 ZGB können gegen Personen erhoben werden, die an der Persönlichkeitsverletzung mitgewirkt haben, ohne dass ein Verschulden vorausgesetzt wäre (E. 5a). Allerdings ist das Vorliegen eines Verschuldens für die Zusprechung von Genugtuung in den Fällen erforderlich, in denen ein Verschulden für die Zusprechung von Schadenersatz verlangt wird (E. 5b/aa; Präzisierung der Rechtsprechung). Konkretisierung der Sorgfalt, die von einer Druckerei zu verlangen ist (E. 5b/bb und cc).

134 I 140 (1C_407/2007, 1C_409/2007) from 31. Januar 2008
Regeste: Art. 82 ff. BGG; Art. 5 und 6 EMRK; Art. 9, Art. 10 Abs. 2, Art. 29 Abs. 1 und 2, Art. 31 und 32 BV; § 5, 6, 9 und 11 GSG/ZH; Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten; Schutzmassnahmen gegen häusliche Gewalt nach dem zürcherischen Gewaltschutzgesetz. Zur Überprüfung von Massnahmen, die gestützt auf das zürcherische Gewaltschutzgesetz ergangen sind, ist die Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten gegeben (E. 2). Die im vorliegenden Fall auferlegten Gewaltschutzmassnahmen (Rayon- und Kontaktverbot) fallen weder unter den Begriff der Freiheitsentziehung im Sinne von Art. 5 EMRK und Art. 31 BV (E. 3) noch unter den Begriff der strafrechtlichen Anklage im Sinne von Art. 6 EMRK (E. 4). Mit der Auferlegung von Gewaltschutzmassnahmen besteht die Möglichkeit der Gefährdung des durch das Zivil- und Strafrecht geschützten "guten Rufs". Der gute Ruf stellt ein "civil right" dar und fällt daher in den Schutzbereich von Art. 6 Ziff. 1 EMRK (E. 5.2). § 9 Abs. 3 GSG/ZH geht über den bundes- und konventionsrechtlichen Anspruch auf rechtliches Gehör hinaus und garantiert das Recht des Gesuchsgegners, nach Möglichkeit mündlich angehört zu werden. Im vorliegenden Fall wurde die Gehörsverletzung geheilt (E. 5.3-5.5). § 9 Abs. 4 GSG/ZH garantiert keinen über Art. 29 Abs. 2 BV hinausgehenden absoluten Anspruch auf Beweisabnahme (E. 5.6 und 5.7). Das angeordnete Rayonverbot stellt keine unverhältnismässige Einschränkung der persönlichen Freiheit des Beschwerdeführers dar (E. 6).

141 IV 437 (6B_492/2015) from 2. Dezember 2015
Regeste: Art. 181 StGB; Nötigung durch Stalking. Belästigt der Täter das Opfer vielfach und über längere Dauer, ist mit der Zeit jede einzelne Handlung geeignet, die Handlungsfreiheit des Opfers derart einzuschränken, dass ihr eine mit Gewalt oder Drohung vergleichbare Zwangswirkung zukommt (Bestätigung der Rechtsprechung; E. 3.2). Widerrechtlichkeit der Einschränkung der Handlungsfreiheit und mehrfach versuchte Nötigung vorliegend bejaht (E. 3.3).

142 I 152 (2C_777/2015) from 26. Mai 2016
Regeste: CEDAW; Art. 3 und 8 EMRK; Art. 7, 10, 13 und 35 BV; Art. 50 Abs. 1 lit. b und Abs. 2 AuG; Art. 77 VZAE. Fortbestehen des Anspruchs auf Erteilung und Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung nach Auflösung der Ehe oder der Familiengemeinschaft im Falle von ehelicher Gewalt. Erforderliches Beweismass und Beweisanforderungen bei der Feststellung ehelicher Gewalt von hinreichender Intensität (E. 6.2).

144 III 257 (5A_429/2017) from 13. April 2018
Regeste: Art. 28b Abs. 1 ZGB; Massnahmen zum Schutz vor Nachstellungen. Verhältnismässigkeit, Befristung und Bestimmtheit von Massnahmen zum Schutz vor Stalking (E. 3 und 4).

 

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